Die Inklusion ist mitnichten das Ende der Selektion.
Gemeinsamer Unterricht bzw. Schulbesuch bedeutet ja nicht das Erlangen gleicher Kompetenzen und damit gleicher Schulabschlüsse. Die selektion nach Kompetenzen findet nur innerhalb des Systems statt. Einheitsschule kann doch nur funktionieren, wenn alle Schüler bis zur 10. Klasse gemeinsam unterrichtet werden. Als Folge der "Binnendifferenzierung" innerhalb einer Schule, die eben auch als äußere Differenzierung nach Leistung und Neigung in mehreren Kursen auf unterschiedlichem Kompetenzniveau ungesetzt werden kann. Die gemeinsame Unterrichtung findet dann halt nur in Reli, Musik, Kunst, Sport etc. statt.
Die tatsache, dass alle die gleiche Autobahn benutzen dürfen, kann nicht bedeuten, dass alle immer gleich schnell fahren dürfen. wer das will, muss sich im klaren sein, dass diese Vorstellung zu einer größtmöglichen Entsolidarisierung führt. Jeder kauft sich dann seine Bildung dort, wo er auf Gleichgesinnte trifft und nicht Gleichaltrige aus seiner Nachbarschaft.