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Forum: "bildungsarbeit"
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| also wieder an die arbeit | | von: rolf_robischon
erstellt: 23.01.2006 18:36:57 |
den eingangsbeitrag hab ich nochmal hergenommen und für mich leserlicher gemacht:
auf der einen seite gibt es die lehrer, die den schülern gegenüber treten mit dem selbstverständnis, dass sie ein fachwissen ans kind zu bringen haben.
auf der anderen seite gibt es die , die beziehungsarbeit als zentralen punkt ihrer schulischen handlungen sehen.
alle schulische interaktion, kommunikation und deren störung kann also unter verschiedenen aspekten gesehen werden.
ich hab das weiter vereinfacht als
entweder: hauptsache das kind lernt was es lernen soll
oder: hauptsache dem kind geht es richtig gut.
wenn es einem kind gut geht, lernt es alles erreichbare.
dass es unendlich vielen kindern nicht gut geht in der schule, lese ich in schülerforen, elternforen und bekomme es gemailt.
jetzt müsste ich noch erfahren, ob sopaed so eine gegenüberstellung gemeint haben könnte.
und dann kommen womöglich wieder einwände, man müsse schließlich zuerst dafür sorge tragen, dass die anvertrauten kinder nach den vorschriften des bildungsplanes lernen. |
| ich habe so eine zerreißprobe | | von: edlerverein
erstellt: 23.01.2006 19:36:21 geändert: 23.01.2006 21:11:17 |
in über 20 jahren berufstätigkeit nicht erlebt.
ich habe viele kinder mit problemen erlebt, eltern die am boden waren, viele gespräche geführt, oft seismographisch störungen wahrgenommen, bevor eltern, kollegen oder gar klassenlehrer sie erkennen konnten.
Aber dass ich mich zerrissen fühlte, dass ich beide wünsche, den der stoffvermittlung und den der lebendigen beziehung nicht vereinbaren konnt, ist mir nicht passiert. überfordert fühlt ich mich sicherlich, weil ich hätte mehr helfen und begleiten wollen als ich konnte und weil manche situationen einfach eine zeitlang ausgehalten werden müssen, weil sie sich nicht (so schnell) bessern können.
wenn ich auf die für mich ad absurdum gestellte frage von sopaed (was bringt die eigentlich??? wem nutzt dieser auf die spitze getriebene extremismus? )unter androhung der todesstrafe oder mit einem messer an der gurgel antworten müsste (und genötigt wird der leser in diesem forum ja schon!), würde ich mich als gymnasialer lehrer in einer kleinstadt erhobenen hauptes für die stoffvermittlung entscheiden!
hauptgrund: dafür bin ich ausgebildet, das kann ich, für andere bereiche wie psychologie, beratung, therapie etc. würde ich an fachleute verweisen statt selber zu dilettieren.
zweiter grund: auslöser des rein hypothetischen dilemmas wäre sicherlich in meinem arbeitsbereich ein einzelnes kind oder ein sehr kleiner teil einer klasse - und ich würde mich, wenn dies(e) ich an kompetentere personen verweisen könnte, der mehrheit verpflichtet fühlen.
das würde aber bedeuten, dass ich selbstverständlich trotzdem aktiv, interessiert und empathisch verfolgen würde, wie diesem kind (hoffentlich) geholfen wird, wie es sich entwickelt - und dass das kind mir weiterhin sehr am herzen liegen würde. das ist nämlich für mich auch ausgeprägt eine herzenssache. die würde mich durch alles andere unterrichtsgeschehen hin "verfolgen" und auch ganz unprofessionell "schlauchen" und "mitnehmen", und das würde das kind und würden alle beteiligten mit sicherheit spüren. so authentisch und emphatisch und wirklich sehr nah am kind kann auch ein stoffvermittler sein.
so, jetzt habe ich mich positioniert, und nun bin ich sehr gespannt, was sopaed damit macht.
ich ahne eigentlich nix gutes.
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