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Forum: ""Das ist nicht machbar" – "Doch!" - Mutter vs. Schulleiter"
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| Eskalation | | von: missmarpel93
erstellt: 23.09.2012 11:05:14 |
Es bedarf aber keiner Deeskalation. Schön wäre wenn diese gesellschaftliche Diskussion einmal richtig eskalieren würde. Wer in der Küche arbeitet, muss eben auch Hitze abkönnen.
Selbstverständlich darf die Gesellschaft festlegen, welche Bedeutung sie der Wissensvermittlung und der Erziehung zugesteht. Nur kann es nicht sein, dass anschließend von dieser Festsetzung im Einzelfall abgewichen werden muss und jeweils individuelle zielvereinbarungen mit den beteiligten getroffen werden müssen.
Das funktioniert dann wie eine StVO, die auf dem papier steht, deren Exekution dann aber auf individuelle Absprachen zwischen Polizisten und Verkehrsteilnehmern beruhte. Dabei geht dann wie in Schule der Ausgleich zwischen den Bedürfnissen der Gemeinschaft sowie dem Schutzbedürfniss der von Regelverstößen betroffenen Individuen und den Regelverletzern flöten.
Bezogen auf die Schule bedeutet dies, dass Unterricht - also Wissensvermittlung und Erziehung - ausgerichtet werden muss an den Bedürfnissen und Erfordernissen von Minderheiten und die Interessen der breiteren mehrheit zu vernachlässigen sind.
Es geht um die Unterordnung unter die regeln und Verpflichtungen der Schulgemeinschaft und das Zurückstellen von Individualbedürfnissen. Dies kann aber nicht durch eine Schule als Dienstleister erreicht werden. Diesen Widerspruch kann eine gut gemeinte Deeskalation nicht auflösen. Dieser kampf um die meinungsführerschaft muss ausgetragen werden, elbst auf die gefahr hin, dass die Kombatanten sich in Stellungskriegen verhaken und verrennen.
Die Linien jenseits des schlachtfeldes, die sich abzeichnen sind doch entweder die Rekonstruktion einer "hoheitlichen", staatlichen Schule mit einheitlichen Schulabschlüssen oder eine Privatisierung der Schullandschaft mit vielfältigen Lernangeboten, die jeder nach seiner Facon auswählen kann, und die dann zu einer Vielzahl von möglichen Schulabschlüssen führen.
Die Crux, welche sich nicht auflösen lässt, besteht darin, dass alle Welt die schulische Selektion und Seggregation ablehnt, während auf der anderen Seite die Gesellschaft zerfällt und nicht einmal mehr Grundschulen die Wohnbevölkerung der näheren Umgebung repräsentieren. |
| ! | | von: hugo11
erstellt: 23.09.2012 13:03:15 |
Ist das Anbieten von frisch gepresstem O-saft oder frischen, verzehrfähigen Salaten oder snacks, die gute lebensmittelhändler im Angebot haben eine über die Sachleistung hinausgehende Dienstleistung oder nicht?
Jetzt muss sogar der frisch gepresste O-Saft herhalten, um ja keinen Fehler zugeben zu müssen! Erzähl mir nicht, dass der frisch gepresste O-Saft ein Hauptmerkmal eines Lebensmittelhändlers ist! Ich kenne nicht einen Lebensmittelhändler, bei dem es frisch gepressten O-Saft gibt. Verzehrfähige Salate und Snacks stellt der Lebensmittelhändler in der Regel nicht selbst her, sondern verkauft sie nur weiter. |
| Erfahrungshorizont | | von: missmarpel93
erstellt: 23.09.2012 13:35:17 |
Siehste, nicht jeder Lebensmittelhändler ist Dicounter und somit Anbieter einer Sachleistung.
BTW wie sieht es denn mit Bauhandwerkern aus? Ist der Maurer ein Sachleister oder ein Dienstleister?
ist Schule ein Sachleister, weil sie Bücher ausleiht?
Wenn Schulen minderjährige Schüler (meistens 5. und 6. Klasse) bis 15:30 h betreuen sind sie sichlich Dienstleister. Nur wie verhält sich das mit dem kerngeschäft von Schulen? Kann das Vermitteln von Unterrichtsinhalten, die keiner nachfragt, die aber per Schulgesetz unterrichtet werden müssen, als dienstleistung eingestuft werden?
Ich weiß, dass städtische Ordnungsbehörden Ordnungswidrigkeitsanzeigen (Knöllchen) per Neusprech als Produkte definieren, nur wird deshalb die Politesse zur Erbringerin einer Dienstleistung?
Gehören schulische Ordnungs- und Erziehungsmaßnahmen zum erweiterten dienstleistungsangebot von Schule? Warum kann ich als dienstleistender Lehrer nicht Aufgaben, die nicht zu meinen Kernkompetenzen gehören, nicht einfach auslagern. Es geht mitr als dienstleister gelinde gesagt am Allerwertesten vorbei, ob meine Kunden ausreichend gefrühstückt haben oder regelmäßig ihre Bekleidung wechseln. Nur als Lehrer muss ich mich darum kümmern, warum eigentlich?
Aber Du darfst gerne auch weiterhin deinen Erfahrungshorizont mit dem Radius Null als deinen eigenen Standpunkt vertreten. |
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