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Forum: "Bin Mutter einer Ertstklässlerin"
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| unbedingt Lob | | von: brigitte62
erstellt: 13.02.2006 19:20:12 |
Das Loben (wertschätzen) finde ich auch ganz wichtig Ich finde allerdings, dass es oft inflationär gehandhabt wird. Es reicht eben nicht mehr der anerkennende Blick, das mündliche Lob, es muss eben der Stempel, der Satz etc. sein.
Ich lobe bewusst ganz unterschiedlich, mal schreibe ich ein Sätzchen, bei einem anderen Kind male ich mal eben schnell ein Herzchen, der dritte wird gedrückt ...
Was mich an en Stempeln u. ä. Dingen stört, ist dass ich damit einen Maßstab setze. Plötzlich dreht es sich nicht mehr um die Sache an sich, sondern darum, warum ich jetzt den Stempel gebe oder verweigere, ob der Hundestempel mehr wert ist als der Affenstempel ... Ich mag mich nicht auf eine "objektive" Bewertungsskala einlassen, wo ich individuell bewerten will.
Ich habe auch Urkunden: Um sie zu bekommen muss man ein Mathearbeitsheft vollständig bearbeitet haben. Dazu gibt es eine Rückmeldung nach festgelegten Kriterien, die die Kinder auch kennen.
Stempel gibt es auch. Sie sagen aber nur aus: Leistung erbracht (Bei einem Arbeitsmittel, wo man es nicht gut oder schlecht machen kann, sondern nur ganz oder gar nicht). Der Rest ist für mich eine persönliche Sache, schließlich will ich ja auch genau dieses Kind ermutigen. |
| danke | | von: romi1976
erstellt: 13.02.2006 21:19:16 |
Ich danke euch ganz herzlich für so zahlreiche Meldungen. Sorry, dass nich jeder(jedem) persönlich antworte. Ich habe übermorgen selbst eine Prüfung und bin noch am pauken.
Mit meiner Tochter ist es nämlich so. Sie ist einfach so ein Typ. Sie hat schon immer mehr Anerkunnung und Bestätigung gebraucht als z.B meie kleinere Tochter (die ist mit 4 so selbstsicher, dass man nur staunen kann). Die Grosse aber,obwohl sie so gut, gewissenhaft und verantwortungsvoll ist, schreit förmlich nach Bestätigugng von aussen. So war sie im Kindergarten, so ist sie jetzt.Das muss wirklich nichts Grossartiges sein, nicht mal Gummibärchen.
Wenn sie nicht so wäre, nicht so perfekt sein gewollt hätte, würde ich mir überpaupt keine Gedanken machen, aber so... Sie braucht das.
Heute schon wieder - Arbeitsblatt als Hausaufgabe gehabt und meinte "Frau XXX sagte,wenn wir das Blatt ohne Fehler erledigen, gibt's ein Stempel!" Wehe mein Kind schon wieder enttäuscht wird.
Blöd ist nur, dass bei uns in der Schule es nicht so einfach ist das Problem "mal eben" anzusprechen - entweder schreibt man eine Mitteilung ins Heftchen oder macht extra ein Termin fürs Gespräch...
Na, ja... Ihr habt mir auf jeden Fall Mut gemacht. Werde mal versuchen, mit der Lehrerin zu sprechen.
Mehr, als mich in die Wüste zu schicken, kann sie ja ehe nicht.
Liebe Grüsse
Romi. |
| @purzel3 | | von: ines
erstellt: 13.02.2006 21:56:31 |
Ja ich lobe sie und sie finden es im Normalfall absolut nicht peinlich.
Meine Kleinen freuen sich über Sticker, Smileys und ein freundliches "Gut gemacht." sicher genauso wie die GS Schüler. Bei den "Großen"(14jährige) tausche ich Prinzessinnen Aufkleber gegen Robbie Williams oder Blue und auch die "ach so coolen" wünschen sich Anerkennung.
Wichtig ist nur das gekonnte Maß. Zu viel empfinden sie logischerweise als übertrieben und zuwenig als übliches Desinteresse der Erwachsenen.
Aussage eines Schülers 4c: "Is eh' wurscht wos ich tua, des kratzt do eh' kaan.= Ist sowieso egal was ich tue, es merkt sowieso niemand." Das hat mich echt getroffen, denn es wäre so leicht ihm einen Antrieb zu verschaffen. Ein anerkennendes Lächeln, wenn er seine Zeichnung zeitgerecht abgibt hätte in diesem Fall vielleicht schon genügt. Es muss ja keine Ode an seine (nicht vorhandenen) künstlerischen Talente sein.
@romi1976:
Ich kann dich gut verstehen. Meine Tochter arbeitet mit ihren 8 Jahren auch eher auf das "Sternchen" unter der Ansage hin, als auf das große Ziel richtige Rechtschreibung. Und sie nimmt das sehr genau. Sie registriert auch, dass sie schon ein Sternchen mit 0 Fehler bekommen hat, aber auch einmal eines bei 4Fehlern. Das hat sie lange Zeit verwirrt, das zeigt mir aber, dass sie sich damit auseinandersetzt.
Im Allgemeinen ist es eine langfristige Herausforderung. Schüler die mein ehrliches Lob erhalten, können mit ernstgemeinter und richtiger Kritik besser umgehen. Mann muss halt immer konsequent bei der Sache bleiben und sie offenen Auges registrieren.
Aber im Endeffekt erhoffen wir uns alle ein ernstgemeintes Feedback. Für Schüler ist es einfach die Annerkennung ihrer Arbeit, die durch ein Lob des Lehrers zum Ausdruck gebracht werden kann. Bei uns Erwachsenen ist ein einfaches Danke oder ein Registiereren der Investition oft schon genug.
lg ines
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