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Forum: "Schluss mit Schule"
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| soweit, so gut, das Eine hat nicht sehr viel mit dem Anderen zu tun, Rolf! | | von: dirkb
erstellt: 27.12.2006 18:32:48 geändert: 27.12.2006 18:33:07 |
Wenn sich jetzt mehr und mehr herausstellt, daß jeder Mensch offenbar seinen eigenen Zugang zum Lernen benötigt, weil sein individuelles Konstrukt der Welt es nicht anders zuläßt, ist das erst einmal das völlige Gegenteil von "selbstbestimmt" lernen.
Das ist, wenn du so willst, sein persönlicher "Mini-Autismus", die Welt so zu sehen, sich ihr so nähern zu müssen und daher nur auf diese Weise etwas neues über sie zu erfahren...
Davon würde ich jetzt trennen wollen das andere große Faß "selbstbestimmt versus fremdbestimmt".
Wenn dieser Mensch jetzt viel lieber die Bundesligatabelle analysieren und interpretieren will (Mathematik), aber durch den Lehrplan und den ihn repräsentierenden Lehrer gezwungen wird, proportionale und antiproportionale Zuordnungen zu löffeln, so wird er da fremdbestimmt. Selbstbestimmt hätte er sich viel lieber mit der Tabelle und den Möglichkeiten des 1. FC Veltins-Arena auseinandergesetzt, Deutscher Fußballmeister 2006/2007 zu werden. |
| Weicht zwar wieder vom Titel des Forums ab, | | von: ysnp
erstellt: 27.12.2006 18:53:07 geändert: 27.12.2006 18:57:22 |
aber:
Ich finde, in der herkömmlichen Schule gibt es beide Formen und wichtig ist, dass die Schüler einen positiven Zugang zum Unterricht/Lernen finden und sie hoffentlich was lernen.
Beispiele aus der Grundschule:
Neulich hörte ich ein paar meiner Schüler miteinander über Kunst reden, denen offensichtlich, das, was wir gerade machten, Spaß gemacht hat.
Das war von mir vorgegeben.
Auch der Wunsch, vorgegebene Lieder nochmals zu singen, ist bei vielen stark vorhanden. Auch fremdbestimmt. Hier könnte ich vor allem Besipiele aus musischen Fächern und aus dem Englischunterricht aufzählen.
Etwas zu einem von mir vorgegebenen Thema zu schreiben, ist auch fremdbestimmt, doch es gibt viele Schüler, die ihre Geschichten vorlesen wollen - egal welche Rückmeldung sie von Klassenkameraden bekommen.
Jeden Tag Wetterdaten ablesen und aufschreiben, macht Schülern auch Spaß - ist auch von mir vorgegeben.
Natürlich machen fremdbestimmte trockene Mathe- und Deutschthemen vielen Kindern keinen Spaß.
Vielleicht nähert sich Werkstattunterricht, Wochenplan und andere Formen des offenen Unterrichts dem selbstbestimmten Lernen? Das macht den Schülern Spaß, obwohl bestimmte Sachen vorgegeben sind.
Messen wir doch mal unsere Methoden an dem, wie gerne Schüler zur Schule kommen.
Und: die besten Methoden sind nichts, wenn wir zu den Kindern keine gute Beziehung finden.
ysnp
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| Zu meinem Beitrag oben: | | von: ysnp
erstellt: 27.12.2006 22:39:59 |
ich sehe das nicht als Verteidigung der Fremdbestimmung, sondern als Feststellung, dass auch fremdbestimmte Themen Kindern einen Zugang ermöglichen und sie emotional genauso berühren kann wie selbstbestimmtes Lernen.
Schule ist für mich keine Veranstaltung, so lange die Kinder nicht ausschließlich Zuschauer, die ab und zu mal reagieren müssen/sollen, sind.
Ich finde, dass man in der Grundschule - und nur dafür kann ich reden - gute Wege zwischen selbstbestimmt und fremdbestimmt gefunden hat und diese auch weiterentwickeln wird und für mich ist nach wie vor ein Gradmesser, welchen Zugang die Kinder zur Schule mit allen Dingen, die dort passieren, finden.
Optimaler könnte man das Ganze gestalten, wenn man die Rahmenbedingungen erleichtern würde: z.B. kleinere Klassen. |
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