|
Forum: "Kleiden sich Lehrer immer konservativ?"
Bitte beachte die Netiquette! Doppeleinträge werden von der Redaktion gelöscht.
|
| Bei mir hat sich die Kleidung total gewandelt: | | von: clausine
erstellt: 07.03.2006 18:08:52 |
als Referendarin und "Junglehrerin" habe ich mich ziemlich schrill gekleidet, so mit bunten Hosen, Schwalbenschwanz und bunt gefärbten Haaren. Habe damals in Berlin gearbeitet, so richtig weit weg von "zu Hause" und hatte, glaube ich, Nachholbedarf an "Individualität leben". Das kam damals bei den Schülern, dachte ich, gut an, es war aber, im Nachhinein betrachtet, der Ausdruck meines Zögerns, die Seite wirklich und ganz zu wechseln. Heute kleide ich mich eher "praktisch", Jeans oder Cordhose, auch mal einen sportlichen Rock, im Sommer auch mal ein Kleid, also schon auch weiblich. Ich habe das gleiche Problem wie Kunoschlonz, ich sehe immer aus wie "Sau" von der Kreide, deshalb darf es ruhig auch mal bunt sein.
Im Kollegium, meinem alten zumindest, habe ich schlechte Erfahrungen gemacht, dass mir z.B. mal dezent von einer Kollegin mitgeteilt wurde, dass über mich gelästert würde, weil ich eine Woche lang die selbe Hose trüge. Konnte darüber nur müde schmunzeln. Damit habe ich kein Problem. Eher ein Problem hatte ich in der GS damit, dass wirklich Kolleginnen im Buisness-Kostüm und Pumps aufgelaufen sind. Ich frag mich, wie die mit den Kids im Kissenkreis sitzen oder ähnliches.
Tun die wahrscheinlich nicht..... |
| @ candyman | | von: klexel
erstellt: 07.03.2006 23:25:12 geändert: 30.04.2011 10:03:57 |
Da muss ich dir aber gehörig widersprechen. Die Schüleer achten sehr genau darauf, was du trägst, schließchlich gucken sie dich ja auch stundenlang an und registrieren. Ich bin an einer RS. Schüler aller Jahrgänge von 5 - 10 machen schon mal eine Bemerkung oder fragen, ob man dieses oder jenes Teil neu hat o.ä. Ich hatte z.B. über 15 Jahre einen Uhrenfimmel und trug jeden Tag eine andere Armbanduhr, passend zur Kleidung. Da wurden Strichlisten geführt und Wetten abgeschlossen, wer mehr zählt. (Ich hatte über 60...)
Und spätestens in den Abschlusszeitungen der 10. Klassen findet man immr wieder "Hitparaden" der am besten oder schlechtesten gekleideten KollegInnen, teilweise auch bechrieben oder in Witze verpackt. Da sind die Schüler gnadenlos.
Wir haben eine Kollegen (32), ca. 1.60 m, der seinen dicken Bierbauch weit über der Hose hängen hat. Er unterrichtet Chemie in Jeans und engem T-shirt. Zum Sport zieht er eine viel zu enge Jogginghose an, zum K...., Du glaubst nicht, was da die Schüler schon für Sprüche losgelassen haben.
Ich könnt noch stundenlang erzählen.
Übrigens: Eine erschreckende Studie konnte man auf der Didacta machen: Mein Gott, was liefen da für Gestalten rum, teilweise wirklich ungepflegt, vor allem die Herren der Schöpfung. Ich hab mich geschämt.
Also: Ich kann all meinen Vorschreibern, die die Vorbildfunktion erwähnen, nur beipflichten!!
klexel |
| Was ich auch nicht verstehen kann: | | von: kajakwolfi
erstellt: 08.03.2006 01:22:26 |
In keiner anderen Berufsgruppe tragen die Männer so merkwürdige Endsiebziger-Bärte.
Und:
Mir scheint, dass die "Waschbär"- Generation eine ganz typische Lehrermode kreiert hat.
Guckt euch mal das an:
http://www.waschbaer.de/orbiz/DigiTrade/b65f3db51fe304264c67376eedd39b03/Schnaeppchen-Hosen--8d2.html
Es ist mir oft saupeinlich, wenn ich im Urlaub irgendwo im europäischen Ausland eine Gruppe von deutschen Menschen sehe, die von einer Person angeführt wird, der der Lehrberuf anhand der Frisur, Barttracht und Klammotage (und leider auch vom Verhalten her) zehn Meilen gegen den Wind ins Gesicht geschrieben ist.
Das müsst ihr euch mal gönnen:
Wettet mal mit euren ReisegefährtInnen , ob ihr Lehrer auf Urlaub schon von Ferne erkennen könnt.
(Bleibt das Problem der Verifikation....)
Ihr werdet aber sehen: Meistens liegt ihr richtig.
Ich frage mich, ob das nicht eine Super-Ausrede für Einfallslosigkeit und modisches Beharrungsvermögen ist:
Ich zieh mich halt "praktisch" (zweckmäßig) an!
Früher als Schüler haben wir doch selber über die
Röckle-Blüsle-Blazerle-Mode unserer ältlichen Lehrerinnen mit den quietschenden Kreppsohlen gelächelt.
Nachdem wir in den Siebzigern ultracool und der Nabel der Welt waren (Turnschuhe-Jeans-schwarz/lila-quergestreiftes Sweatshirt) haben wir unseren klamottenmäßigen Innovationsdrang irgendwann eingefroren - nur das wunderbare Lebensgefühl blieb bestehen.
Als Zeichen unserer Weltfremdheit behielten wir die Mode von damals ----- und die beschissenen Bärte.
Und vor ein paar Tagen fragte mich meine Lehreranwärterin, ob es wohl für das Schullandheim ein Problem gebe:
Sie hätte da so ein paar Tattoos. So wegen Schwimmbad und so.
Und mir fiel auf, dass ich über dieses Thema noch nicht einmal ansatzweise nachgedacht habe.
So weit also kann man von der jungen Generation, ihrer Mode und ihrem Lebensgefühl weg sein. Schlimm.
Aber so einen beschissenen Bart habe ich nicht mehr - schon lange nicht mehr.
Wenigstens das nicht. |
| Köstlich! | | von: veneziaa
erstellt: 08.03.2006 09:26:01 |
Meinst du diese "Klobrillen-Bärte"?
Die sind echt eklig!! Und ich glaube auch, das gefällt keinem Schüler... und für uns Frauen sind so manche Erscheinungen wirklich eine Zumutung!
An candyman: "Schule ist ein Arbeitsplatz - kein Laufsteg". Wohl wahr, wenn auch DEIN Name etwas anderes vermuten lässt ...
Warum gleich in die Extreme verfallen? Klar ist die Schule ein ARBEITSplatz, was aber doch nicht ausschließt, dass Lehrerinnen und Lehrer dort modisch und gepflegt erscheinen, oder?
Wir machen uns gerne auch gegenseitig (ehrliche)Komplimente. Das fördert doch auch das Arbeitsklima unter uns Kollegen.
Und ehrlich: Ich finde es schon eklig, wenn (männliche)Kollegen morgens 1 Minute vor Unterrichtsbeginn vom Parkplatz hetzen - und man sieht die Haare abstehen, schmierig, ungewaschen, so als wären sie 10 Minuten vorher aus dem Bett gefallen.
Glaubt wirklich jemand, Schüler sehen und merken das nicht auch? Und sie reden darüber, das höre ich ja. Peinlich, peinlich! |
Beitrag (nur Mitglieder) |
|
|