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Forum: "Offener Brief an das Referendariat"
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| als Antwort auf:3) | | von: nlzeitung
erstellt: 21.04.2006 19:52:11 |
als Antwort auf:
3) Gibt es ernst zu nehmende Studien, dass offene Unterrichtsformen tatsächlich bessere Ergebnisse erzielen, als gut gemachter Frontalunterricht? Liebes Referendariat, ich meine allerdings nicht so Studien von 2 Pädagogen mit 25 Kindern der fröhlichen Tigerentengeneration an einer Vorortschule. Nein, ich meine mit 2000 Kindern landesweit.
Folgendes neu erschienen Buches enthält bestimmt Erkenntnisse von 2000 Kindern und ist wissenschaftlich fundiert. Als Auszug der Rückentext anbei.
Ich glaube dieses Buch wir alle deine Fragen mehr als ausreichend beantworten.
Ich würde es aber erst lesen, wenn ich schon Lehrer bin, sonst fehlt der Selbstglaube bei der Prüfung.
Gruß
Stephan
Ein klarer Blick: Neue Erkenntnisse aus 30 Jahren Sudbury Valley School
Daniel Greenberg gibt in diesem Buch tiefe Einblicke in die Überlegungen, die hinter dem Sudbury-Konzept stecken. Er entwickelt seine Gedanken mit wissenschaftlicher Präzision und Schärfe. Durch die Untermauerung seiner Überlegungen mit Beobachtungen und Erfahrungen aus 30 Jahren Schulalltag bietet diese Buch nicht nur Wissenswertes für Neulinge, sondern auch einige Aha-Momente für Kenner des Konzepts.
Das vorliegende Buch entstand im Rahmen des 30jährigen Jubiläums der Sudbury Valley School und beschäftigt sich mit fundamentalen Fragen der Schule, die sich Schüler, Mitarbeiter und Eltern über die Jahre hinweg stellten.
Die Sudbury Valley School in Framingham, Massachusetts in den USA gewährt ihren Schülern seit 1968 ein konsequent demokratisches, natürliches und selbstbestimmtes Lernen. Schulen vom Sudbury-Typ entstehen seitdem überall auf der Welt. |
| Mich hat ... | | von: sandra_a
erstellt: 21.04.2006 20:24:14 |
das Ref immer an Prostitution erinnert. Sag`mir (liebster Seminarleiter) wie du`s haben willst und ich mach´s (zeig`s)dir. Wird nur leider wesentlich schlechter bezahlt. Dieses ganze Geschleime ging mir auch tierisch auf die Nerven. Aber da ich schon mal im Studium notentechnisch übel auf die Nase gefallen bin, weil ich meinen eigenen Kopf hatte, dachte ich mir "Augen zu und durch". Frei nach dem Motto "Wer kriecht, kann nicht stolpern". So ganz geklappt hat es dann aberleider nicht, was man anhand einiger mehrdeutiger Bemerkungen in der Beurteilung erkennen konnte. So bin ich mir zumindest ein wenig treu geblieben. Denke einfach immer daran, dass es ein Leben nach dem Referendariat gibt.
Solche Mäuschen hatten wir natürlich auch. Zwei davon haben dann auch mit der Bestnote 1 abgeschlossen. Letztendlich sind diese zwei heute völlig verzweifelt, weil sie im normalen Schulalltag völlig überfordert sind. Ihnen sind die Probleme ihrer Schüler völlig fremd, weil sie aus viel zu behüteten Elternhäusern kommen. Da ist es natürlich schwer nachzuvollziehen, dass einige Schüler vielleicht ganz andere Sachen im Kopf haben, als die perfekt ausgearbeitete Stationsarbeit. Wie gemein, wo man (Frau) sich doch solche Mühe damit gegeben hat.
Ich hätte es auch sehr schön gefunden, wenn einer unserer Seminarleiter mal bereit gewesen wäre, selbst eine Stunde zu zeigen. Da werden die dämlichsten Kleinigkeiten aus unseren Unterrichtsbesuchen lang und breit auseinandergenommen und niemand ist bereit, mal zu zeigen, wie denn so eine super Stunde aussehen soll. Feiglinge!
Okay, ich könnte mich hier noch seitenweise über die Gemeinheiten des Ref auslassen, aber ich genieße lieber meinen wohlverdienten Feierabend. Das darf man nämlich, wenn man das Ref unbeschadet überlebt hat und 7 Jahre danach Beamter auf Lebenszeit mit einer vollen Stelle ist. )) |
| Ein "kleines Mäuschen" meldet sich... | | von: bizzi
erstellt: 22.04.2006 12:56:33 |
„Solche Mäuschen hatten wir natürlich auch. Zwei davon haben dann auch mit der Bestnote 1 abgeschlossen. Letztendlich sind diese zwei heute völlig verzweifelt, weil sie im normalen Schulalltag völlig überfordert sind.“
Habe eure „Gedanken zum Ref“ interessiert verfolgt, schade, dass ihr es so negativ erlebt. Ich muss sagen, dass es für mich eine sehr schöne Zeit ist, zwar auch stressig, aber mit vielen neuen Erfahrungen angereichert. Habe sehr viel Glück mit meinen Ausbildern und Fachleitern und ein tolles Verhältnis zu meinen Schülern. Übrigens habe ich genug Freizeit, die nehm ich mir einfach.
Eigentlich unglaublich, da ich ja so ein dummes kleines Mäuschen bin, das direkt nach dem Abi zur Uni gegangen ist und danach ins Ref.
Mmmhh, jetzt bin ich fast fertig und es sieht tatsächlich so aus, als würde es etwas im Einserbereich.
Nein, mal im Ernst ihr Lieben – Sandra und Stumpelrilzchen - ist man ein dummes kleines Mäuschen weil man einfach weiß, was man will und seinen Weg mit Erfolg und Spaß ganz straight durchläuft?
Wenn ich mich auch auf die Ebene solcher Pauschalverurteilungen begeben würde, müsste ich euch jetzt sagen, dass ich der Meinung bin, ihr seid frustriert, weil ihr einfach viel länger für eure Entscheidungen gebraucht habt und nicht so gut abgeschnitten habt? Na, stimmt’s oder hab ich Recht?
Außerdem..an solchen Äußerungen wie dieser:
„Okay, ich könnte mich hier noch seitenweise über die Gemeinheiten des Ref auslassen, aber ich genieße lieber meinen wohlverdienten Feierabend. Das darf man nämlich, wenn man das Ref unbeschadet überlebt hat und 7 Jahre danach Beamter auf Lebenszeit mit einer vollen Stelle ist“
merkt man, dass hier der Bildungsauftrag nicht ganz wahrgenommen wird. Sandra, siehst du deinen Beruf als „wohlverdienten Feierabend“???? Okay, dannn gehörst du zu der Kategorie Lehrer, auf die das Lehrerhasserbuch zum Teil zu Recht gemünzt ist. Es ist in meinen Augen nicht grade rühmlich sich auf seinem Beamtenpopo auszuruhen, wenn ich das mal so sagen darf. Da bin und bleib ich lieber ein kleines Mäuschen, dass für seine SuS voller Engagement und Freude an der Sache „perfekt ausgearbeitete Stationenlernen“ bastelt.
Zu: 7) „Was können Referendare/innen, die nach dem Abi gleich studieren und dann zurück gehen an die Schule, eigentlich den Kindern vom Leben erzählen.“
Liebes Stumpelrilzchen, eine ganze Menge kann ich ihnen erzählen, schließlich lebe ich nicht in einem goldenen Käfig, an dem das bunte Leben nur so vorbei zieht. Ich habe, um es noch einmal zu betonen, ein klasse Verhältnis zu meinen SuS. Das liegt vor allem daran, dass ich nun erst 24 bin und noch viel näher dran an der Lebenswirklichkeit meiner SuS. Sie kommen mit allen möglichen Problemen zu mir, da sie wissen, dass sie mir wichtig sind, ich ihnen helfen will und meine Ratschläge oft auch praktikabel sind. Und ich weiß wirklich nicht, was es für den Umgang mit ihnen helfen sollte, erstmal eine andere Ausbildung zu machen oder irgendeinen anderen Beruf auszuüben und als Quereinsteiger in die Schule zu gehen. Im Ernst, über die gravierenden Probleme dieser armen Refs mit den SuS kann ich euch genug berichten! Nichts gegen Quereinsteiger, mein Freund ist auch einer, aber ich glaube, dass die zum Teil weit mehr weg von Schule und der Lebenswirklichkeit der SuS sind, als so ein Mäuschen wie ich!
So, das musste jetzt mal gesagt werden, mir ist grade echt der Hut hochgegangen!!!
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