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Forum: "inklusion"
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| @ sonpaed | | von: reichundschoen
erstellt: 05.06.2012 19:55:00 geändert: 05.06.2012 19:59:11 |
Pfui, welche Polemik seit deinem 1. Eintrag!
Ich will ja nicht gemein sein, aber ich habe versucht, anhand deiner uns zur Verfügung gestellten Materialien herauszufinden, was du sonst noch machst. ...
In deinem Hauptanliegen bist du dann eben leider auch fachlich etwas schwammig. Du schreibst: "also ein paar fakten: ... inklusion ist keine "eu-vorgabe ...".
Vielleicht informierst du dich mal hier über ein(en) Gesetz(entwurf) der Bundesregierung:
http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/16/108/1610808.pdf
Ansonsten würde ich mir ein wenig mehr Verständnis für ALLE Betroffenen wünschen. Dazu gehören nun mal neben (auch kampferprobten) Lehrern + Lehrerinnen, die durch den Zickzackkurs von Bildungsverwaltungen+Kommunalpolitik fast regelmäßig alle 4 Jahre die Rolle rückwärts üben, eben auch hochbegabte, normalbegabte, blinde, körperbehinderte, sprachgestörte, hörgeschädigte, gehörlose oder sozial- motional gestörte Kinder, Kinder, denen das Lernen besonders schwer fällt, Kinder, die für ihre Eltern Verantwortung übernehmen müssen oder von diesen vernachlässigt und sogar missachtet werden. Und dann gibt es noch die übergroße Mehrzahl der Eltern, die für ihr Kind nur das Beste wollen, die dafür eintreten, dass ihr Kind, das vielleicht nicht so ist, wie die Mehrzahl, eben auch eine gute Zukunft haben wird. Und genau an dieser Stelle irrt jener, der glaubt, mit einem beschlossenen Gesetz, grabenkampfartiger Polemik und dem Überbordwerfen alles "Altem" würde alles besser werde.
Eben der sollte sich mit den Ergebnissen der "Langzeitstudie" Reformpädagogik der 70er Jahre im Zusammenhang mit PISA belesen.
Mir fehlt in allen Diskussionen im Zusammenhang mit der UN-Konvention vom Dezember 2006 und deren Umsetzung im Bereich Schule/Bildung eher die Frage: Was ist für JEDEN einzelnen Schüler gut? Wie fördert und fordert man ALLE - neben dem Hochbegabten auch die Schüler mit den verschiedensten Einschränkungen? Schwarz - weiß - Malerei und polemische Besserwisserei würde mir als betroffene Mutter gehörig auf den Sender gehen.
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| @sopaed: ok, ich habe nachgesehen: | | von: lupenrein
erstellt: 05.06.2012 20:01:35 geändert: 05.06.2012 20:08:35 |
"Looking at education through
an inclusive lens implies a shift from
seeing the child as a problem to seeing
the education system as a problem
« (UNESCO 2006)."
Es ist also die UNESCO und nicht die EU.
Es ist also ein vergleichsweise international ziemlich machtloser Verein, was die Durchsetzung
der dort beschlossenen - und ratifizierten - Vereinbarungen anbelangt und nicht die machtgeile Truppe in der EU ohne wirkliche demokratische Legitimierung.
Wenn ich die Berichterstattung richtig verstehe, ist das Problem "Inklusion" in der KMK deshalb ein Problem, weil die dort versammelten Kultusminister der Länder ja eben keine "Schule für alle" wollen.
Alles, was hier geschieht, dient also vermutlich dem Zweck,
einerseits - man hat ja unterzeichnet - nach außen hin vertragstreu zu erscheinen und
andererseits möglichst nichts in der deutschen "Schulvielfalt" zu verändern - schließlich ist Bildung Ländersache -.
Schadet ja nichts, wenn die eine oder andere Förderschule dabei "eingespart" werden kann. Mich nervt offen gestanden weniger die separate Beschulung vo Menschen mit Behinderungen durch speziell dafür ausgebildete Kräfte als die unsägliche Praxis, diese Menschen nach der Schule ein Leben lang in "beschützenden" Werkstätten Erwerbsaarbeit "spielen" zu lassen.
Wie sind dann aber die praktischen Auswirkungen der "Inklusion" hierzulande?
Wo werden diese Schülerinnen und Schüler eingeschult?
Dreimal darfst du raten!
Die Gesamtschulen müssen doch irgendwie kaputtzukriegen sein?
Und die aus solchen Überlegungen auch von mir entwickelte "Allergie" gegen so verstandene "inclusion" von dir schnell interpretierte Unlust an der Arbeit mit behinderten Kindern, verbunden mit dem nicht sehr hilfreichen Vorschlag: "Dann geht doch woanders arbeiten!" finde ich zumindest ziemlich dreist.
Klingt ungefähr so wie früher: "Wenn´s dir hier nicht gefällt, dann geh´doch nach drüben!"
Aber einen solche von mir, höflich ausgedrückt, als äußerst unfair empfundenen Interpretationsversuch konnte man ja von dir schon mal häufiger "genießen".
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| das ist wahrlich schwer | | von: sonpaed
erstellt: 05.06.2012 23:03:24 geändert: 05.06.2012 23:04:58 |
wie reagiere auf leute, die mir in unvollständigem satzbau "faktenfehler"
nachweisen wollen und hierzu einen link angeben, wobei bei der durchsicht
dieser quelle schon in der überschrift mein faktum bestätigt wird?
wie soll ich auf leute reagieren, die sich mit der problematik anscheinend nur
rudimentär beschäftigt haben und sich lieber auf ihr gefühl verlassen?
sonst wüssten sie, dass der bildungsaspekt nur ein teil der UN-BRK ausmacht,
dass andere teile sich bspw. mit dem aspekt arbeit auseinander setzen.
wie soll ich auf leute reagieren, die eltern (ja, welche denn genau?) dann für
sich entdecken, wenn sie ihnen genehm sind?
wie kann ich diesen leuten vermitteln, welche demütigenden erfahrungen und
unwürdigen bettelwege andere eltern durch unsere ach so humane
schullandschaft machen müssen, um ihr kind an einer nahe liegenden,
normalen schule beschulen zu lassen. und denen dann immer wieder die türe
vor der nase zugeschlagen wird. weil ihr kind "nicht passt"!
aber es stimmt: ich möchte euer bild von mir noch bestätigen. indem ich die
worte eines kollegen hier wiederhole, weil ich sie für wahr halte:
unser schulsystem ist krank, aber nicht die kinder machen schwierigkeiten. es
sind immer die erwachsenen. es ist eine bestimmte sorte von lehrerInnen, die,
die augenzwinkernd sagen: schule könnte so schön sein, wenn nur die kinder
nicht da wären...
mfg
sopaed |
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