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Forum: "Wechsel der Ausbildungsschule???"
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| Das reicht ja wohl! | | von: silberfleck
erstellt: 25.03.2006 17:02:04 |
Die Reaktion deiner Mentorin und auch des Klassenlehrers sind völlig verfehlt!
Beleidigungen solcher Art zu banalisieren ist nicht angemessen. Das du es mit dem Handy fotografoert hast ist völlig rechtens und kann nicht diskriminiert werden als schlechtes Vorbild für Schüler.
Ich glaube ich würde jetzt mehrgleisig verfahren.
Personalrat einschalten! Deine Mentorin, der Klassenlehrer und der Schulleiter kommen ihrer Aufgabe zur Praxisanleitung eines LAA nicht nach. Ihnen würde ich ziemlich klar sagen: Noch ist es nicht zu spät, aber wenn ihr mir jetzt nicht helft, hat das Folgen!
Ein Gespräch mit der Klasse: Sage ihnen klipp und klar, dass ihre Äußerungen derbste Beleidigungen sind, die du dir nicht gefallen lassen kannst. Sag ihnen, dass du ihre Eltern informierst über die Vorfälle.
Lass dich nicht auf die "Ausrede" ein, dein Unterricht wäre schlecht. Spiel dieses Argument gegen sie aus. Da sie der Meinung sind, das dein Untericht schlecht ist, sind sie ja wohl bereit mit dir gemeinsam Unterricht vorzubereiten, biet ihnen Team-Teaching mit dir an.
Da ich ja selbst Mentorin bin, weiß ich, dass es sicherlich manchmal Situationen gibt, die ein LAA anders einschätzt als ein erfahrener Kollege, aber sie sind da, um dir zu helfen!
Ich wünsch dir Mut und Zuversicht und vor allem alles Gute!
silberfleck
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| Verfahrene Situation | | von: theia
erstellt: 27.03.2006 16:32:43 |
Hmm... Das ist aber wirklich eine verfahrene Situation. Ich bin selbst Ref' im ersten Ausbildungshalbjahr, kann also vor allem mit meiner Meinung aufwarten.
In NRW gibt es an jeder Schule AKos (Ausbildungskoordinatoren) die für die Ausbildung insbesondere an der Schule verantwortlich sind. Sie sind der erste Ansprechpartner, wenn es mit einem Ausbildungslehrer oder Cheffe Probleme gibt. Ansonsten würde ich als erstes den Weg ins Seminar gehen, vor allem, wenn du in der Schule keinen Rückhalt findest. Vielleicht hilft es dir ja, deinen Unterricht mit anderen Refs oder Lehrern, zu denen du einen Draht hast, deiner Schule zu besprechen oder dir ihre Erfahrungen mit der Lerngruppe berichten zu lassen. Außerdem könntest du deine "ach so unzureichenden" Unterrichtsentwürfe deinem Fachseminarleiter vorlegen und ihn nach seiner Meinung fragen. Bei uns ist es vielfach so, dass in den Seminarsitzungen ganz konkret nach aktuellen Ereignissen/Problemen gefragt wird, die man in der Gruppe - und auch mit Personen, die einen ganz anderen Blickwinkel haben - diskutieren kann, um evtl. sogar Lösungsstrategien zu entwickeln.
Ich würde mich an deiner Stelle vermutlich auf mal bezüglich eines Schulwechsels kundig machen, zumal die Situation festgefahren ist - und du nur schwer wieder ein Bein auf die Erde bekommen wirst.
Allerdings solltest du gleichzeitig versuchen, auf die Klasse zuzugehen, auch wenn es dir verdammt schwer fällt (falls du den Wechsel nicht durchkriegst). Ich finde, die SuS sollten wissen, dass ihre Aktionen dir mächtig zusetzen - und keineswegs "Gedankenlosigkeiten" oder "Dumme-Jungs-Streiche" sind. Vielleicht können sie dir ja sagen, warum sie sowas tun... (Wie du siehst, habe ich den anderen Thread nicht gelesen. Evetuelle Überschneidungen rühren daher.) Und gib ihnen das Gefühl, dass du dir Mühe gibst. - Blöd nur, dass Schüler Stress und Angst wittern können. Und beides baut sich in so einer Situation zwangsläufig auf. |
| grrrrr | | von: cilia
erstellt: 27.03.2006 18:44:57 |
Also wenn ich so etwas höre (bzw. lese), wie mit dir umgegangen wird, kriege ich Wut.
Ich bin seit Jahren für die Ausbildung unserer Referendare zuständig. Natürlich ist das nicht immer einfach - für alle Seiten -, aber es ist meine Aufgabe den Referendar die bestmöglichste Ausbildung zu gewährleisten, die möglich ist.
Und das gilt auch für die Mentoren.
Wenn an eurer Schule Handys und Kameras verboten sind, dann lass dir die entsprechende Richtlinie (oder wo das auch steht) zeigen. Mir ist es vollkommen neu, dass diese Sachen für Lehrer verboten sind.
Außerdem müssen Schüler akzeptieren, dass es Dinge gibt, die Lehrer dürfen und sie nicht. Die Argumentation deiner Mentorin halte ich einfach für unsinnig.
Wenn sie außerdem der Meinung ist, dass sich die Fronten verhärten, wenn man Schüler auf ihr ziemlich schlechtes und beleidigendes Verhalten anspricht, dann scheint sie ein Problem im Umgang mit den Schülern zu haben. Das Verhalten der Schüler war keine "Gedankenlosigkeit", sondern eine Unverschämtheit. Sie, als Mentorin, müsste ganz klar Stellung beziehen.
Wenn dein Unterricht aus der Sicht der Schulleitung und Mentoren wirklich "schlecht" ist, dann frag sie doch mal, was sie denn tun, um dir zu helfen.
Hier muss man dir eine klare Unterstützung anbieten. Was ist an deinem Unterricht schlecht? Was solltest du ändern? Wie solltest du jetzt auf die Klasse zugehen? Welcher Lehrer kann dir dabei helfen? Wie sieht die Unterstützung bei deiner Unterrichtsvorbereitung aus? usw.
Das sind Fragen, die du der Schulleitung und den Mentoren stellen solltest. Wenn man dir helfen will, dann wird dir eine Unterstützung an die Seite gestellt.
Will man dir nicht helfen, wechsel auf jeden Fall die Schule.
Bei uns ist nicht der Schulrat zuständig (wie oben erwähnt), aber du solltest dich auf jeden Fall schleunigst mit dem Seminar in Verbindung setzen.
Frag auch mal nach, ob nicht jemand aus dem Seminar dich bei dem Gespräch in der Schule begleiten kann.
Manche Lehrer nehmen nicht gerne Referendare, weil sie Arbeit machen. Ja - das ist richtig.
Aber 1. ist jeder Lehrer verpflichtet auszubilden und 2. hat gerade die Schulleitung dafür zu sorgen, dass eine optimale Ausbildung gewährleistet ist.
Außerdem haben sowohl Schulleitung als auch Mentoren eine Fürsorgepflicht dir gegenüber.
Ich wünsche dir viel Kraft, dies durchzustehen. Geh deinen Weg und lass dich nicht von deinem Weg abbringen.
Es gibt viele Lehrer, die gerne Referendare nehmen, weil sie eben nicht nur Arbeit machen. Es macht auch unheimlich viel Spaß, auszubilden. Außerdem profitiere ich als Mentorin immer wieder sehr von meinen Referendaren.
Liebe Grüße,
cilia |
| Eine neue Ausbildungsschule bitte! | | von: eicuc
erstellt: 27.03.2006 21:09:42 |
Seit heute steht mein Entschluss, die Schule zu wechseln, endgültig fest. Notfalls gehe ich auch zu einem Psychologen und lasse ein Gutachten darüber erstellen, warum die Situation in dieser Schule nicht mehr tragbar für mich ist. (Nur für den Fall, dass sich die Seminarleitung stäubt.)
Vergangenen Freitag war meine Mentorin mit in meinem Unterricht und auf ihre Anweisung hin habe ich Klassenregeln und auch Regeln für Lehrer (wegen der "Gleichberechtigung") mit der Klasse gemeinsam entwickelt. Es hat sogar ganz gut geklappt und ich war tatsächlich so dumm, die Hoffnung zu haben, dass doch noch alles besser werden könnte.
Die Stunde, die ich heute in der Klasse gehalten habe -oder besser gesagt: versucht habe, zu halten- hat mich eines besseren belehrt. Die Schüler hatten auf dem Plakat mit den Lehrerregeln umhergeschmiert. Darauf stand nun, dass ich lügen würde (keine Ahnung, warum) und dass ich keine Tangas tragen soll. (Ich hatte mich vor einiger Zeit mal gebückt und dabei war leider meine Unterwäsche kurz zu sehen. Es gab natürlich Gejohle in der Klasse darüber, aber ich habe dem keine weitere Bedeutung beigemessen...) Außerdem haben einige Schüler die ganze Unterrichtsstunde über gepfiffen und Musik aus ihren Handys dudeln lassen. Wenn ich einem Schüler sein Handy abnehmen wollte, liess er es in der Hosentasche verschwinden und teilte mir mit, dass ich ihn ja nicht anfassen dürfe, dafür könne er mich anzeigen.
Nach dieser Horrorstunde habe ich einen allerletzten Versuch unternommen, mit dem Klassenlehrer zu sprechen und ihn gefragt, ob aufgrund der Vorfälle der letzten Wochen nicht eine Klassenkonferenz einberufen werden könne. Er meinte wieder mal nur lapidar, die Kids seien halt in einem schwierigen Alter und er würde nochmal mit ihnen reden. Notfalls solle ich Elternbriefe herausschicken. Wenn die Eltern ihre Kinder dann nicht zusammenstauchen würden, könne man sowieso nichts mehr machen. Eine Klassenkonferenz hielt er für unsinnig.
Meine Mentorin meinte heute morgen vor der besagten Stunde, die Klasse sei gar nicht so schlimm, wie ich sie hinstelle, man habe ja am Freitag gesehen, dass sie wirklich lernwillig wären...
Ich habe es so satt, in dieser Schule so völlig allein gelassen zu werden mit meinen Problemen!
Nach der Schule habe ich bei einer Lehrergewerkschaft angerufen. Dort meinte man, ein Schulwechsel wäre wohl das sinnvollste für mich und wenn ich nur plausibel genug darlege, warum ich keine andere Möglichkeit als einen Schulwechsel sehe, würde es schon klappen und auch recht zügig von statten gehen.
Morgen habe ich einen Gesprächstermin mit einem Ausbilder vom Studienseminar...
Drückt mir bitte bitte bitte die Daumen, dass ich dort Gehör finde!!!
Und nochmal vielen vielen Dank für eure Unterstützung!!!
Ich halte euch auf dem Laufenden...
Liebe Grüße
D. |
| Ich wünsche dir, dass es der richtige Weg ist... | | von: sandra20
erstellt: 28.03.2006 14:33:52 |
Ich habe mich gerade selbst wiedergefunden. Während meiner Ausbildungszeit, aber auch jetzt noch, habe ich immer wieder Klassen, in denen ich nur sehr schwer einen Fuß auf den Boden bekomme.
Daher erst mal ein Rat, der sich recht gemein anhört:
Dir werden immer wieder extreme Klassen begegnen, mit denen du irgendwie klarkommen musst.
Dass man dich aber alleine lässt mit deinen Problemen, das finde ich doch merkwürdig. Ich hatte kein besonders "humanes" Seminar, aber mit so einer Situation wäre ich nicht alleine gewesen.
Ich hatte im Einsatzjahr (eigenständiger Unterricht) eine Horrorklasse. Mein Betreuer ist aber immer wieder gekommen und hat mich auf meine Fehler hingewiesen - und die hab ich gemacht!!!! Jede Menge!!! Ich hab vieles auf die Klasse geschoben, die aber oft nur auf meine Schwäche reagiert hat.
Der Grund des Wechsels sollte also bitte nicht die schwierige Klasse sein. Solche Probleme muss man in den Griff zu bringen LERNEN. Und da sind wir beim eigentlichen Grund: Wenn man dir nicht hilft, dann wirst du es im späteren Schulalltag auch nicht können - und da kannst du nicht einfach wechseln.
Hast du schon einmal daran gedacht, dir deine eigene Betreuung zu suchen. Nimm dir einen Lehrer mit, der zumindest einigermaßen mit der Klasse klar kommt. Schau dir bei ihm eine Stunde an und lass eine deiner Stunden von ihm ansehen.
Oft muss man sich seine Ausbilder selber suchen. Die Kollegen, von denen ich am meisten gelernt habe, die hatten mit meiner Ausbildung offiziell gar nichts zu tun.
Schade, dass die Situation so eskaliert ist.
Denk aber auch die Situation durch, was passiert, wenn du an einer "neuen" Ausbildungsschule wieder auf so eine Klasse triffst und trotz Hilfe nicht weiterkommst...
Ich kenne dich nicht, kann also nicht beurteilen, wie viel der Situation in deiner Person begründet ist. Eine liebe Freundin von mir wurde im Seminar sehr stark geschützt. Sie wurde aus Problemklassen herausgenommen, wurde mit Team-teaching unterstützt und sehr stark betreut. Nach einem halben Jahr als fertige (wie passend) Lehrerin hat sie zuerst das Stundenmaß vermindert und ist dann ausgestiegen. Sie hatte immer eine (merkwürdiger Weise auch NUR eine) Klasse, in der ihr die Schüler auf der Nase herumgetanzt sind. Diese eine Klasse hat gereicht.
Was ich damit sagen will: Bleib objektiv! Verteufle nicht immer nur die Ausbilder und die Schüler.
Ich drücke dir die Daumen, dass der Spuk mit dem Schulwechsel ein Ende hat. Begründe aber vor einer Kommission den Wechsel nicht mit der "unführbaren" Klasse, sondern mit der mangelnden Unterstützung seitens deiner Ausbilder.
Ich wünsch dir alles Gute und hoffe, du bist mir aufgrund meines vielleicht nicht völlig aufmunternden, aber ehrlichen Beitrags nicht böse.
Toitoitoi
SANDRA |
| Hallo liebe teachers | | von: eicuc
erstellt: 28.03.2006 20:36:08 |
@sandra:
natürlich weiß ich, dass es mir immer wieder passieren kann, dass ich mich vor Problemklassen durchsetzen muss und dass ich Fehler mache, sonst würde sich meine momentane Problemklasse nicht so verhalten wie sie es tut. Den Wechsel möchte ich dementsprechend auch nicht wegen der schwierigen Klasse, sondern weil ich immer wieder Rat in der Schule gesucht habe, aber niemand bereit ist, mich zu unterstützen. Ich hätte mir von Seiten der Schule gewünscht, dass man mir die Fehler aufzeigt, die ich mache, damit ich weiß, was ich ändern muss, um besser klar zu kommen. Denn eigentlich ist man doch als LAA auch nichts anderes als ein Azubi, der für seinen späteren Beruf lernen will. Durch den Wechsel auf eine neue Schule erhoffe ich mir nicht, ganz besonders umgängliche Klassen zu bekommen, sondern dass ich Kollegen vorfinde, die bereit sind, mit mir die Fehlerquellen aufzudecken.
an die übrigen teachers:
Ich hatte euch versprochen, euch auf dem Laufenden zu halten! Vielen Dank fürs Daumen drücken erstmal! Ich glaube, ihr müsst sie noch eine Weile fest gedrückt halten. Das Gespräch mit meinem Seminarausbilder hat nämlich noch nicht ergeben, ob ich die Schule wirklich wechseln darf. Er hat sich zwar ganz in Ruhe angehört, was alles vorgefallen ist, hat sich auf meine Seite gestellt und gesagt, dass auch er kaum eine Möglichkeit sieht, an dieser Schule noch Fuß zu fassen. Aber er selbst war noch nie an einem solchen Versetzungsgesuch beteiligt und weiß nicht genau, welche Möglichkeiten es gibt. Allerdings hat er noch während des Gesprächs die Seminarleitung telefonisch verständigt und sie gebeten, ein Gespräch zwischen ihm, dem Seminarleiter und dem Direktor zu bewerkstelligen und erkundigt sich auch, ob ich wechseln darf. Nur leider darf ich als Grund nicht angeben, dass ich von der Schule nicht ausreichend betreut werde. Das könnte nämlich für mich eine Verleumdungsklage von Seiten der Schule bedeuten und könnte ein Disziplinarverfahren nach sich ziehen. Wenn ich mehr weiß, melde ich mich wieder!
Liebe Grüße,
D. |
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