sachlich argumentiertst und viele Dinge auch beim Namen nennst. Gefällt mir wirklich gut :)
Warum soll ich dir das nicht abnehmen. Ich bin ja nicht dabei. Aber aus deinen Aussagen geht doch offensichtlich hervor, dass du lieber leistungsorientiert arbeiten möchtest und weniger dich mit den Problemen der Kinder befassen möchtest bzw. dass das nicht deine Haupttätigkeit sein soll.
--> Da hast du schon Recht, wobei ich mich in meiner eigenen Klassen natürlich um die Klassenprobleme kümmere, gehört schließlich zu meinem Aufgabenbereich hinzu. Auch für "fremde" Kinder habe ich schon offene Ohren, nur man muss halt sehen, dass die Schüler etwas lernen, damit siene Chance haben nen Ausbildungsplatz zu ergattern.
Zur Selbstkritik: Genau das sehe ich als großes Problem in den Schulen. Es wird viel zu wenig der eigene Unterricht kritisch hinterfragt. Von außen kommen auch kaum Impulse bzw. kritische Anmerkungen. Bei allen Verfehlungen liegt die Schuld auf der Schülerseite.
--> Als Lehrer ist man halt wirklich abgeschottet von der Außenwelt, Klassentüre ist zu, kein anderer hört zu. Ich wollte schon mal bei einem Kollegen hospitieren, der Probleme mit Kindern hat. Er hat dies abgelehnt, wobei wir uns ansonsten schon austauschen und unsere Sorgen und Probleme diskutieren. Das ist dann schon sehr selbstkritisch manchmal.
Vielleicht sind die Kinder so nett, weil sie feste Regeln haben und wissen, dass Regelverstöße geahndet werden. Unsere Schule hatte bis vor ca. 1/2 noch nicht mal ne Hausordnung, ist ja klar, dass dann jeder Kollege seine Maßstäbe und seine Regeln angewendet hat.
Und sind wir alle mal ehrlich, wenn einem ein Schüler wirklich mal tierisch auf die Nerven geht, dann greift man teilweise auch zu solchen unpädagogischen Mezhoden und führt den Schüler dann vo. Man ist ja schließlich auch nur Mensch, wobei ich ein solches Handhaben eigentlich verurteile. Weiß aber nicht, ob ich es selbst schon mal gemacht habe.
Du schreibst, dass du von den Sonderpädagogen gelobt wurdest, dass du deinen lernbehinderten SuS differenzierte Aufgaben gibst. Eigentlich ist das normal. (Du hast in einen deiner Beiträge geschrieben, wie ätzend du das findest für normale Sachen zu loben) Es würde niemand auf die Idee kommen, ein stark gehbehindertes Kind über den Balken zu schicken oder über den Kasten hüpfen zu lassen. Aber d.
lernbehinderte SbzwS darf dem logisch abstrakten Mathematikunterricht folgen, obwohl er auf der Stufe des praktisch handelnden Denken ist. Es wird einfach zu wenig Verständnis entwickelt.
--> Auch hier hast du Recht, aber es ist halt auch wirklich viel verlangt, dass man als "normaler" Lehrer (ist nicht abschätzend gemeint) Sonderschüler unterrichten soll. Klingt jetzt härter, als es soll, es fehlen da wirklich gewissen Kenntnisse. Zudem wird auch das gesamte integrierte System dort wieder mit Füßen getreten. Die Förderschüler haben in RLP kein Englisch, d.h. es kommt auf vor, dass diese Kinder im Englischunterricht mit anderen Dingen beschäftigt sind (z.B. Deutsch) oder mit einer pädagogischen Fachkraft anderen Unterricht hat. Natürlich ist dies wahrscheinlich sinnvolle als sie im Englischuntericht sitzen zu lassen, nur wo werden sie hier integriert?
Zum TR. Diese Kinder werden einfach in einem anderen Milieu groß. Dort lernen sie nicht, dass man sich das nächste mal anstrengen muss, wenn man heute schlecht war. Sie geben einfach auf. Anders haben sie es nicht gelernt. Und ich möchte nicht wissen, wie viel LoL diesen SbzwS auch schon gesagt haben, dass sie eh zu blöd sind. Und warum soll ich mir einen TR holen, wenn ich gar nicht weiß, wozu ich ihn brauche. Meistens ist doch in solchen Fällen die Beziehungsebene zwischen L und S gestört.
--> Bei diesem Fall bestand das Problem, dass dieser Kurs relativ unruhig war und auch die Motivation war gering. Ich kannte die Klasse schon 4 Jahre, war ihr alter Klassenlehrer, das Verhältnis war dennoch ok. Natürlich hast du auch hier Recht, der Schüler hatte auch schon aufgegeben, es gab aber im Unterricht immer wieder Phasen, in denen der Schüler mich positiv überrascht hat. Hatte den Schüler letztens noch mal in einer Vertretungsstunde und dieser Schüler hat dort auch eifrig Mathematik gemacht und hat mich auch mit Verständnisfragen gelöchert, weil "dumm" ist er nicht.
Eine IGS vergibt Abschlüsse und muss deshalb auch die gleichen Vorgaben erfüllen wie eine Realschule oder ne Hauptschule. Deshalb muss es wohl auch so einen engen Plan geben.