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Forum: "Das Land der Bekloppten und Durchgeknallten"
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| nun | | von: janne60
erstellt: 06.06.2011 21:34:09 geändert: 06.06.2011 21:34:35 |
haben wir, denke ich, zur Genüge festgestellt, wie gut wir mit der Materie vertraut sind, was auch nicht verwunderlich ist, denn sie ist unser täglich Brot. Mit Lamentieren kommen wir ja aber keinen Schritt weiter.
Gibt es denn reale und reelle Tipps, wie künftig mit den geschilderten Bedingungen umgegangen werden könnte? Oder sollten wir dazu ein neues Forum eröffnen, vielleicht mit dem Titel "Meine kühnsten Träume"? Obwohl, wie wir's gerne hätten, haben wir ja auch schon ausführlich geschildert.
Ich hätte einfach gern ein paar Sätze, die mir die Angst nehmen vor dem kommenden ersten Schuljahr. Bis jetzt hatte ich (wenn die Abgangsklassen ausgiebig beweint und betrauert war), immer Vorfreude, war voller Tatendrang und hab mich mit dem neulich zitierten Herzblut in die neue Herausforderung gestürzt.
Diesmal hab ich einfach nur Angst |
| @janne | | von: rhauda
erstellt: 06.06.2011 22:00:36 |
Es ist hier wie mit alle Themen, die uns auf den Nägeln brennen und die "da oben" nicht wahrgenommen werden.
Ich sage es och einmal, auch wenn es ein alter Hut ist und ich mich ständig wiederhole:
Eine Lehrkraft, die nicht Mitglied in einem Berufsverband ist und dort ihre Meinung vertritt, sollte sich schämen.
Wir haben das große Glück, dass unsere Berufsverbände von GEW bis VDR oder VBE sich für das interessieren, was gesellschaftliche und bildungspolitische Entwicklung ausmacht.
Da mag man die offizielle Linie, die vertreten wird, furchtbar finden, aber man hat dort die Möglichkeit, sich einzubringen. Es ist halt Politik. Für die muss man auch ein wenig rödeln. |
| Inklusion | | von: bger
erstellt: 06.06.2011 22:16:22 |
bedeutet aber auch, dass im Alltag - also nicht
nur in der Schule - Behinderte nicht
ausgeschlossen werden. Und da ist in Deutschland
noch vieles im Argen. In Ländern wie den
Niederlanden oder England sieht man im
Straßenbild, bei kulturellen Veranstaltungen usw.
erheblich mehr Behinderte als bei uns. Eine Schule
ist doch angeblich der Spiegel der Gesellschaft -
da bleibt auf beiden Seiten noch viel zu tun!
Ich sehe die Inklusion in der Schule mit
gemischten Gefühlen. Bei uns an der Schule gibt es
noch keine Behinderten, was auch mit unserer
schwierigen Raumsituation zu tun hat. Aber unsere
Nachbarschule, ein Gymnasium, hat in Klasse 5
einige Lernbehinderte aufgenommen. Nun frage ich
mich: Was sollen Lernbehinderte am Gymnasium? Mit
welcher Berechtigung landet jemand, dessen IQ 5
Punkte über der Lernbehinderung liegt, auf der
Hauptschule? Seine Eltern würden das als ungerecht
empfinden.
Wie toll Förderschulen arbeiten, sehe ich am
Beispiel meines Enkels, der laut psychologischem
Gutachten in eine Schule mit sozial-emotionalem
Schwerpunkt umgeschult wurde. Dorthin geht er
gern, er wird dauernd gelobt, ist der Bravste der
Klasse. Es herrschen ideale Bedingungen, sowohl
räumlich als auch personell. Die Klasse ist sehr
klein, 6 Kinder, die beiden Lehrer halten viel
Kontakt zu den Eltern, machen regelmäßig
Hausbesuche (und wundern sich, wieso das Kind bei
ihnen gelandet ist, nebenbei erwähnt). Die
Kehrseite der Medaille: Im Taxibus zur Schule
(ländlicher Raum, Fahrtzeit 3/4 Std.) gibt es viel
Streit, da sitzen Sechzehnjährige neben
Achtjährigen und bringen denen manchen Unfug bei.
Da lernt ein sonst eher braves Kind schlechtes
Verhalten! Für das Sozialverhalten der Kinder wäre
vielleicht eine Regelschule besser... |
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