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Forum: "Hausaufgaben=Religiöse Diskriminierung?"
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| Zum Thema... | | von: kaejuu
erstellt: 27.06.2015 04:00:22 geändert: 27.06.2015 08:57:36 |
...rfalio schreibt (Seite 13):
"Der Vater beschwert sich, weil sein Kind Hausaufgaben machen muss, die Religionsschüler nicht.
Er übersieht: Die Hausaufgaben sind grundsätzlich Pflicht und sollen den Schülern helfen.
Diskriminiert werden in diesem Fall also höchstens die Religionsschüler, denen zusätzliche Übungsmöglichkeiten aus schulrechtlichen Gründen genommen werden.
Und damit löst sich meines Erachtens die ganze Diskussion von der Aufgangsfrage in Luft auf.
Rebellisch werden könnten höchstens die Eltern der "Religionsschüler", nicht dieser profilneurotisch geprägte Vater."
Ich unterstütze ausdrücklich rebellische Eltern von Religionsschülern die meiner Tochter den ungerechten "Vorteil" von Hausaufgaben missgönnen. Ich will ja, dass sie Freizeit hat während das kritische Denken der Religionsschüler durch Vermittelung völlig unbelegter Dogmen gefährdet wird.
Wenn ich rfalio richtig verstehe darf ich mich gegen den "Vorteil" nicht wehren, weil er eine Pflicht sei. Die Eltern der Religionsschüler dürfen aber rebellisch werden, weil sie meine Tochter, um die Pflicht beneiden die sie ihr gegen meinen Willen aufzwingen. Diese Art von Logik, die ich als schizophren erachte, ist bei Religiösen nicht ungewöhnlich: Egal wie, die Christen sind immer die Opfer, selbst wenn sie sich selbst "benachteiligen". |
| empörend finde ich... | | von: kaejuu
erstellt: 27.06.2015 11:04:47 geändert: 27.06.2015 11:16:10 |
...den PS der ersten Antwort auf Tante Ernas Themeneröffnung:
Depaelzerbu schrieb:
"Natürlich andere Schulform und Situation und bei Euch nicht anwendbar, aber wir behalten unsere Reli-Deutsch-/Sportbefreiten zur Prüfungsvorbereitung da oder informieren die Betriebe, dass 1 1/2 Stunden Arbeitszeit mehr zur Verfügung stehen." Die meisten finden dann relativ schnell ihren Glauben wieder ;)"
Diese Praxis ist m.E. juristisch genauso zu bewerten, wie Hausaufgaben statt Religionsunterricht.
Depaelzerbu unterstellt einfach, dass die Schüler die sich abmelden und sich durch die Androhung von Mehrarbeit zur Teilnahme am Religionsunterricht nötigen lassen, zu "ihrem Glauben" zurückfinden. Zu wesen Glauben? Zu ihrem eigenen, oder zu dem von depaelzerbu.
Diese Nötigung sehe ich als verfassungswidrigen Eingriff in die Wahlfreiheit der jungen Menschen. Selbst wenn sie noch Christen wären, die lieber mit ihren Kumpels einen saufen gehen, als sich in den Religionsunterricht zu setzen, wäre das immer noch ihr gutes Recht. Wenn ihnen die Teilnahme am Religionsunterricht kein eigenes Anliegen ist hat die Schule diese Entscheidung zu respektieren. Missionierung mit sanften Druck kann nicht Aufgabe einer Berufsschule sein.
Mal abgesehen von der juristischen Frage: Was ist das denn für ein Signal an junge Menschen? Heuchle ein bisschen Religiosität und du hast es im Leben leichter? Heuchelei als Ausbildungsziel, oder doch eher staatlich geförderte Missionsarbeit?
Was ist mit den wenigen die nicht zu "ihrem Glauben" zurückfinden? Die müssen Mehrarbeit leisten. Sollen die das als Ausgleich für den Religionsunterricht werten? Wie das? Wenn sie den Religionsunterricht wertvoll fänden, würden sie hingehen. Sie müssen also den Eindruck gewinnen, dass sie mehr Arbeit leisten, weil die anderen sich unsinniges Zeug anhören und zum Teil den Glauben an diesen Unsinn nur heucheln. Toll!
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| Schön, dass wir wieder beim Thema sind | | von: caldeirao
erstellt: 27.06.2015 12:33:17 |
Ich finde es auch empörend. Welche Religion oder Weltanschauung ein jeder vertritt, ist wirklich sein Problem. Wenn die Schule eine Plattform liefert, wo sich die Menschen mit christlicher Religion treffen können und es sogar LuL gibt, die Ihnen Inhalte vermitteln, finde ich das schon einen enormen Beitrag des Staates. Die Frage ist ja auch, ob das ohne Interpretation mit der Verfassung vereinbar ist. Aber dass das während der Arbeits- und Lernzeit geschieht, finde ich unglaublich. Da müssen Menschen Mehrarbeit leisten, die sich einer anderen Weltanschauung verschrieben haben, ... ohne Worte.
Lieber kaejuu, schön dass es Väter gibt, die sich dagegen auflehnen und für Veränderung kämpfen. Wir leben im 21. Jahrhundert. Dazu in einem Staat mit vielen verschiedenen Nationen, Kulturen und Weltanschauungen. Da ist aus meiner Sicht ein christlicher Religionsunterricht völlig überholt.
Und wenn ich die Argumentation mit der Geschichte und was weiß ich höre, da wird mir persönlich immer ganz übel. Da frage ich mich, warum man dass nicht in einem Unterricht neutral behandeln kann bzw. unter Beleuchtung verschiedener Weltanschauungen. |
| @lamaison | | von: rojiblanco
erstellt: 27.06.2015 19:08:53 |
oft ist auch die Kirche in den Religionsunterricht involviert
Wie genau meinst Du denn bitte das?! War das ?!
Die Kirche entsendet (!!!) die Religionslehrer!
Sie haben sogar Sonderrechte, die es sonst nicht gibt.
Vgl.: Da der Religionsunterricht in der Verantwortung der jeweiligen Glaubensgemeinschaft durchgeführt wird, haben die Religionsgemeinschaften das Recht, ihrem Religionsunterricht beizuwohnen und zu überprüfen, ob der Religionslehrer auch in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der Glaubensgemeinschaft unterrichtet. Für die christlichen Kirchen führen Schuldekane die Fachaufsicht über die staatlichen Lehrer und bei kirchlich bestellten Lehrern neben der Fach- auch die Dienstaufsicht.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Religionslehrer |
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