Ansonsten wollte ich noch deutlich machen, dass Dein
Beispiel C nicht unter den Begriff der "Ohrfeige"
(gezielter und bewusster Schlag in das Gesicht des
Gegenübers) zählt.
Daher eine Relativierung und wie ich dazu stehe habe ich
erschöpfend dargelegt.
Oft ist Körperkontakt einfach hilfreich.
Ich erinnere mich noch an einen Schüler, der immer sofort Zahnweh bekam, wenn er unter Streß stand.
Die "Wunderheilung" bestand in Handauflegung auf die schmerzende Backe unter tröstenden Worten.
Wenn ich kemand berühre, habe ich eine ganz andere Kompetenz in unserem Miteinander. Ich zeige: Deine Probleme berühren mich.
Ich stehe nich außerhalb, ich bin bei dir.
Natürlich ist das gefährlich. Vor allem als männlicher Lehrer gegenüber weiblichen Schülerinnen.
Aber es kann ja jemand zusehen und nicht unbedingt mithören.
Wir sind immer noch Pädagogen und nicht juristisch definierte Staatsobjekte!
Ach ja: Eine unbewusste Bewegung kann für einen Außenstehenden durchaus als Ohrfeige gesehen werden. Musst du nur die Sportschau gucken, da siehst du wie harmlose Bewegungen als Fol gewertet werden und grobe Fouls als unbedeutend!
Mglw. ein spannendes Thema für einen weiteren Thread.
Mglw. auch eine Frage des Alters der SuS.
Ich muss aber ganz generell sagen, dass mich enger
Körperkontakt (Umarmungen) doch stark irritiert.
Sicherlich kann es Momente geben, in denen das durchaus
richtig oder zu mindestens nicht falsch sein kann.
Mglw. auch in dem von Dir geschilderten Fall...
Aber nach dem "Kollektiv-Nachsitzen", der "Ohrfeige" wäre
das doch das dritte Mal binnen kürzester Zeit, wo ich mir
denke...
Was wir hier erleben wird in anderen Bereichen des ÖD schlichtweg als Korpsgeist bezeichnet. wird Von Lehrern zum Bsp. bei Vertretern der Landes- oder Bundespolizei volkommen abgelehnt. Ebenso wie bei anderen Ereignissen erlaubt man sich, wenn Vorfälle innerhalb eines Bereiches aufgeklärt werden, ganz schnell festzustellen, dass ja wohl eine Krähe der anderen kein auge aushacke. Und dennoch stimmen in Fällen wie der Ohrfeige ale gemeinsam das alte Lied von den "geschlossenen reihen und em ruhigen, festen Schritt un Tritt" an, mit dem schon das unrechtmäßige Treiben der "Braunhemden" gedeckt wurde.
Tranzsparenz im Lichte der Aufklärung bitte nur, wenn sie mir und meinem Umfeld nicht ins Gesicht scheint und die hässlichen Ecken auch noch voll ausleuchtet. Da werden dann auch von Lehrerseite seitenlange Entrüsungsschreiben wegen körperlicher Übergriffe auf Asyl suchende Flüchtlinge als leserbriefe oder Foreneinträge veröffentlicht, aber so eine leichte Berührung einer Schülerwange mit der offenen Handfläche dürfe man doch nicht überbewerten. - Und vor allem sei sie doch Ausdruck zwischenmenschlicher beziehungen und die Handlung dürfe auch nicht aus dem Kontext gerissen werden und selbst wenn es eine Ohrfeige gegeben habe, wäre doch eine rechtliche Aufarbeitung des Vorfalles alles Andere als menschlich und könnte ja auch zum Verlust des berufsstatus des Betreffenden und vor allem zum Kürzen oder zum Streichen der Bezüge führen...
Das ist zwar ein anderes Thema, doch ich muss zu deiner Ansicht doch etwas beisteuern und teilweise auch widersprechen:
Ich fand es als Kind furchtbar unangenehm, wenn mir eine Lehrerin über den Kopf gestrichen hat. Die Berührung fremder Leute, zu denen ich keine emotional engere Beziehung hatte, fand ich immer grenzüberschreitend.
Für einen Schüler kann eine gut gemeinte Berührung unangenehm sein ohne dass er es so explizit äußert oder äußern kann.
(Vielleicht sollten wir darüber wirklich ein neues Forum aufmachen. Es ist ein interessantes Thema.)
Ich bin ja zu den Zeiten Lehrerin geworden, als die "Prügelstrafe" sprich "Ohrfeigen" gerade im Ausklingen war. Bei denen, die der Zeit ein bisschen hinterherhinkten, waren immer wieder Pfarrer dabei.
*Duck* und weg.
Der Umgang der Kirche mit Gewalt und sexuellen Übergriffen ist übrigens das Paradebeispiel, warum die zum Teil hier geschilderten Lösungsansätze durchweg "Mist" sind.
Es kann und darf nur absolute Offenheit, Transparenz und Rechtsstaatlichkeit zum Tragen kommen.
Aber dazu hat sich u.a. missmarple ja schon lang und breit zu geäußert!
Diese ewigen Verallgemeinerungen und Unterstellungen sind schrecklich.
Wenn jemand Mäßigung vorschlägt, ist er kein Schläger.
Wer frei von Sünde ist, werfe den ersten Stein. Und mit Sünde sind nicht ausschließlich Ohrfeigen gemeint. Selbstgerechtigkeit kann großen Schaden anrichten. Fasst euch alle mal an euere Nasen und kehrt vor eueren Türen.
Wo endet Zivilcourage, wo beginnt Verleumdung?
Und: nein, ich schlage meine Schülerinnen und Schüler nicht. Aber es kann jedem auch unverschuldet oder leicht fahrlässig was blödes passieren.