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Forum: "Klassen überspringen"
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| Mal aus dem Keller kramen... | | von: ivy81
erstellt: 06.03.2017 20:18:21 |
Das Forum ist ja doch schon ein paar Jährchen älter, die Situation stellt sich aber bezüglich des Schülerverhaltens sehr ähnlich dar (wer meine anderen Foren kennt, weiß, um wen es sich handelt). Die Schülerin besucht die 2. Klasse, durfte aber bereits in Mathematik in die 3. wechseln, wo sie problemlos mitkommt (und deutlich weniger stört). Getestet wurde sie bisher nicht. Die meisten Fehler, die sie macht, sind reine Leichtsinns- und Konzentrationsfehler (davon aber jede Menge, vor Allem im Rechtschreiben, die Regeln hat sie durchaus verstanden). Im Lesen und auch sprachlich ist sie den anderen locker 2 Jahre voraus, auch erste Gehversuche mit Englisch hat sie zu Hause schon gemacht und tut sich auch in diesem Bereich sehr leicht. Alles andere ist aber ein glatte Katastrophe. Sie ist kaum in die Klasse integriert, eckt ständig an und verhält sich "unangemessen". Nun hat sich bei mir im Hinterkopf der Gedanke eingenistet, ob es vielleicht sinnvoll wäre, sie überspringen zu lassen. Nur sind da noch sehr viele Fragezeichen, bevor ich die Idee überhaupt mal offiziell ansprechen möchte. Das Erste und Wichtigste: Ist es ratsam, die 3. zu überspringen, oder wäre es vom Stoff und den Ansprüchen her nicht sinnvoller, die 3. zu machen und dann in die 5. zu gehen? Wäre das mit dem Übertritt überhaupt zu regeln wegen des Übertrittszeugnis etc.? Wie gesagt, das Ganze ist nur ein Gedankenspiel, das noch nicht ausgegoren und zu Ende gedacht wurde. Ich dachte nur, ich könnte mir hier evtl. mal Anregungen, Ideen und Erfahrungen anhören. |
| . | | von: rosagestreift
erstellt: 06.03.2017 21:47:17 geändert: 06.03.2017 22:07:55 |
Ich habe deine Foren jetzt nicht im Kopf, weiß also auch nicht, warum deine Tochter so aneckt. Warum sollte es helfen, eine Klasse zu überspringen? Meinst du sie ist unterfordert? Wäre es da nicht einfacher, wenn die Lehrerin ihr schwierigere Aufgaben gibt? Warst du mal mit ihr in einem Kinderzentrum? Wäre meine glatte Empfehlung. Die Ärzte/Psychologen dort haben Erfahrung und können bestimmt mehr helfen als wir hier, die das Kind nicht sehen und erleben. Da mache ich immer wieder gute Erfahrungen, wenn man Kinder hinschickt, auch bei meinem Sohn hat mir das sehr geholfen, ihm auch. Vielleicht ist das noch aktuell: http://www.schulberatung.bayern.de/imperia/md/content/schulberatung/pdfmuc/schulinformation/gs_ueberspringen_ul_0910.pdf |
| Möglichkeiten | | von: palim
erstellt: 06.03.2017 22:21:46 |
In BY gibt es doch Beratungsleher und Schulpsychologen-Lehrer (die heißen irgendwie anders) und womöglich Psychologen u.a. ... jedenfalls ein erheblich besseres Beratungssystem mit vielen Möglichkeiten. In meinem Bundesland gibt es das nicht, da regelt man die Sachsen selbst schulintern mit Kolleginnen. Meiner Meinung nach ist es besser, das Kind so früh wie möglich springen zu lassen, weil es dann gefordert wird und lernen darf und sich nicht nur langweilt. Und das nur, wenn das Kind selbst es auch wirklich möchte. Dennoch ist es in der Regel so, dass die Kinder trotz des Sprungs dann irgendwann wieder an der Spitze der Klasse sind oder auch weitere herausfordernde Aufgaben benötigen. Ebenfalls wird es in jeder Klasse darauf hinaus laufen, dass am Sozialverhalten gearbeitet werden muss - mit der Klasse und mit dem Kind, wenn möglich auch mit den Eltern über Sportgruppen oder anderes. Vor dem Springen ist genau zu gucken, was das Kind kann und was es benötigt. Sind die Leistungen in einem Fach (Mathe) schon so weit, ist es gut. Sind die Leistungen in anderen Bereichen noch nicht so weit, ist zu überlegen, wie der Übergang gestaltet wird und wer wann was fördert. Sozusagen von unten anschieben, indem es vorab schon schwierigere Aufgaben gibt, und oben dann weiter fördern, damit das Kind einen fließenden Übergang bekommt. Geht das in BY mit dem Klassenarbeits- und Notendruck? Außerdem würde auch ich zunächst einmal zusätzliche oder andere Aufgaben bereit halten. Das läuft so ab, dass das Kind allgemeine Aufgaben als Pflichtteil erfüllen muss und danach dann ein Angebot erhält, das herausfordernd ist. Da gibt es viele Möglichkeiten in ganz unterschiedlichen Bereichen. Wenn du von der 3. in die 5. Klasse springen lassen möchtest, lässt du schulformübergreifend springen, hast also weniger Möglichkeiten, dich mit den aufnehmenden Kollegen abzusprechen. Außerdem muss das Kind in allen Bereichen so fit sein, dass es in Klasse 3 den Stoff von 4 mit lernt oder aber ohne den Stoff von 4 in Klasse 5 dennoch gute Leistungen bringen kann. |
| schulformübergreifend | | von: ishaa
erstellt: 07.03.2017 00:38:49 |
springen halte ich für eine gute Idee. Das Kind hat nicht so diesen Status des Besonderen, an der weiterführenden Schule fangen alle gemeinsam neu an, und eigentlich sollen dort auch die verschiedenen Ausgangslagen auf einen Nenner gebracht werden. (Erfahrung mit eigenem Nachwuchs s. weiter oben im Forum). Wie das allerdings in Bayern mit den Ubertrittszeugnissen aussieht, weiß ich nicht. In NRW war's kein Problem. |
| Achtung | | von: strandhaus
erstellt: 07.03.2017 07:01:39 geändert: 07.03.2017 07:03:12 |
in manchen BL ist es nicht möglich, die 4. Klasse zu überspringen und aus der 3 in die weiterführende Schule zu wechseln. |
| Danke | | von: ivy81
erstellt: 07.03.2017 09:10:00 geändert: 07.03.2017 09:20:38 |
für eure Antworten und vor Allem für den Link von rosagestreift! Der beantwortet einen großen Teil meiner theoretischen Fragen. Was mich noch interessieren würde wäre, ob jemand persönlich Erfahrung mit einem Überspringer von 3 in 5 hat. Nach der Lektüre des Links kommt mir diese Variante nämlich sinnvoller vor, aber die Praxis ist ja bekanntlich doch meist anders. @rosagestreift: Ja, sie ist eindeutig unterfordert. Mathe in der 3. zu machen, war unser letzter Schirtt, weil sonst nichts geholfen hat. Zusatzangebote wollte sie meistens nicht annehmen, weil sie sich da blöd vorkam. Sie schludert und schlampt und träumt viel, weil ihr langweilig ist. Wenn sie konzentriert arbeitet, ist sie blitzschnell und meistens auch fehlerfrei unterwegs (sogar in Rechtschreibung, was im Alltag eher eine große Schwachstelle ist). In der Matheklasse ist auch ihr Verhalten sehr viel besser, weil sie da laut eigener Aussage keine Zeit zum Quatschmachen hat, weil sie endlich mal was zu tun hat. Die erste mitgeschriebene Matheprobe wäre eine gute 2 gewesen (abgesehen von ein zwei Leichtsinnsfehlern und einer nur halb gelesenen Aufgabenstellung). @palim: Der Klassenarbeitsdruck wird eben gerade in der 4. extrem hoch. Von der 2. in die 4. halte ich persönlich daher für eine ganz schechte Idee, weil sie da von null auf 100 einfach so reingeworfen wird. Und wie ich meine Tochter kenne, würde sie da recht schnell blockieren und bocken, wenn jede Woche zwei Proben anstehen, sie Hausaufgaben in erheblichem Umfang machen müsste (wegen des Schreibaufwandes hauptsächlich) und plötzlich keine Zeit mehr für ihre Hobbys bliebe. Wenn sie dann zu Anfang der 4. noch Nachholbedarf hätte im Stoff, wäre das einfach zu viel des Guten. Schulpsychologen etc. könnte ich an meiner Schule durchaus fragen. Allerdings wollte ich mit meinem Gedankenspiel erst mal weder an direkte Kollegen, noch an die Schule miener Tochter herantreten, ohne selber zu wissen, was ich bzw. wir wollen und wie der Hase iegentlich laufen soll. Daher eben die Frage hier im Forum. Ich hole mir lieber erst mal eine breitgefächerte Meinung und ein paar Erfahrungen ein, vor ich hier irgendwas ins Rollen bringe, das dann evtl. doch mehr Chaos als Sinn stiftet. |
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