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Forum: "schreibmaschine, 2 finger, 10 finger"
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| antwort | | von: dorfkind78
erstellt: 28.10.2005 16:58:28 |
Hi!
Ich möchte dich nicht immer nur fragen, sondern diskutieren, sonst komme ich mir vor wie ein Schüler von dir
in dem 2finger-10finger-artikel geht es wohl weniger um die technik als um den umgang einer schule mit einem lernenden.
Genau diese "Trennung" der Argumente verstehe ich nicht.
"den Umgang von Lehrern mit Schülern" - ich bin mir auch sicher, dass die Sache nicth vor Gericht hätte enden müssen, denn das zeugt schon von einem "schlechten" Umgang zwischen Lehrer und Schüler - aber doch auf beiden Seiten, oder?!
Natürlich sollte so etwas NICHT vor Gericht landen.
dass ich davon rede, nehmen mir allerding hier immer wieder leute übel, als hätte ich von ihnen geredet.
Ich glaube, die Leute nehmen es dir übel, weil du es sehr generalisierst.
Natürlich sollte sich kein Schüler als "Untergebener" gegenüber dem Lehrer fühlen. Aber es ist doch niemand ein Sklaventreiber, nur weil er den Schüler nicht mit zwei Fingern schreiben lässt (aus guten Gründen). Aber eben dieses kann man aus deinen Formulierungen heraushören. Und ich glaube nicht, dass du damit bei allen "einen wunden Punkt berührst", sondern dass sie sich wirklich ärgern , dass man -sobald man z.B. eine bestimmte Technik vorschreibt - sich die Schüler "untergeben" müssen. Warum können die SChüler dem Lehrer nicht Vertrauen entgegenbringen, dass er wirklich gute Gründe für diese Forderung hat -und diese natürlich auch mit dem Schüler besprechen? (Motto: du lernst die 10-Finger-Methode und vergleichst dann hinterher - dann sind doch dem Schüler alle Wege frei, sich zu entscheiden)
es geht darum, ob in einer schule abläufe und verfahrensweisen einfach vorgeschrieben werden oder ob erkennbar gemacht wird dass es verfahren gibt die leichter, sinnvoller, praktischer sind als andere.
Das lässt sich bestimmt an bestimmten Sachverhalten diskutieren - aber dieser Fall ist für mich eben nicht ein Parade-Beispiel dafür.
leichter, sinnvoller und praktischer ist aber das 10-Finger-Schreiben. Und das sind Erfahrungswerte - man muss doch nicht immer bei Null anfangen (Natürlich soll man auch bestimmte Dinge in Frage stellen, aber bei dieser Sache??). Auch bei gleichem Ergebnis der Anschläge mit 2 Fingern -
kommt es deiner Meinung nach nur auf das Ergebnis an?
Grüße, Dorfkind78 |
| danke dorfkind | | von: rolf_robischon
erstellt: 28.10.2005 17:29:12 geändert: 28.10.2005 19:40:59 |
dieser artikel mit den 2 bis 10 fingern war mir gemailt worden. deshalb hab ich das als beispiel genommen.
- ich bin mir auch sicher, dass die Sache nicht vor Gericht hätte enden müssen, denn das zeugt schon von einem "schlechten" Umgang zwischen Lehrer und Schüler - aber doch auf beiden Seiten, oder?!
natürlich auf beiden seiten. so ein schlechter umgang schaukelt sich auf, spitzt sich zu.
nach dem was ich von "schüler"seiten her höre, wirkt vieles im umgang von lehrern wie "unterwerfen".
magst du mal schülerseiten über schule lesen? dann graust es dir.
das mit dem generalisieren muss ich überlegen. wahrscheinlich ist es kompromisslosigkeit. wenn ich gegen "unterwerfen" bin, dann ganz und grundsätzlich. wenn ich für freiheit bzw. eigenverantwortlichkeit bin, dann sollte das grundsätzlich sein und nicht nur ein bisschen oder in einem engeren spielraum.
mir ist nicht klar, wieso lehrerinnen sich unter druck gesetzt fühlen, wenn ich für mich so denke. natürlich halte ich meine denkweise für richtig. sonst würde ich dringend nach etwas anderem suchen. das was ich über meine denkweise mitteile ist in vierzig jahren lehrerleben entstanden. vielleicht entsteht noch mehr.
mach doch mal einen vorschlag mit einer schulsituation, die sich für dich besser als beispiel eignet.
ich finds schön, dass du ganz normal mit mir redest.
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| @rolf | | von: dorfkind78
erstellt: 28.10.2005 21:26:51 |
Hi!
Hier mal meine spontanen Gedanken:
natürlich auf beiden seiten. so ein schlechter umgang schaukelt sich auf, spitzt sich zu.
nach dem was ich von "schüler"seiten her höre, wirkt vieles im umgang von lehrern wie "unterwerfen".
Solch Umgang gibt es auch bestimmt. Trotzdem schauen die Schüler natürlich auch nur durch ihre Brille (genau wie wir Erwachsene auch). Um eine Situation wirklich beurteilen zu können, muss man aber beide Seiten berücksichtigen. Das kommt mir bei deinen Stellungnahmen oft zu kurz, so dass man geradezu gezwungen wird, Gegenpartei zu ergreifen.
das mit dem generalisieren muss ich überlegen. wahrscheinlich ist es kompromisslosigkeit. wenn ich gegen "unterwerfen" bin, dann ganz und grundsätzlich. wenn ich für freiheit bzw. eigenverantwortlichkeit bin, dann sollte das grundsätzlich sein und nicht nur ein bisschen oder in einem engeren spielraum.
Ja, ich glaube, mit dieser Kompromisslosigkeit haben viele ein Problem. Ich auch, weil es schnell in die Schwarz-Weiß-Malerei abgleitet. Außderdem sind Grundsätze immer "extrem", d.h. immer am Ende von vielem, was dazwischen liegt.
Ich habe nichts gegen Grundsätze, aber ich bin gegen Kompromisslosigkeit. Mich erinnert das zu sehr an Fundamentalismus. Ich finde, mit Kompromisslosigkeit macht man es sich gleichzeitig sehr schwer (weil Einzelkämper) und sehr einfach (weil Kopf durch die Wand ohne Blick nach rechts oder links).
mir ist nicht klar, wieso lehrerinnen sich unter druck gesetzt fühlen, wenn ich für mich so denke. natürlich halte ich meine denkweise für richtig. sonst würde ich dringend nach etwas anderem suchen.
Du hast es ja auch einfach von deiner Seite aus zu argumentieren - das gehört zu den Vorteilen der Kompromisslosigkeit. Jeder, der mehr aus der Mitte argumentiert (auch mit starker Tendenz zu deiner Meinugn des freien Lernens)bietet auch viel mehr Angriffspunkte, ist aber auch beweglicher (er kann offene, geschlossene und sonstwas für Formen von Lernen miteinander verbinden).
das was ich über meine denkweise mitteile ist in vierzig jahren lehrerleben entstanden. vielleicht entsteht noch mehr.
Ja, mehr oder etwas anderes. ABer 40 Jahre hin oder her - zurückzublicken ist immer etwas anderes als "drinzustecken". Vielleicht entsteht aus deinen Erfahrungen dann mehr, wenn du auch von Misserfolgen, Sackgassen oder Selbstkritik erzählst oder dich zurückerinnerst an deine Anfänge? Das, was du von dir preisgibst, ist mir wiederum zu einseitig. Ich lese nur von Erfolg, aber für mich gibt es nichts in der Welt, das nicht zwei Seiten hat. Und nichts in der Welt ist nur schwarz oder nur weiß. Damit zweifle ich nicht deine Erfolg an, ich frage nur nach der anderen Seite.
mach doch mal einen vorschlag mit einer schulsituation, die sich für dich besser als beispiel eignet.
ich finds schön, dass du ganz normal mit mir redest.
Ich finde, dass die neuen Lehrpläne (NRW( mir als Lehrer genug Freiraum bietet, jeden Schüler individuell zu fördern und zu fordern und schülerorientiert zu arbeiten. Ich möchte mich dafür einsetzen, dass diese Pläne auch umgesetzt werden - weil DAS erlebe ich kaum in der Schule.
Ich fühle mich hier im Forum so wohl, weil ich weiß, dass hier hauptsächlich Lehrer arbeiten, die reinen und ausschließlichem Frontalunterricht (auf die sich deine Kritik und das Schulversagen ja bezieht)ablehnen.
So, erstmal Schlusswort...ich muss wieder an meine Arbeit!
Grüße,
Dorfkind78 |
| @sth , @rolf , @dorfkind | | von: ishaa
erstellt: 28.10.2005 21:55:08 |
@sth: der quiz ist DIE Motivation schlechthin!! Ich gehe ja schon gar nicht mehr rein, denn selbst wenn ich mal was weiß, sind die Blindschreiber immer schneller... Ich schätze, ich brauche mindestens ein Jahr um meine Nichtblind-Geschwindigkeit auch blind zu schaffen. Aber dann zieht euch warm an
@wenn's wirklich nur drum geht, was besser rüberkommt, dann ist es doch völlig unnötig, sich hier des langen und breiten so darüber zu streiten. Da ich bisher nichts in diesem Forum gesagt habe , warum sollte ich mich angegriffen fühlen? Ich habe aber doch jetzt schöne Angriffsflächen geboten: Ich habe durchgesetzt, was ich wollte, ich hab's halt nur etwas geschickter gemacht.
Übrigens: Der Schüler hat sich heute wahnsinnig ins Zeug gelegt und tatsächlich 83 Anschläge geschafft. Das ist für unsere Schüler ziemlich viel, hab' ich ihm auch gesagt. Andere waren auch ganz wild auf den Text, haben aber schnell aufgegeben. Und besagter Schüler und drei andere, die zugegeben haben, dass sie das bisher nicht richtig blind versucht haben, haben freiwillig bei Lektion 1 wieder angefangen! So wie ich den Knaben kenne, übt der zu Hause jetzt wie besessen diesen Text (Schüler haben das Programm auch zu Hause) und präsentiert mir das nächste Woche mit über 100 Anschlägen. Bin gespannt, wie er sich dann entscheidet!
@dorfkind: Das hast du alles supertoll und gar nicht böse formuliert!! Stimme dir fast total zu! Danke.
Lg ishaa |
| total blind ;-) | | von: rwx
erstellt: 29.10.2005 12:05:13 geändert: 29.10.2005 12:26:20 |
mal gerade unter
http://www.duden.de/tipptrainer/demo/tipptrainer.html
geschaut. Ungeübt und vorbereitet 297 Anschläge bei 7%. Wenn ich den Text das zweite mal tippe sollte ich bei 350 mit weniger Fehler landen. Ihr könnt ja alle mal selbst testen. Und ich kann definitiv nicht korrekt 10-Finger schreiben, fällt mir immer auf den ergonomischen Tastaturen auf (die mit dem geteilten, seitlich gedrehten Tastenfeldern), da greif ich bei den mittleren Zeichen immer ins Leere, weil ich auf der falschen Seite(Hand) bin.
edit: verschätzt. viel schneller werde ich nicht, aber fehlerfrei (290/0%). Mein Problem liegt darin, dass ich es nicht gewohnt bin fremde Texte abzutippen, es hapert am Vorrauslesen.
mfg
rwx
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