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Forum: "Teilzeit = Vollzeit?"
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| Nachdem ich | | von: toxypetra
erstellt: 26.03.2006 10:15:55 |
so gelesen habe, wie unlogisch in den zumindest hier erwähnten Bundesländern mit dem Begriff Teilzeit umgegangen wird, kann ich wenigsten dies dem Bundesland NRW positiv anrechnen (auch wenn ich eine Vollzeitstelle habe).
Bei uns sind bezüglich Teilzeit alle Gesetztestexte "Kann"-Regelungen, d.h. die Teilzeitkraft muss nicht an allen Dienstbesprechungen, Konferenzen etc. teilnehmen. Auch die Aufsichten und Vertretungen sollen der Teilzeit angepaßt sein. Ist auch m.E. logisch.
Allerdings ist aufgrund der Stundenplangestaltung auch bei uns fraglich, ob sich eine Reduzierung lohnt. Wie rechnet sich eine Reduzierung, wenn man die reduzierten Stunden als Springstunden in seinem Plan wieder findet?!
Das Bruttogehalt wird mit den offiziellen Stunden 1 : 1 verrechnet, aber die offiziellen Stunden mit der Arbeitszeit???
Sicherlich gibt es (immer mehr) Berufe, in denen auch von den Teilzeitkräften eine unangemessene Flexibilität verlangt wird, aber im öffentlichen Dienst empfinde ich den Umgang mit Teilzeitkräften als unverschämt - erst recht, wenn ich eure Beiträge lese.
Allerdings kenne ich auch Teilzeitkräfte, die durch ihre Teilzeit wirklich entlastet sind. Dies aber nur, weil sie in der Lage sind, auch ihre Vorbereitungs- und Nachbereitungszeit für die Schule zu reduzieren, sich also zu bremsen und eine klare Grenze zwischen Beruf und Privatleben zu ziehen.
Übrigens: BASS = Bereinigte Amtliche Sammlung der Schulvorschriften (also: Schulgesetz, ASchO, ADO...).
Gruß
toxypetra |
| Von Seiten einer Schulleitung | | von: veneziaa
erstellt: 26.03.2006 10:48:58 |
sind Teilzeitkräfte sehr schwer zu "händeln".
Einerseits wollen und sollen sie gerne einen freien Tag haben (auch wenn KEIN Anspruch darauf besteht), sogar den gewünschten, wenn möglich, andererseits stehen dem die Notwendigkeiten eines Stundenplans gegenüber, der letztendlich ja alle Kollegen betrifft.
Beispiel: Jemand Mit Teilzeit unterrichtet Englisch, das in der 5. Klasse täglich stattfindet. Dieser Jemand möchte jedoch montags gerne frei haben. Also gibt es folgende Möglichkeiten:
1. Er/Sie kann nicht in diesem Jahrgang in Englisch eingesetzt werden.
2. Englisch müsste einmal mit einer Doppelstunde eingeplant werden, täglich außer montags..
Nun kommt ein zweiter Kollege dazu, der auch in der 5. Klasse Englisch unterrichtet, auch Teilzeit macht, aber gerne donnerstags frei hätte.
Wie soll man da den Teilzeitkräften noch entgegenkommen?
Ganz klar sage ich hier: Je mehr Teilzeitkräfte in einen Stundenplan eingearbeitet werden müssen, desto schlechter werden die Stundenpläne der anderen Kollegen! Ist so, ich rede aus jahrelanger Erfahrung!
Wir machen immer sehr gute Stundenpläne, d.h. mit wenigen Springstunden, haben aber infolge dessen ständig Schwierigkeiten mit Vertretungen..
Die frage Teilzeit - Vollzeit hat viele Aspekte.
DIESEN wollte ich auch mal aufzeigen.. |
| Wohin zurückziehen??? | | von: powigerma
erstellt: 26.03.2006 13:14:35 |
Ich fürchte, dass die Zahl der Springstunden (ich habe z.Zt. 3) mit der Einf. d. Ganztagsschulkonzepts noch zunehmen wird.
Schon jetzt vermisse ich jedoch in der Schule einen Ort, an den man sich zwecks Erledigung von Arbeit ungestört zurückziehen kann!
Bei uns gibt's dafür weder die Räumlichkeiten noch die Möbel; selbst am Lehrerzimmertisch findet nur etwa die Hälfte des Kollegiums Platz; ansonsten befinden sich dort zum Arbeiten völlig ungeeignete Sitzgelegenheiten mit Couch-Tischen.
Als 2/3-Teilzeitkraft setzt es mir schon zu, täglich spät nach Hause zu kommen und dann noch das volle Arbeitsprogramm vor mir zu haben! Versuche, in der Schule zu korrigieren, scheitern fast immer! Selten gelingt es mir, ein leeres Klassenzimmer dafür zu nutzen, aber das entspricht auch nicht meinen Bedürfnissen nach einer ordentlichen Arbeitsatmosphäre!
In anderen Ländern soll es teils die Regelung geben (wer weiß wo?), dass jeder Lehrer ein Klassenzi. mit kleinem Nebenraum hat; die Klassen, die bei diesem L. Unterricht haben, kommen zum Lehrer (nicht umgekehrt!)!
Solch ein System verhindert vielleicht etwas die Kommunikation innerhalb des Kollegiums, ermöglicht aber eine individuelle Arbeitsplatzeinrichtung und viel mehr Ruhe für die Lehrer. Das empfände ich vermutlich als deutliche Verbesserung meiner Arbeitsbedingungen.) |
| Die Stundenplanproblematik für die Schulleitung... | | von: kunkelinchen
erstellt: 26.03.2006 16:38:36 geändert: 26.03.2006 16:39:42 |
... ist wohl sehr von der Schulart und dem Kolleium selbst abhängig. Ich selbst habe nie einen freien Tag gefordert oder erhalten. Dass ich als Teilzeitkraft mal zwei Hohlstunden habe, ist auch OK. (Ja, ein richtiger Arbeitsplatz wäre schön!!!)
(Was ich über die zwei Nachmittage zusätzlich zu den fünf Vormittagen denke, darüber schweige ich mich an dieser Stelle lieber aus. Ich komme so schon allein auf 26-27 Zeitstunden in der Schule bei 75 % igem Deputat.)
Es geht mir eher darum, dass ich, wie vorher bei voller Stelle, bis spät am Abend nochmal im Arbeitszimmer sitze. Früher machte ich dann eben ab einer bestimmten Uhrzeit bei einigen Schulstunden etwas Abstriche und hielt auch mal weniger gut vorbereitete Stunden, bzw. machte mir weniger Gedanken darüber, ob ich die Kopiervorlage eines Buches nicht lieber selbst modifiziere, oder ein eigenes AB erstelle, usw.
Und wenn ich eine Klassenstufe ein zweites Mal unterrichte, bin ich auch nicht der Typ, der einen alten Ordner rauskramt, sondern eben wieder modifiziert oder Unterrichtseinheiten abändert. Es ist ja auch so, dass unterschiedlich geartete Klassen, neue Bildungpläne und neue Schulbücher dies sowieso selten ermöglichen würden. Und alle zwei, drei Jahre das gleiche Aufsatzthema? Nein, danke!
Oder jede Jahr die gleichen Versuche? Das wäre für mich demotivierend und somit könnte ich Schüler nicht mehr für etwas begeistern.
Es ist schon so, dass die Arbeit durch die intensivere Vorbereitung befriedigender ist, aber ich werde ab jetzt versuchen, doch etwas weniger zu tun. Ich glaube, ich kaufe mir morgen einen Wecker für mein Arbeitszimmer, um mir vorher einen Zeitrahmen zu setzen und ihn auch versuchen einzuhalten.
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