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Forum: "inklusion"
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| nachschlag | | von: sonpaed
erstellt: 07.06.2012 08:51:05 |
für diejenigen, die jetzt schon wieder eine dicke krawatte haben, nutze ich die
gelegenheit und trete noch gezielt drauf herum:
pädagogisches handeln ist ethisch reflektiertes handeln - dahinter steht eine
haltung. für die ich als maxime an dieser stelle postuliere:
als lehrerIn habe ich die pflicht, JEDES kind und jugendlichen in seinem so-
sein zu akzeptieren und anzunehmen. dies hat meine pädagogische
grundhaltung zu sein. auf dieser basis definiert sich mein auftrag, jedem kind
dann den bestmöglichen bildungsweg zu ermöglichen.
wenn ich mir über die jahre hinweg bei 4t in den verschiedensten foren die
einstellung und haltung mancher schreiberInnen hier vor augen führe, bin ich
dankbar, dass ein grossteil unserer kinder und jugendlicher über ein so hohes
maß an resilienz verfügen, dass sie mit / trotz solcher lehrerInnen (halbwegs)
unbeschadet durch ihre schulzeit kommen.
oder genauer:
so wie ich damit leben muss, hier jetzt als arrogant, unverschämt, polemisch,
böswillig, nestbeschmutzerisch.... wahrgenommen zu werden -
so muss sich manch schreiberIn von mir anhören, dass ich ihn/sie als
pädagogische pfeifen, als offensichtliche berufliche fehlbesetzungen und
missslingensbedingungen für gute schule erachte.
es wäre aber auch erstaunlich, wenn sich nicht auch in einem solchen forum
die 30% von lehrerInnen outen würden, von denen auf leitungsebene gesagt
wird, dass es schade ist, diese "faulen eier" nicht sofort von kindern und
jugendlichen fernhalten zu können. die bei der stundenplanerstellung immer
besondere probleme bereiten, da man für sie besonders stabile klassen
suchen muss, die die unfähigkeit als gruppe (er)tragen werden...
so, klare worte. von denen ich nur zu gut weiß, welche reaktionen sie so oder
so hervorrufen werden.
und was hat das mit inklusion zu tun?
ganz einfach - diese 30% pfeifen in den kollegien sind der hauptgrund, an
denen inklusion scheitern könnte, da sie die notwendigen teamarbeiten in
äußerst heterogenen lerngruppen verunmöglichen!
mfg
sopaed |
| @sonpaed | | von: ishaa
erstellt: 07.06.2012 12:31:39 geändert: 07.06.2012 12:34:18 |
pädagogisches handeln ist ethisch reflektiertes handeln - dahinter steht eine
haltung. für die ich als maxime an dieser stelle postuliere:
als lehrerIn habe ich die pflicht, JEDES kind und jugendlichen in seinem so-
sein zu akzeptieren und anzunehmen. dies hat meine pädagogische
grundhaltung zu sein. auf dieser basis definiert sich mein auftrag, jedem kind
dann den bestmöglichen bildungsweg zu ermöglichen.
Das sehe ich genauso. Und gerade deshalb muss ich ganz laut aufschreien, wenn die Bedingungen immer mehr in eine Richtung gehen, die mir genau das unmöglich macht.
Und das, was an den HS in NRW z.B. unter dem Namen Inklusion verkauft wird, macht mir pädagogisches Handeln eben nicht einfacher, es erschwert es eher.
Ich unterrichte Kinder und Jugendliche, Fächer nur am Rande. Ich kann das auf ganz viele verschiedene Arten und auf sehr unterschiedlichen Levels tun. Auch in der Sek II z.B., da habe ich eine Lehrbefähigung für. Da ich neugierig und lernfähig bin, bilde ich mir ein, das nach vielen Jahren an der HS auch im Bereich der Förderung in den Bereichen Lernen und soziale/emotionale Entwicklung zu können (was vielleicht vermessen ist).
Was ich definitiv nicht kann, ist die relativ gute Arbeit der Förderschulen mal eben zu übernehmen in Klassen mit 30 Kindern, in denen ich ganz alleine unterrichte und für alle Gespräche und individuellen Förderungen und Bedürfnisse alleine zuständig bin.
Nachtrag: @lupenrein: daneben
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| was derzeit | | von: sonpaed
erstellt: 07.06.2012 16:40:16 geändert: 07.06.2012 17:52:16 |
an gu - maßnahmen in nrw läuft, hat noch nicht annähernd etwas mit
inklusion zu tun. das 95% der kinder mit förderbedarf im sek I bereich auf die
sterbenden hauptschulen zu den ohnehin schon "verkappten schülerInnen mit
förderbedarf" verteilt werden, ist wirklich eine katastrophe. dies hat aber
wirklich mit einem reflex zu tun, den ich als "letzte versuche, das sterben
mangels schülermasse rauszuzögern" bezeichnen möchte.
und ishaa, ich denke, dass du dir da eine hürde unnötig errichtest, wenn du
angst davor hast, alleine die arbeit in 30er gruppen stemmen zu müssen.
ach ja lupenrein, hier kommt die axt:
vorsicht mit der idee der psychologisierung - sonst könnte ich in die
versuchung kommen, dir untersuchungen über den psychologischen
hintergrund bei kleinbürgerlich "wertkonservativen" charakteren zukommen
zu lassen...
das wollen wir doch nicht, gelle!?
mfg
sopaed |
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