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Forum: "es gibt dinge"
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| @ rolf | | von: elgefe
erstellt: 31.01.2006 14:48:04 |
wenn ich von schule spreche, dann meine ich die regelschule....
die schule, in die wir alle gegangen sind,
die schule in die heute die allermeisten kinder gehen
und die, in denen die meisten 4tea-mitglieder unterrichten.
diese schulen stehen in einem land mit einer verfassung und diese verfassung gibt auch der schule einen rahmen.
an diesem rahmen ist unser gesamtes schulsystem ausgerichtet, hier und dort gibt es ein paar exoten, sprich privatschulen, freie schulen, schulversuche, aber auch sie unterliegen dem großen "von oben verordneten rahmen"....
innerhalb einer jeden schule arbeiten und lehren und leben individuen, die sich wiederrum an denvorgaben zu orientieren haben...
das ist wie beim autofahren: es gibt bestimmte regeln, ampeln und schilder und die akzeptieren alle diejenigen, die eine offizielle fahrerlaubnis haben.
dennoch gibt es unterschiede:
es gibt unterscheidliche automarken und unterschiedliche fahrertypen, aber alle akzeptieren die regeln, die es im strassenverkehr gibt.
so oder so ähnlich läufts auch in deutschland schulen: manches ist unveränderbar, anderes variierbar.
schön, wenn du dich statt lehrer lernbegleiter nennst.
bin ich als mutter in deinen augen auch eine kinderbegleiterin????
manchmal habe ich einfach den eindruck als ob es auch um wortklaubereien geht..... |
| Vieles ist festgelegt | | von: kfmaas
erstellt: 31.01.2006 15:33:23 geändert: 31.01.2006 15:34:59 |
manches kann man ändern - es ist aber meistens ein Zusammenkommen verschiedener glücklicher Umstände von Nöten, wenn dass einmal passiert.
Ich habe z.B. für die Reduktion der Englischklassenarbeiten gekämpft und habe es geschafft, dass die Anzahl von 6 auf 4 reduziert wurden (in Klasse 5 von 6 sogar nur auf 3.)
Andere Dinge wie zum Beispiel die Drittelregelung kommt langsam ins Wanken.
Schließlich wird die Freiheit der Lehre immer weiter eingeschränkt durch eine bürokratische Abhakerei von Lernzielen oder Bildungsstandards, die kreative und fleißige Lehrer regellrecht hemmen, damit die Leistungen der "einfacheren" Kollegen angehoben werden sollen.
Du kannst keine Dienstreise (Klassenfahrt) machen ohne sie vorher anzumelden (es sei denn du trägst die Verantwortung und die Kosten bei eventuellen Unfällen). Wenn also heute Schnee fällt, musst du einen Antrag auf Genehmigung eines Klassenausflugs stellen. Bis er gemehmigt ist, ist der Schnee meist weg. etc. etc.
Wenn meine Schüler gerade so richtig heiß gelaufen sind, klingelt es und meine Kollegin kommt mit den Mathematikklassenarbeitsheften herein.
Du meinst, man kann das umstellen? Klar kann man das - aber wer will das bei 32 Klassen. An Gesamtschulen wird dies teilweise gemacht - aber mit welchem Ergebnis? (siehe entsprechendes Forum).
Die Schüler ändern sich, die Eltern ändern sich, ich ändere mich, aber ich muss mich immer wieder auf neu auftauchende Defizite einstellen. Das ändert sich nicht.
Mir kommt da ein Bild in den Sinn:
Der Kleinbauer mit 20 freilaufenden Hühnern diskutiert mit einem Geflügelzüchter mit bis zu 1500 Hühner über die Gefahren der Vogelgrippe und über die Vorteile der Freilandhaltung.
Nicht dass ich in allen Schülern Hühner sehe ...
aber ... eigentlich ....also ... und darüberhinaus
... nicht zu vergessen .... blablabla
Honi soit qui mal y pense!
LG kfmaas |
| unveränderbar | | von: rolf_robischon
erstellt: 31.01.2006 16:10:40 |
na also, jetzt hast du doch zwei beispiele genannt, olifis
Klassengröße, Vertretung
ich nehme an, damit meinst du "gegebenheiten" wie man so sagt, mit denen man sich eben abfinden müsse und gegen die man nix tun kann.
wenn da eine klasse mit 29 kindern und eine mit 32 kindern ist und ein kollege hat sich krank gemeldet und muss vertreten werden und an der schule in einem der 16 länder mit 16 verschiedenen verfassungen und 16 verschiedenen kultusministerien ist es üblich, weils immer so war, dass "unterricht" gehalten wird zu einem thema in einem fach für eine jahrgangsklasse gleichzeitig, dann ist die klasse deren lehrer erkrankt ist arm dran und die lehrkraft die plötzlich unvorbereitet fachfremd einspringen soll und womöglich die "fremde" klasse mitversorgen soll, erst recht.
angenommen an der schule wären kinder gewohnt, selbstständig und miteinander zu arbeiten, sich das was es zu lernen und zu arbeiten gibt, selber zu nehmen und sich selber einen passenden platz zum arbeiten mit den passenden arbeitspartnern auszusuchen, dann wäre die situation überhaupt kein problem, wenn nur genug platz in den zimmern und auf dem flur wäre. lernen können kinder bei so einem umgang unter umständen leichter und nachhaltiger, intensiver und erfolgreicher als bei "unterricht" für alle gleichzeitig.
lehrer haben sowas nicht gelernt?
vielleicht wissen manche gar nicht, dass es sowas gibt. auch in staatlichen schulen. ich fürchte, auch von denen kenne ich name und adresse.
("ich fürchte" sag ich, weil es womöglich nur ziemlich wenige sind)
was bleibt nun noch unveränderlich? dass die sonne aufgeht?
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| ich habs geahnt | | von: rolf_robischon
erstellt: 31.01.2006 16:44:33 geändert: 31.01.2006 16:46:01 |
ein rückzugsgebiet? die aufsichtspflicht.
wenn du auf dem schulhof "aufsicht" hast, siehst du dann ständig alle kinder? bist du ständig in der nähe von eventuellen unfällen, übergriffen, angriffen?
das geht auch in einer schulklasse mit brav in sitzreihen angeordneten kindern nicht und auch nicht in einer sporthalle.
du musst nur in der nähe sein und bei einem zwischenfall schnell eingreifen können. und schon genügst du der "aufsichtspflicht". wenn es anders wäre, dann müssten erheblich mehr aufsichtführende zur verfügung stehen. trotz ständiger aufsicht gibt es in baden-württemberg jährlich mindestens 100.000 schulunfälle.
im ministerium hatte sich mal ein hochbezahlter beamter ausgedacht, dass ein lehrer ein klassenzimmer nur verlassen dürfe, wenn der nächste lehrer eingetroffen sei.
das verfahren hätte wahrscheinlich ca. 10 minuten lang insgesamt funktioniert. ich hab sehr gelacht.
zurück zur vertretung: wenn ich für zwei bis drei schulklassen zuständig war, in zwei zimmern und dem flur, dann genügte es, hin und her zu pendeln und zu zeigen, dass ich anwesend war und jederzeit erreichbar. die kinder haben ja selbstständig gearbeitet. unfälle oder kämpfe gab es bei so einem umgang nicht. die präventionsfachleute von der polizei und von der gemeindeversicherung bestätigten mir, dass bei selbstständig arbeitenden kindern so gut wie nichts passiert. so wie ich es auch erfahren habe viele jahre.
was gibt es noch für einen einwand? |
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