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Forum: "Das Land der Bekloppten und Durchgeknallten"
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| @sopaed | | von: rhauda
erstellt: 07.06.2011 18:14:43 geändert: 07.06.2011 18:15:49 |
Ich selbst gehe sowohl gewerkschaftlich als auch politisch gegen die Art der Implementierung vor.
Wir müssten alle viel mehr Alarm machen, die Eltern ins Boot holen, die Leute aufklären, vor allem auf lokaler Ebene die Politiker informieren. Die lassen sich nämlich meiner Erfahrung nach viel zu sehr von den Landespolitikern ein X für ein U vormachen.
Wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, sind in der Landespoltik schon längst wieder andere Dilettanten am Werk und diejenigen, die den Mist ausgeheckt haben, sind abgewählt.
Ausbaden müssen es nämlich immer die KOmmunen und die Leute, die darin wohnen und arbeiten.
Leider ist es wohl leichter, einen Pudding an die Wand zu nageln, als Lehrer dazu zu bringen, außerhalb ihrer Selbtausbeutung und ihrem gleichzeitigen Lamento ernsthaft etwas gegen Missstände zu unternehmen. |
| @briefoeffner: Du bist dch ausweislich deiner veröffentlichten Daten an einer | | von: lupenrein
erstellt: 07.06.2011 21:37:22 geändert: 07.06.2011 21:38:21 |
Gesamtschule als Lehrer tätig, oder?
Selbstverständlich vermitteln wir dort Werte!
Und wenn du meinst, die Schule würde nur, sagen wir mal, wirtschaftfreundlich ausbilden, ja bitte:
Ist der Versuch, junge Menschen
- zur Zuverlässgkeit
- zur Pünktlichkeit
- zur Ehrlichkeit
zu erziehen und sie dabei zu lehren, auch mal den einen oder anderen Nackenschlag auszuhalten (ich glaube, man nennt sowas "Frustrationstoleranz")
soo schlecht?
Die ausbildenden Betriebe beklagen ja gerade, dass junge Menschen heute oft nicht ausbildungsfähig seien.
Wenn ich meinen Teil dazu beitragen kann, auf diese Weise "wirtschadtsfreundlich" auszubilden, will ich das auch weiterhin gerne tun.
Vom Ende der Schullaufbahn bis zum individuellen Lebensende großmäulige, nicht belastbare, unzuverlässige Menschen zu haben, dient auf Dauer weder ihrem, noch deinem noch meinem und überhaupt nicht dem Gemein-Wohl.
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| @brieföffner | | von: emiliach
erstellt: 07.06.2011 21:48:33 |
Eigentlich wollte ich auf Dein Posting zunächst nicht antworten, da Du augenscheinlich der rein sachlichen Kommunikation nicht mächtig zu sein scheinst und Deine Statements mit Äußerungen zu untermauern versuchst, die sich vordergründig auf der persönlichen Ebene, denn auf der Sachebene abspielen. Irgendwie nicht so mein Stil. Aber da ich das von rhauda angestoßene Thema sehr wichtig und absolut relevant finde, antworte ich dennoch.
Dem von Dir angesprochenen Einwand, dass JEDE Maßnahme dazu dient, die Arbeitsfähigkeit herzustellen oder zu erhalten, widerspreche ich nicht. Der plumpen Äußerung Deinerseits, dass "die Schule der Wirtschaft dienen soll" widerspreche ich dennoch und verweise auf meine vorherigen Äußerungen hierzu.
Dass wir (unstrittig) ein politisches System der parlamentarischen Demokratie haben, hängt keineswegs mit der Wahlbeteiligung zusammen. Wenn dieses Instrumentarium von einer nicht unerheblichen Anzahl der Wahlberechtigten nicht in Anspruch genommen wird, ist dies nicht automatisch eine "Infragestellung" des Systems an sich.
Demografischer Faktor:
Demografischer Faktor bedeutet, dass unsere Gesellschaft irreversibel überaltert ist, was bedeutet, dass auf einen Rentenempfänger in naher Zukunft 5-7 Rentenzahler kommen werden. Früher war das Verhältnis mal 1:2. Wenn Du bis dato von diesem Problem noch nichts gehört haben solltest, empfehle ich Dir dringend den verstärkten Konsum von Nachrichtensendungen und Berichten zu diesem Thema.
Werte:
Da wir mittlerweile zweifelsfrei eine Einwanderungsgesellschaft sind, sehen wir uns angesichts vielfältiger kultureller Unterschiede, die es zu erkennen und für die Gesellschaft insgesamt zu nutzen gilt. Die aktuellste publike Diskussion dreht sich derzeit um die Pflege von alten Menschen, welche, sofern sie daheim erfolgen soll, mittlerweile nicht selten von Personen aus Osteuropa übernommen wird, die augenscheinlich teils andere Werte in Bezug auf ihre Berufsauffassung mitbringen, als hiesige private Pflegekräfte es tun. Dies ist nur ein Beispiel, aber es soll das verdeutlichen, dass Werte eben offenkundig nicht nur subjektiv sind, sondern, wie missmarple völlig richtig beschreibt, das Ergebnis eines gesellschaftlichen Konsens´ sind.
Du siehst also, dass es hier nicht um abstrakte Sachen, gefühlte Fakten und persönliche Meinungen geht, sondern ganz klar darum, dass die Befindlichkeiten derjenigen, die an der Gesellschaft beteiligt sind, sich ändern und unsere bisherigen Strukturen dazu nicht mehr passen, also dringend einer Veränderung bedürfen.
Mit diesem letzten Satz habe ich jetzt (hoffentlich) auch rhaudas Aussagen verständlich reflektiert und (sowieso voll und ganz) bestätigen können.
Grüße
emiliach |
| Schon ganz | | von: elefant1
erstellt: 08.06.2011 18:41:10 geändert: 08.06.2011 18:51:22 |
erstaunlich, wie man von "Bekloppten und Durchgeknallten" zur Inklusion, einer Wertedebatte und einer Auseinandersetzung über neoliberales Gedankengut kommen kann.
Wer sich mal intensiver mit Inklusion befassen will, hier ein sehr interessanter Aufsatz, der das Problem etwas ganzheitlicher betrachtet:
http://www.beb-ev.de/files/pdf/2009/dokus/elt09/klauss_vortrag.pdf
Im übrigen halte ich es - als Befürworter einer sinnvollen und durchdachten Inklusion - für zwingend notwendig, auch die dafür erforderlichen Bedingungen einzufordern.
Eine Inklusion zum Nulltarif in Klassen mit 27 Schülern, sowie hier an einigen Stellen dargestellt, ohne zusätzliches Personal kann nicht gelingen, und wird zwangsläufig scheitern und somit zu noch mehr Erbitterung und entschiedenen Gegnern der Inklusion führen.
Wer aber jemals Gespräche mit Eltern, die für ihre behinderten Kinder das Beste wollen, die größte Hoffnungen hegen, dass sich durch die UN-Konvention etwas verbessert, geführt hat und und erleben muss, wie diese regelmäßig am System zweifeln, scheitern und verzweifeln, wer weiß, dass es z.B. Kinder mit Down-Syndrom (*) gibt, die zu erstaunlichen Leistungen fähig sind und wer seinen Lehrauftrag so versteht, dass er Kindern etwas beibringen und sie nicht nur bestehenden Systemen zuordnen möchte, sollte überall da, wo er kann mitwirken, dass vernünftige Strukturen für die Lernenden einerseits und vernünftige Arbeitsbedingungen für die Lehrenden andererseits geschaffen werden; dazu gehört m.E. auch eine entsprechende Ausbildung und die Kooperation von Lehrkräften und heilpädagogischem Personal.
(*) http://ftp01.wdr.de/sendungen/2010/07/Videos/19_video_down_faehigkeiten.jsp |
| Für mich | | von: wulpius
erstellt: 08.06.2011 19:14:50 |
als interessiertem "Verfolger" des Forums ist es auch sehr erstaunlich, wie man von den Bekloppten etc. ... zur Inklusion kommen kann.
Dabei hat ein gewisser rhauda doch nur "rumgepupt".
http://www.youtube.com/watch?v=Qhsx6ujmq1c
In diesem Sinne - locker bleiben |
Beitrag (nur Mitglieder) |
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