Ich hatte auch weniger an das Thema an sich, sondern die Behandlung der Nationalhymne gedacht. Daran läßt sich doch für viele Fächer etwas festmachen, gerade wenn man von demokratischer Tradition spricht. Die Zeitepoche ist doch total spannend. Das Leben von Hoffmann von Fallersleben allemal. Das liest sich wie ein Krimi und gibt vorzüglichen Einblick in die (nicht vorhandene) Meinungsfreiheit damals.
Es gehen einfach die Pferde mit mir durch, wenn Nationalhymne gleich wieder mit Chauvinismus und dem "Wir haben aber doch auch andere Kulturen und überhaupt ist Nationalhymne nicht total daneben" in einem Atemzug genannt wird.
Das ist übrigens genauso ein Reizthema wie Berufsinformation an den Schulen zu betreiben und die Bundeswehr als eine Möglichkeit der Zukunftsplanung für Schüler zu präsentieren. Kollegen veranstalten ein Kesseltreiben und versuchen einen Gesamtkonferenzbeschluss herbeizuführen, um den Besuch einer Kaserne mit Berufsinformation zu verhindern.
Da fällt mir echt nix mehr ein. Ein Haufen von Staatsbeamten rücken die Bundeswehr (von der man halten kann, was man will, die aber durch unsere demokratische Verfassung legitimiert ist)in die Nähe von Jugendgefährdung.
Diese Art von politischer Stimmungsmache gegen verfassungsmäßige Symbole und Institutionen finde ich höchst bedenklich und in großem Maße intolerant und ignorant.
Ich habe übrigens persönlich diese Theorie: die Art und Weise, wie jegliche Art von legitimierter Nationalsymbolik über Jahrzehnte sofort den Generalverdacht "rechtsradikal und ewiggestrig" hervorgerufen hat, machte die Symbolikdebatte eine Sache der Stammtische. Dort ist dann genau das passiert, was vorher meist nicht der Fall war: es wurde eine Sache der "Ewiggestrigen".