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Forum: "Als wir noch klein waren"
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| Ein Text, | | von: klexel
erstellt: 15.12.2008 14:34:16 geändert: 15.12.2008 14:54:06 |
der hundertfach im Netz kursiert, ohne dass der Autor bekannt ist. Erschienen u.a. 2004 im Stern - Verfasser unbekannt. Deswegen setze ich ihn hier mal rein. Mancher wird ihn schon kennen, aber vielleicht ist er auch für manchen neu...
Eine Generationengeschichte
Wenn du nach 1978 geboren wurdest, hat das hier nicht mit dir zu tun ... Verschwinde! Kinder von heute werden in Watte gepackt ...
Wenn du als Kind in den 50er, 60er oder 70er Jahren lebtest, ist es zurückblickend kaum zu glauben, daß wir so lange überleben konnten! Als Kinder saßen wir in Autos ohne Sicherheitsgurte und ohne Airbags. Unsere Bettchen waren angemalt in strahlenden Farben voller Blei und Cadmium. Die Fläschchen aus der Apotheke konnten wir ohne Schwierigkeiten öffnen, genauso wie die Flasche mit Bleichmittel. Türen und Schränke waren eine ständige Bedrohung für unsere Fingerchen. Auf dem Fahrrad trugen wir nie einen Helm. Wir tranken Wasser aus Wasserhähnen und nicht aus Flaschen. Wir bauten Wagen aus Seifenkisten und entdeckten während der ersten Fahrt den Hang hinunter, daß wir die Bremsen vergessen hatten. Damit kamen wir nach einigen Unfällen klar. Wir verließen morgens das Haus zum Spielen. Wir blieben den ganzen Tag weg und mußten erst zu Hause sein, wenn die Straßenlaternen angingen. Niemand wußte, wo wir waren, und wir hatten nicht mal ein Handy dabei!
Wir haben uns geschnitten, brachen Knochen und Zähne, und niemand wurde deswegen verklagt. Es waren eben Unfälle. Niemand hatte schuld, außer wir selbst. Keiner fragte nach "Aufsichtspflicht". Kannst du dich noch an "Unfälle" erinnern? Wir kämpften und schlugen einander manchmal bunt und blau. Damit mußten wir leben, denn es interessierte den Erwachsenen nicht.
Wir aßen Kekse, Brot mit Butter dick, tranken sehr viel und wurden trotzdem nicht zu dick. Wir tranken mit unseren Freunden aus der Flasche und niemand starb an den Folgen. Wir hatten nicht: Playstation, Nintendo 64, X-Box, Videospiele, 64 Fernsehkanäle, Filme auf Video, Surround-Sound, eigene Fernseher, Computer, Internet-Chat-Rooms. Wir hatten Freunde. Wir gingen einfach raus und trafen sie auf der Straße. Oder wir marschierten einfach zu deren Heim und klingelten. Manchmal brauchten wir gar nicht klingeln und gingen einfach hinein. Ohne Termin und ohne Wissen unserer gegenseitiger Eltern. Keiner brachte uns und keiner holt uns ... Wie war das nur möglich?
Wir dachten uns Spiele aus mit Holzstöcken und Tennisbällen. Außerdem aßen wir Würmer. Und die Prophezeiungen trafen nicht ein: Die Würmer lebten nicht in unseren Mägen für immer weiter, und mit den Stöcken stachen wir nicht besonders viele Augen aus. Beim Straßenfußball durfte nur mitmachen, wer gut war. Wer nicht gut war, mußte lernen, mit Enttäuschungen klarzukommen. Manche Schüler waren nicht so schlau wie andere. Sie rasselten durch Prüfungen und wiederholten Klassen. Das führte nicht zu emotionalen Elternabenden oder gar zur Änderung der Leistungsbewertung.
Unsere Taten hatten manchmal Konsequenzen. Und keiner konnte sich verstecken. Wenn einer von uns gegen das Gesetz verstoßen hat, war klar, daß die Eltern ihn nicht aus dem Schlamassel heraushauen. Im Gegenteil: Sie waren der gleichen Meinung wie die Polizei! So was!
Unsere Generation hat eine Fülle von innovativen Problemlösern und Erfindern mit Risikobereitschaft hervorgebracht. Wir hatten Freiheit, Mißerfolg, Erfolg und Verantwortung. Mit alldem wußten wir umzugehen. Und du gehörst auch dazu.
Herzlichen Glückwunsch!
Die Geschichte findet ihr u.a.hier - ebenso wie eine Replik darauf von jemandem, der nach 1980 geboren wurde. Da der Autor dieser Replik aber bekannt ist, setze ich hier nur den Link rein:
http://www.nikola-hahn.com/niemandschuld.htm
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| Milckkanne | | von: rodlerhof
erstellt: 15.12.2008 17:41:49 |
...ich holte auch mit zwei Blechkannen die Milch,einer großen und einer ganz kleinen, aber direkt beim Bauern.
Wenn ich auf den Hof kam, kammir die Nellie,die große Mischlingshündin entgegen, sie begleitete mich an den zischenenden Gänsen vorbei zum Eingang.Die Bäuern,selbst Mutter von 6 Buben,freute sich,wenn ich Mädel kam.
Zurückging es wieder mit Hund an den furchterregenden Hunden vorbei ( war gerade mal 4 ),,zu Hause angekommen,setzte ich mich auf die steinerne Bank neben demeingang und trankgenüsslich die kleine Milchkanne leer.
Wenn die Bäuerin gebacken hatte,kriegte ich ein Stück Hefekuchen mit dickem Schokoüberzug oder Streuselkuche oder Pflaumenkuchen.
Wenn es kleine Wutzen gab,ging ich mit der B.in den Stall.
DasBeste war.,wennich zur Erntezeit auf demtuk-tuk-Traktor mit aufs Feldfahren durfte.
Was war ich traurig, als wir kurz vor meiner Einschulung in die Stadt fuhren.
Ich bin ja ein Lehrerkind.Papa war auf der Dorfschule,die Klasse war direkt unter unserer Wohnung. Mein liebstes Spiel war es,meiner Mutter in der Pause zu entwischen,mit den Schulkindern "
"Machet hoch das Tor, es kommt ein gelber Wagen"
zu spielen.
Und nach dem Schellen schmuggelten mich die Kinder in die Reihe.In der Klasse angekommen,verzog ich mich an den "Katzentisch"in der hinteren Ecke,holte meinen Karton mit gaaaaaaanz viel Knete und knetete ganz leise eine Backstube voll Knete-Kuchen,der Metzger freute sich über Würste, die Obst und Gemüsekörbe wurden gefüllt......
Übrigens,andere Singspiele fallen mir jetzt nicht ein,wer kennt noch welche? |
| Da war auch Weihnachten anders! | | von: landwutz
erstellt: 26.12.2008 15:40:05 geändert: 26.12.2008 15:43:03 |
Heilig Abend erwischte mich ( 4 ) mein Vater, als ich durch das Schlüsselloch ins Wohnzimmer sah, er wollte gerade losmeckern, als meine Tante sich ans Schlüsselloch bückte und helfend mitteilte, dass ich nichts habe sehen können. Er glaubte es ihr.
Am 6.12. lag ich ( 4 Jahre alt) nachts wach und habe wahrhaftig eine riesige Hand gesehen, die durch das Oberlicht des neunteiligen Sprossenfensters griff und etwas auf den auf der Fensterbank stehenden Teller legte. Der war danach wirklich randvoll.
Der Weihnachtsbaum glitzerte wunderbarer...weiße Kerzen, Silberlametta, silberne alte Kugeln ( wo sind sie bloß geblieben?), in glänzende Folien eingewickelte Schokopäckchen,- zapfen, - kugeln mit Folienstrahlen........das meiste aß mein Opa nachts, da er im Wohnzimmer schlief, wenn er Weihnachten zu Besuch kam. |
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