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Forum: "Gleiche Bezahlung für alle LehrerInnen!!!"
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| Hab zwar | | von: silberfleck
erstellt: 06.03.2011 11:01:43 |
nicht alle Beiträge gelesen, aber viele.
Müsste die Forderung nicht heißen: gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit?
Die Argumentation geht zumindest in RLP davon aus, dass an einer Realschule plus (und vorher an einer Regionalen oder Dualen Schule) sowohl Realschullehrer als auch Hauptschullehrer arbeiten, aber unterschiedlich besoldet werden.
Das Problem geht dann aber noch weiter, da zumindest in Schwerpunktschulen auch noch Förderlehrer und Sozialpädagogen beschäftigt und natürlich auch noch angestellte Lehrer.
In RLP gibt es auch GHS Lehrer (Grund und Hauptschul Lehrer), die in Klassen 5 und 6 an Gymnasien abgeordnet sind.
Wer definiert, was gleiche Arbeit ist?
Ich erinnere mich an zahlreiche Diskussionen, bei denen Lehrer aufgrund bestimmter Fächer oder Fächerkombinationen Entlastungsstunden forderten.
Was geschieht mit den Kollegen, von denen jeder weiß, dass sie ständig Disziplinprobleme im Unterricht haben, die fachlich grobe Mängel aufweisen? Was geschieht mit Kollegen, die aus welchen Gründen auch immer "Dienst nach Vorschrift " machen (z. B. weil sie ein Familienmitglied pflegen müssen)?
Und was die Ausbildung angeht:
ab WS 2010/11 müssen die Lehramtsstudenten in RLP zwei orientierende Praktika (je 15 Schultage), zwei vertiefende Praktika (je 15 Tage) und 1 oder 2 Fachpraktika (je 20 Tage/ 2 Praktika für Lehramt Gy und BBS, alle anderen 1) machen.
Das Referendariat soll auf 15 Monate verkürzt werden.
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| Sockelbezahlung plus Leistungsprämie | | von: sanye
erstellt: 07.03.2011 12:30:29 |
Ich habe in den neunziger Jahren 2-Fach-Lehramt in Berlin studiert. Das ist die Ausbildung für die Sekundarstufe I, sie beinhaltet das Studium zweier wissenschaftlicher Fächer sowie eines Grundschulfaches, man wird also für die Jahrgänge 1 bis 10 qualifiziert. Die veranschlagte Studiendauer war etwas geringer als die für Studienräte, im 1. Staatsexamen mussten wir aber eine Prüfung mehr ablegen. Obwohl wir breit qualifiziert sind und eine Prüfung mehr abgelegt haben, werden wir von vornherein schlechter bezahlt als Studienräte. Verstehe ich nicht, finde ich ungerecht. - Ich sehe sehr wohl, dass Lehrer an Gesamtschulen und Gymnasien hohen Korrekturbelastungen ausgesetzt sind, da leben wir Hauptschullehrer bequemer. Andererseits ist der Unterrichtsstress an einer Hauptschule so groß, wie es sich Studienräte schlechterdings nicht vorstellen können; ich kann gut mitreden, da ich schon sowohl an einer Gesamt- als auch an einer Hauptschule gearbeitet habe. - Zur Bezahlung: Es müsste eine Sockelbezahlung geben, die für alle Lehrer gleich ist; unterscheiden sollte sich die Bezahlung beim Engagement für Fächer, Schule und Schüler: Feste organisieren, Fachkonferenz- oder Klassenleitung etc. |
| Wir sind die billigeren Realschullehrer! | | von: handstein
erstellt: 27.03.2011 16:53:41 geändert: 27.03.2011 18:05:43 |
Ansichten eines engagierten und organisierten (Interessengemeinschaft der Hauptschullehrer in RLP - www.hauptschullehrerplus.de) Hauptschullehrers
Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Ich bin Hauptschullehrer in RLP. Jedenfalls meiner Ausbildung nach. Seit 2007 arbeite ich bereits an einer ehemals Regionalen Schule (kooperativ) und unterrichte somit (sogar hauptsächlich) Realschüler. Zunächst war ich Klassenleiter in der Orientierungsstufe, nun leite ich eine Hauptschulklasse, in der ich Deutsch und Englisch unterrichte. Nach wie vor verbringe ich meine Deputatsstunden jedoch hauptsächlich mit Realschülern - mittlerweile an der Realschule plus. Ich unterrichte vier weitere Realschulklassen in Deutsch und Englisch.
Ich beklage mich nicht darüber. Wie käme ich auch dazu? Ich bin ein dienstbeflissener Beamter. Ich scheue nicht das Niveau der Realschule, es bereitet mir keine Schwierigkeiten, einen fachlich und pädagogisch fundierten Realschulunterricht anzubieten. Meine Ausbildung steht der eines Realschullehrers in nichts nach. An meiner Schule bin ich außerdem Vorsitzender der Fachkonferenz Deutsch und engagiere mich in der Lehrerausbildung sowie für den Jugendmedienschutz. Auch mit den schwierigsten Schülern komme ich klar. Ich bin diese Klientel gewöhnt. Ich bin gerne Lehrer.
Aber eines wurmt mich doch ungemein... Mein Dienstherr weiß, dass ohne uns Hauptschullehrer die Schulstrukturreform zusammenbräche wie ein Kartenhaus in einem Tornado! Auch wird unsere Befähigung, Realschüler auf Realschulniveau zu unterrichten nicht angezweifelt, Herr Beck und Frau Ahnen versicherten beide, dass wir absolut qualifiziert sind, dies zu leisten.
Fragen wir jedoch, warum wir dann nicht gerecht besoldet werden, nämlich unseren Leistungen entsprechend nach A13, dann erhalten wir die scheinheilige Antwort, man könne unser Begehren verstehen, es sei jedoch das Geld dazu nicht vorhanden. Hinterdrein schiebt man dann noch den fadenscheinigen Hinweis auf das eine Semester, das Realschullehrer länger an der Uni verbracht haben als wir. Darin besteht auch schon der einzige Unterschied zwischen diesen beiden Lehrämtern.
Kein Wort davon, dass die kommenden Realschule plus-Lehramtskandidaten ohne eine Examensarbeit abschließen werden oder dass deren Referendariat von 18 auf 15 Monate gekürzt wird. Diese kommenden Kollegen werden dann im Eingangsamt mit A13 besoldet, obwohl ihre Ausbildung gegenüber der eines Hauptschullehrers eindeutig magerer ist.
Da drängt sich der Gedanke auf, dass wir im Grunde eine Sparmaßnahme sind. Hat man uns, muss man keine teuren Realschullehrer einstellen. Man weiß, wir leisten die gleiche Arbeit - aber billiger. Wir sind die billigeren Realschullehrer! Auf unseren Schultern ruht die Schulstrukturreform. Ohne uns müsste Frau Ahnen sich eine neue Strategie überlegen. Und sie hat keine. Was ihr bleibt, ist die Neinsagerin zu spielen. Nein, es sei kein Geld da, auch wenn Hauptschullehrer sich "subjektiv benachteiligt" vorkämen. Dabei ist, Verzeihung, doch für jeden Schund Geld da. Für den Nürburgring oder den FC Kaiserslautern zum Beispiel. Oder aber für schmucke Bauten in Bad Bergzabern.
Eine gerechte Besoldung der Hauptschullehrer im Land würde einen Bruchteil dessen kosten, was König Kurt samt Entourage jährlich für irgendwelche schlussendlich im Sande verlaufenden Projekte aus dem klammen Landessäckel schütteln. Man komme mir (ich kann lesen, meine Damen und Herren) also bitte nicht mit solch notgeborenen Scheinargumenten. Ich empfinde das als eine Beleidigung meiner Intelligenz!
Doch ich bin überzeugt, dass man in der Politik bereits weiß, dass man irgendwann auch Hauptschullehrer gerecht besolden muss, da der Zeitpunkt kommen wird, an dem jemand - vielleicht ich, vielleicht ein anderer - den Klageweg beschreiten wird. Bis dahin will man eine Verzögerungstaktik fahren, damit bis zu diesem Tag möglichst viele Hauptschullehrer im endgültigen Ruhestand sind. Man will uns anscheinend erst melken und dann warten, bis wir ausgestorben sind. Nicht mit uns! Wir sind keine Dinosaurier!
Was unsere Grundschulkollegen angeht, so bin ich der Meinung, dass auch sie A13 verdienen. Jedes Lehramt hat seine speziellen Erschwernisse und erfordert Fähigkeiten und Kenntnisse, die meist durch Routine und Fortbildungen erworben werden(müssen).
Daher ist es nur gerecht, allen Lehrern die gleiche Bezahlung - A13 - zu gewähren.
Abschließend noch einmal der Hinweis auf die Website:
www.hauptschullehrerplus.de .
Danke für Ihr Interesse! |
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