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Forum: "inklusion"
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| Abschreckend | | von: ivy81
erstellt: 12.04.2012 23:26:09 geändert: 12.04.2012 23:27:46 |
"von: palim erstellt: 29.03.2012 11:50:12
Die Bedingungen, die du gelesen hast, sind die Forderungen der Gewerkschaft.
In den Schulen sieht es ganz anders aus.
Wenn es pro Klasse 20 SuS und eine zweite Lehrkraft gäbe, wären sicherlich mehr Menschen bereit zur Inklusion und motivierter sich einzuarbeiten.
Man wird einfach den Gedanken nicht los, dass auf dem Rücken der Schüler gespart werden soll.
Palim"
Genau so sehe ich das mitlerweile leider auch. Nach 2 Jahren an einer FöS war ich eigentlich sehr motiviert, mich mit dem Thema Inklusion näher zu befassen und habe eine Infoveranstaltung besucht, die dafür werben sollte. Die beiden Referentinen waren extrem bemüht, das Konzept zu bewerben, haben dabei aber die Fakten offen dargestellt (und versucht, sie irgendwie mit viel persönlicher Freude und Begeisterung blumig zu beschönigen). Aber im Endeffekt war mein Fazit, dass ich schnell die Beine in die Hand nehme und losrenne, wenn jemand mich fragt, ob ich eine Kombiklasse übernehmen möchte. Kurz zusammengefasst haben sie in etwa Folgendes erzählt:
Kombiklasse bedeutet konkret, du bekommst eine Klasse mit ca. 18 Schülern, davon die üblichen 3-4 Pappenheimer mit Erziehungsschwierigkeiten bzw. ungetestem Förderbedarf und dazu mindestens 4 getestete "Schüler mit besonderem Förderbedarf". Häufig kommen die neben ihrem normalen Päckchen noch mit enormen Schwierigkeiten im erzieherischen Bereich. Dafür, dass du also etwa 8 mehr oder minder totale Pappenheimer hast bekommst du wenn du Glück hast für 3(!!!) Stunden pro Woche den mobilen Sonderpädagogischen Dienst in die Klasse mit rein, evtl. noch für 1-2 Stunden eine FöLehrerin und das wars dann. Denn Rest der Zeit darfst du dich zerreißen zwischen denen, die durchdrehen und denen, die sich langweilen, weil nix vorwärts geht... Sitzkreise oder sowas, Klassenzimmergestaltung, alles was schön ist ist kaum möglich, weils bei den Inklusionsschülern zu Ausrastern führen kann wenn die gewohnte Struktur durchbrochen wird oder sie so arg ablenkt (Bilder an der Wand) dass sie gar nichts mehr machen... Stell dir also grob gesagt vor, du hockst mit 18 Kindern in Frontalsitzordnung an Einzeltischen in einem größtensteils kahlen Klassenzimmer und machst Unterricht, der allen Kinder was bringen und möglichst auch noch Freude machen soll...
Wenn es dann ganz besonders toll läuft, bekommst du unterm Schuljahr noch neue Schüler (die bei Schulwechsel unterm Jarh ja oft auch eher die Sorte Pappenheimer sind), weil deine Klasse ja so klein ist. |
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