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Forum: "Häusliche Gewalt- erschreckende Statistik"
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| sensibel, aber nicht zu vorsichtig | | von: tattletale
erstellt: 31.10.2007 11:25:27 |
hallo,
ich hatte zum glück noch keinen solchen fall.
ich würde dazu raten, sensibel vorzugehen, mich mit vorverurteilungen zurückzuhalten, aber bitte auch nicht zu vorsichtig zu sein. (der thread klang nach etwas zu viel vorsicht)
ansprechen musst du das thema eigentlich schnellstmöglich. auch ich finde, dass ein elternabend (ich plane da immer höchstens 7 min/ kind ein) nicht der geeignete rahmen für so ein gespräch ist.
lade sie ein, stell nen kaffee auf den tisch. geh evtl. auch erstmal auf den wunsch der eltern ein, dass das kind möglichst gut in der schule ist und erkläre dann, dass zuviel druck leistungen in den keller rutschen lässt. erzähle ruhig, evtl. mit einem "ich muss das nun klären, das ist keine vorverurteilung"-vorher, was dir eine mutter erzählt hat und höre dir dann einfach an, was die eltern dazu zu sagen haben. hör wirklich gut und lange zu. unterbrich die eltern hier möglichst nicht. je mehr infos zu bekommst, umso besser. mach klar, dass du keine scheu davor hast das jugendamt zu rufen, dass du es aber auch nicht unbedingt darauf anlegst, das tun zu müssen.
hm, liest sich wie: joggen sie durch ein minenfeld, aber vorsichtig. ungefähr so einfach ist ja so ein gespräch auch.
viel glück, ich wünsche dir die richtigen worte.
alex |
| Nachdem ich mir jetzt | | von: flabbergasted
erstellt: 10.01.2008 16:50:59 |
den ganzen Thread durchgelesen habe, stelle ich fest, dass es wenig Erfahrungsberichte im Umgang mit misshandelten Schülern bzw. Schülerinnen gibt. Leider.
Ich stehe im Moment selbst vor dem Problem: Was unternehme ich?
In meiner Klasse ist ein Kind, das im Durchschnitt einmal wöchentlich vom Vater mit dem Gürtel malträtiert wird. Andere Kinder in der Klasse haben die daraus resultieren Striemen auch schon gesehen - und bis heute darüber geschwiegen. Das Opfer sagte, dass dies schon seit langem geht und dass auch die Geschwister darunter zu leiden haben. Der Vater selbst sei mit Gewalt aufgewachsen.
Ich habe heute Nachmittag von Polizei über Jugendamt bis hin zu diversen Hilfsstellen rumtelefoniert und das Ergebnis ist für mich erschreckend: Solange das Opfer nicht möchte, dass etwas geschieht, kann man als Außenstehender wenig tun, wenn man das Kind gleichzeitig schützen will.
Ich durfte noch nicht mal die Mutter darauf ansprechen, mit der ich heute auch telefoniert habe. Auf meine Frage, ob irgendwas zu Hause vorgefallen sei in letzter Zeit, weil ihr Kind seit einigen Wochen so traurig wirke, sagte sie ganz schnell: „Ich wüsste nicht."
Fühle mich gerade ein wenig hilflos und bin für alle Ratschläge extrem dankbar!
flabber |
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