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Forum: "Geschichte zum Weiterschreiben (bitte höchstens 10 Sätze)"
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| 4.11. | | von: keinelehrerin
erstellt: 03.05.2006 18:59:43 geändert: 03.05.2006 19:09:18 |
"Stullmann. Referat 7", meldete sich die Stimme, die sie seit .... wievielen Jahren eigentlich? nicht mehr gehört hatte.
"Freddie? Hallo hier ist Marion. Erinnerst du dich noch?"
"Marion? Marion? Nein, tut mir Leid, mit diesem Namen kann ich nichts anfangen."
"Marion Koller. Wir haben zusammen studiert. Mensch, Freddie, so große Erinnerungslücken kannst du gar nicht haben. Oder bist du wieder am träumen?" Diese kleine Spitze konnte sie sich nun nicht verkneifen.
"Ach Mensch, ja! Marion, die "Viertel-Stunde". Ey, klasse dass du mal anrufst. Ich freu mich richtig! Was treibst du jetzt so?"
Marion blickte leicht limettenhaft, wieso musste sich Träumer-Freddie noch an ihren - zugegebenermaßen passenden - Spitznamen erinnern?
Das war eine Geschichte, die wirklich erzählenswert war. Aber an einer anderen Stelle.
"Freddie, ich brauch deine Hilfe. Können wir uns treffen?"
"Klar. Kein Problem. Was Schlimmes?"
"Wie man´s nimmt. Ich ....." |
| 4.12 | | von: ines
erstellt: 03.05.2006 22:35:08 geändert: 07.05.2006 11:17:45 |
..kann im Moment nicht so gut reden. Können wir uns treffen?"
"Jetzt??"
"Nein, am Abend! Im "Cafe Malik,"? Um 8 Uhr-ginge das bei dir?"
"Ja, klar. Aber lass mich nicht warten, Frl. "Viertel-Stunde"!"
Erleichtert legte sie auf. Sylvia klapperte an ihr vorbei mit einem geknickten Schüler im Schlepptau. "Oje, der arme Kerl.", Marion fühlte mit ihm. Wenn ihre Kollegin einen Kandidaten vor den Kadi zerrte, war das kein Spass mehr.
Doch dafür hatte sie jetzt keine Zeit. Ein rascher Blick auf die Uhr verriet ihr, dass sie nicht umsonst "Viertel-Stunde" genannt worden war. Schnell fasste sie ihre Tasche mit den unkorrigierten Arbeiten darin und hirschte in ihre Klasse.
Wie so oft waren die Teenies am Toben, doch das würde sich schnell legen. Langsam ließ sie sich in den Lehrersessel fallen und zählte rasch die Anwesenden ab. Conny war natürlich weider einmal krank und Dominik zwar körperlich anwesend, aber sonst in seiner üblichen Abwehrhaltung jeglicher Bildung gegenüber. Michael, für den ihr bloßer Anblick schon die reinste Provokation darstellte, machte die ersten Anstalten einen dummen Spruch loszulassen, doch sie gab ihm keine Chance. Fliegend hob sie den Blick über die Gesichter und erklärte ihnen, dass die Arbeiten wohl noch etwas Zeit in Anspruch nehmen werden würde. Übelkeit verspürte momentan keine, doch dieses unangenehme Ziehen im Unterleib wollte einfach nicht weichen. |
| 4 -14 | | von: klamotte
erstellt: 04.05.2006 07:59:26 |
schwanger. Er wurde Vater. All die Ausseinandersetzungen bezüglich dieses Themas zogen blitzschnell vor seinem geistigen Auge vorbei und ein äußerst unangenehmes Gefühl blieb zurück.
War das einfach so passiert? Hatte Marion ihn hintergangen, indem sie ihre eigene Lebensplanung verfolgte?
'Jetzt keine vorschnellen Urteile', dachte er.
Insgeheim bewunderte er Marion schon all die Jahre, ihren Schwung, ihre Ideen, ihre Zuverlässigkeit (Pünktlichkeit ausgenommen) und zugegebenermaßen auch ihre kleinen Fehler und Macken. Ja, sie war eindeutig die Stärkere in der Beziehung - und wie oft hatte er sie einfach runtergemacht, gedeckelt, manchmal sogar ignoriert.
"Oh, Gott, was bin ich nur für ein Scheißkerl!", das musste er jetzt einfach mal laut denken.
Eine nie geahnte Sehnsucht nach Marion erfüllte ihn, er musste unbedingt mit ihr sprechen, noch heute, das war klar.
Plötzlich stiegen Zweifel in ihm auf, war es vielleicht doch möglich..
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| 5 - 1 | | von: oblong
erstellt: 04.05.2006 17:40:35 |
Max hatte inzwischen versucht, durch konzentrierte Vorbereitung auf eine Versuchsreihe sich von den Gedanken an Marion abzulenken.
Etwas knurrig hatte er einen Kollegen aus dem Physik-Vorbereitungsraum vergrault und war nun alleine mit sich, den Apparaturen und seiner üblen Laune.
Seine Vorwürfe an Marion hatte er auch schon wieder als Spiegelungen eigener Befürchtungen analysiert und als zu unwahrscheinlich verworfen; trotzdem konnte er die beobachteten Erlebnisse nicht in einen stringenten Kausalzusammenhang bringen, und dies verbesserte seine Stimmung keinesfalls.
Wenn er Marion gedanklich gerecht werden wollte, und diese Absicht hatte er durchaus, dann musste er akzeptieren, dass ihre Unpünktlichkeit und ihre Neigungen zu Stimmungsschwankungen wohl einen schlechteren Ruf im Kollegium eingetragen hatten, als sie es eigentlich verdiente.
Allmählich hellte sich seine Stimmung auf; nur noch zerstreut wühlte er ein wenig in den Anschaffungslisten, um sich selbst die Illusion von Beschäftigung zu vermitteln.
Schließlich hatte er das Gefühl, nach so viel Arbeit sich einen Kaffee verdient zu haben. Überraschend flott machte er sich auf den Weg zum Lehrerzimmer, wo er Sylvia erblickte. Zu seiner Verwunderung ... |
| 5.2 | | von: ines
erstellt: 04.05.2006 19:59:48 geändert: 15.05.2006 14:20:47 |
baute sich vor ihr ein äußerst nervös wirkender Direktor auf. Dieser fuchtelte wild mit den Händen und wippte um Worte ringend auf den Zehenballen auf und ab. Die wenigen, überaus penibel über die kahlen Stellen seines Hauptes gekämmten, Haarsträhnen rutschten ihm immer weiter ins Gesicht. Seine sich leicht überschlagende Stimme ertönte unangenehm in Max’s Ohr: „Aber Fr. Kollegin, so etwas können sie doch nicht sagen! Schon gar nicht zu den Eltern!“
Doch sein selbstbewusstes Gegenüber zuckte mit keiner Wimper. Indes drehte sie sich bedächtig um und antwortete betont langsam: „Mein lieber Herr Dr. Leonhard G. Poltz,", sie ließ jeden einzelnen Laut seines Namens über ihre scharfe Zunge rollen, "ich mache diesen Job seit über 25 Jahren. Ich rede mit den Eltern so wie es mir beliebt.“
„Aber, aber Fr. Matte.“, sie genoss sein hilfloses Stottern, „Die neuen pä…pädagogischen und rethorischen E-E-Erkenntnisse, ..“, doch weiter kam er nicht. „Also bitte, lassen sie mich doch damit in Ruhe!“, jetzt wurde selbst Sylvia lauter. „Wenn ich der Meinung bin, dass jemand ein Schwachkopf ist, dann sage ich das auch.“ Nach einer Minute lautlosen Blickduells zwischen den beiden, wollte sich Max gerade höflich einmischen als Sylvia der Sache den Rest gab. „Auch meinem Direktor!“ –Uje! Das war wohl zu viel, doch Max musste erstaunt zur Kenntnis nehmen, dass sich sein Chef geschlagen gab. Mit rotem Gesicht machte er auf dem Absatz kehrt und stürmte aus dem Lehrerzimmer in seine Direktion. Sylvia grinste breit. „Kann ich helfen Herr Kollege?“ flötete sie zuckersüß. Max sah sie erstaunt an. „Hätte nicht gedacht, dass….
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| 5 - 4. | | von: aloevera
erstellt: 04.05.2006 22:03:49 geändert: 04.05.2006 22:26:09 |
Nadine, die Retterin in allen Lebenslagen. Umringt von einigen männlichen Kommilitonen gestikulierte sie wie üblich mit sämtlichen Körperteilen. Ihre rehbraunen Augen leuchteten, ihr Lächeln bezauberte jeden, und in ihrer Gegenwart musste man sich einfach wohlfühlen.
Max setzte sich an einen hinteren Tisch und beobachtete sie amüsiert. Die Augen ihrer Kommilitonen saugten sich förmlich an ihr fest und sie genoss es, im Mittelpunkt zu stehen, auf eine so natürliche und ungekünstelte Weise, dass man sie einfach gern haben musste.
Nadine war fünf Jahre jünger als Max und studierte Humanmedizin. Sie hatte gerade ihr Physikum erfolgreich bestanden und wollte später Chirurgin werden.
Max wartete, bis sie ihn entdeckte. Sie strahlte ihn an, stürzte auf ihn zu und schloss ihn warm in die Arme.
"Na, großer Bruder, wie schön dich zu treffen" flötete sie ihm ins Ohr. |
| 5.-5 | | von: ines
erstellt: 04.05.2006 23:01:08 geändert: 04.05.2006 23:03:25 |
Neckisch strich sie ihm durchs Haar. „Wieder ein paar graue mehr!“ ließ sie schmunzelnd vermelden. Verlegen brachte er seine Frisur in Ordnung, „Bei Vater war das doch auch so.“ Nadine kniff ihn aufmunternd in die Wangen, „ So ein eitler Pfau, mein großer …“, doch dann hielt sie plötzlich Inne. „Was ist los mit dir?“
„Nichts.“, erwiderte er beiläufig, doch er wusste, dass er keine Chance hatte. Gekonnt drückte sie ihn auf den Hocker zurück, „Mir kannst du nichts vormachen!“ Sie warf ihre dunkle Lockenpracht zurück und pfiff lässig nach dem Kellner. Dieser reagierte sofort und kam wenige Augenblicke später mit einem Glas dunklen Riojas angetrabt.
Seine „kleine“ Schwester setzte ihre Lippen an das elegante Glas und genoss den ersten Schluck. Max lächelte sie an. Er hatte sie ihrer Lebensfreude wegen schon immer bewundert. Sie war es die verstand einen guten Tag noch besser zu machen.
„Also ich höre!“ Max begann leise zu erzählen. Er ließ nichts aus. Seine erste Begegnung mit Marion, die misslungenen Dates mit unzähligen anderen davor, der Crash mit Jack und zu guter Letzt die eigenartige Stimmung die seither zwischen ihm und Marion herrschte. Nadine hörte aufmerksam zu ohne dabei eine einzige Flirtchance mit dem jungen Barmann auszulassen. Ab und zu fischte sie mit ihren feingliedrigen Fingerspitzen winzige Korkenstücke aus dem Rotwein, dann wieder richtete sie ihren Blick auf Max und ließ ihre üblichen treffenden Bemerkungen vom Stapel. Max konnte nicht umhin. Er musste lachen. „Wieso lachst du?“ leicht schmollend tadelten ihn ihre Worte. „Du bist unglaublich, Nadine. Du kannst interessiert lauschen und zu gleich die unendlichen Weiten der anwesenden männlichen Hormonwelt aus dem Lot bringen.“ Unschuldig lugte sie über den Glasrand, „Aber Max; Ich doch nicht!“, schließlich grinste auch sie. Er fühlte sich um vieles besser, obwohl….
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