|
Forum: "Fünftklässler - verzogen, dreist, respektlos"
Bitte beachte die Netiquette! Doppeleinträge werden von der Redaktion gelöscht.
|
 | . |  | von: palim

erstellt: 10.03.2009 16:38:59 |
Das ist in anderen Bereichen auch so:
a) Die Lehrerinnen der Gymnasien sagen, die Kinder sollen die lateinischen Fachbegriffe beherrschen und alle Fälle bilden, finden, erklären, erfragen können.
b) Die Lehrerinnen der Hauptschule sagen, es sei besser, mit den Kindern nur Subjekt und Prädikat zu üben, die Objekte verstehen sie ohnehin noch nicht und sind dadurch nur verwirrt.
Besonders schöne finde ich, dass an unseren aufnehmenden Gyms auch angekommen ist, dass sich die Curricula ändern (NDS). Gestern war eine Zusammenkunft und die armen Gym-Lehrerinnen waren ganz verzweifelt, dass sie so viel umstellen und erarbeiten müssen. Da konnten wir leider kein Mitleid ausschütten, sondern lediglich sagen, dass es an den GS genauso sei, allerdings schon seit mehr als 2 Jahren. Dass die Arbeit hier auf wenigen Schultern verteilt wird, haben wir nicht gesagt.
Viele Fragen, die offen bleiben, resultieren aus Neid und den Forderungen vergangener Jahre:
Warum gibt es Klassenlehrer- und Förderstunden am Gymnasium, nicht aber an Grundschulen?
Warum gibt es Medienstunden an Gym., nicht aber an Grundschulen?
Warum müssen dort Schüler auf einem Stand sein, gibt es dort keine Differenzierung?
Warum kann mit Schwächen und Stärken nicht offen umgegangen werden? ("Kann das Kind nicht, kann es gehen." "Kinder, die eine schlechte Rechtschreibung haben, werden sonnabends zum Test eingeladen. Das ist ja sonst (in der Woche) diskriminierend. Die Eltern bekommen eine Auswertung und sie bekommen dann Material, um die Schwächen aufzuarbeiten. Das können wir hier nicht."
In den letzten Jahren hatte ich oft den Eindruck, die Kinder müssen fertig ans Gym kommen, sie sollen alles können und müssen alles leisten.
Dieses Mal gab es auch Lehrerinnen, die Verständnis zeigten, die hinter die Umstände schauten, die vom "Abholen" der Kinder sprachen...
Palim |
 | Mentalität |  | von: bger

erstellt: 10.03.2009 17:20:09 |
Na ja, manche Gymnasiallehrer haben wohl noch so eine "Friss-oder-stirb"-Mentalität. Und wir von der RS liegen irgendwo zwischen HS und Gym. Sicher müssen wir die Kinder dort abholen, wo sie stehen. Aber wir wären schon glücklicher, wenn der Weg nicht so weit wäre...
Große Leistungsunterschiede sind schon ein Problem:
Binnendifferenzierung ist bei über 30 unruhigen Geistern nicht unproblematisch und die Fördermaßnahmen lassen auch zu wünschen übrig. Auf der anderen Seite stehen dann die Anforderungen des Lehrplans...
Um wieder auf das Ausgangsthema direkt zurückzukommen: Was mich auch so bei den Fünfern ärgert, ist die Schlunzigkeit (Nachlässigkeit) mit den Materialien. Dieses Verhalten kannte ich sonst eher von den höheren Klassen. Wenn ich früher angab, welche Unterrichtsmaterialien ich wünschte und dass wir mit dem Füller schreiben, wurde das bei den Kleinen weitgehend beherzigt. Auch die Eltern achteten darauf. Heute bringen immer mehr die falschen Sachen und sehen gar nicht ein, warum ich z. B. ein bestimmtes Heft will und keine Collegeblöcke als Hausheft. Und es ist mir auch nicht egal, ob ein Blatt liniert oder kariert ist, einen Rand hat oder nicht, Din A 4 oder 5 ist... Mittlerweile kostet es mich viel Zeit, Kraft und Nerven, für die Einhaltung von formalen Vorgaben zu sorgen. Sicher ist der Inhalt wichtiger als die Verpackung - aber ist es wirklich so "out", auf der Einhaltung gewisser Formalia zu bestehen? |
 | .. |  | von: sufrefape

erstellt: 10.03.2009 18:00:52 |
Es scheint große regionale Unterschiede zu geben. Hier - ländlicher Raum Bayern - verbringt man die Nachmittage der 1. Schulwoche in Schreibwarenläden, um die Listen der LehrerInnen abzuarbeiten und die geforderten Unterrichtsmaterialien anzuschaffen. Die Schlange im Müllermarkt (bei geöffneten 3 Kassen, davon war eine für diese Woche extra aufgebaut) 20 Personen. Ich hatte fast einen Tobsuchtsanfall, bis ich alle linierten, karierten Hefte, mit, ohne Rand, Vokabelhefte groß/klein, Schnellhefter in Plastik, Pappe - grün, blau, gelb, lila, Heftumschläge - ocker, beige, yamaharot - besorgt hatte. Kurz gesagt: diese Elternpflicht ist hier absolute Selbstverständlichkeit. |
 Beitrag (nur Mitglieder) |
|
|