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Forum: "schriften"
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| also | | von: vectra
erstellt: 02.06.2006 20:09:37 geändert: 02.06.2006 20:10:43 |
die voreingestellte standardschrift kann ich über die normal.dot änder.
meine vorgehensweise möchte ich einmal so umschreiben:
zunächst kümmere ich mich um das fleisch, den inhalt; also das, was dort textmäßig stehen soll.
in dieser phase spielt eine schriftart, geschweige denn irgendeine formatierungsmöglichkeit für mich überhaupt keine rolle. den text könnte ich auch mit einem einfachen editor schreiben und später importieren.
wenn die substanz vorhanden ist - erst dann - beginne ich mit dem verhübschen. hier erhalten die überschriften, absätze, gliederungspunkte oder was auch immer an verhübschungsmöglichkeiten für den text vorhanden sein mag ihre gliederung und struktur. eigentlich alles mit der maus zu erledigen oder durch die entsprechenden tastaturkürzel ( wer sie sich denn merken kann). in dieser phase spielt eine schriftart für mich keine rolle.
dies ist die eigentliche arbeit. denn hier fließen neue ideen ein, ergänzungen, umformulierungen, löschen oder was auch immer statt findet. da kann die datei auch schon mal auf dem rechner für mehrere tage schlummer. arbeiten am fleisch.
erst im dritten schritt geht es um die feinheiten, das was über die verhübschung hinausgeht. hier spielt die seitenansicht eine entscheidende rolle. was steht wo, wie wirkt es auf einer (in der regel) din a4 seite?
auch in dieser phase steht die schriftart noch außen vor.
erst, wenn das steht, kann die schriftart bedeutsam werden und erfordert unter umständen feinkorrekturen. wenn das gerüst steht und noch zeit bleibt, kann ich es noch weiter verfeiner, obwohl der nutzen in keiner relation zum zeitaufwand steht.
für bilder nutze ich fast immer ein texfeld, in dem ich bilder unterbringen kann, weil diese frei auf einer seite positioniert werden können.
ein wort zum schluss. sicherlich ist diese vorgehensweise nicht für alle dokumente vorteilhaft. denke allerdings für die meisten ein sinnvoller, zeitsparender weg.
manchmal habe ich den eindruck,
viele nutzen textverarbeitungen immer noch wie schreibmaschinen.
dort war vorschreiben und verhübschung nach handschriftlichem vorschreiben ein arbeitsgang. wie haben viele das nur damals bei der fülle des zu schreibenden geschafft, wo heute schon gestöhnt wird, wenn es um manchmal zwei seiten geht?
viele kennen matrizen tippen, blaue finger und das fluchen wohl nicht mehr, weil nach dem 13ten blatt, die kurbel klemmte, nur teile noch auf der „kopie“ erschienen, die Ohs vollkommen in blau erschienen, weil sie beim tippen schon leerstellen auf der matritze erzeugten; … . die ergebnisse auf diesen blättern entstammten wie selbstverständlich aus büchern, …., die man sich bibliotheksmäßig zu fuß besorgt hatte, manchmal auch vergebens, weil sie immer noch ausgeliehen waren, obwohl man sich doch rechtzeitig darum gekümmert hatte, sie zum rechten zeitpunkt auch am rechten ort einsetzen zu können …ach ja, die tippfehler im letzen drittel der seite hätte ich beinahe vergessen (tippex – sah manchmal echt blöd aus, wenn es um sehr wichtiges schreiben ging).
wenn ein paar mausklicks (makieren mit der maus – auswählen einer standardschrift, speichern unter) vor dem hochladen zu viel arbeit bedeuten, welche haben dann die, die es gerne bearbeiten möchten, allerdings wegen undarstellbarkeit einiger zeichen nicht können? in manchen foren regen sich einige über die s..mäßige formatierung auf. text mit schriftart xyz (bei verwendeten sonderschriften) erstellt, sollte den meisten die augen öffnen.
in diesem sinne
vectra
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| . | | von: palim
erstellt: 02.06.2006 20:59:35 |
Gerade im Grundschulbereich - wo es eben auf die Schriften ankommt, ist es nun aber so, dass das Verändern der Schrift auch bedeutet, dass man gleich das komplette Arbeitsblatt neu ausrichten muss: Abstände ändern, Schriftgröße neu anpassen, Schaun ob noch alles auf der Seite ist, evtl. sonst Bilder vergrößern, bei Tabellen nachsehen, ob alles in die Zeile passt oder es Wortumbrüche gibt etc.
Die entscheidende Schrift zu haben, finde ich besonders in Klasse 1/2, für manche Schüler auch in 3/4 wichtig. Gerade bei den ersten Buchstaben und Wörtern ist es eben nicht egal, ob das a verdreht ist, ob das f über 2 oder 3 Linienräume geht etc.
Schnörkel, Veränderungen, andere Buchstaben führen zu Verunsicherungen und Fehlern. Bei Leseanfängern ist das wichtig.
Darum machen wir Grundschullehrerinnen deshalb so einen Aufstand, sammeln und suchen uns alle möglichen Schriften beisammen, erfreuen uns an Bilderschriften, die wir zum Verschlüsseln, für Geheimschriften und Anlaut-Vorgaben nutzen etc. Und bei diesen AB ist es nicht mit einem einmaligen kurzen ändern der Schrift getan, es ist wirklich aufwändig, das AB zu ändern. Ich habe es bisher so gut wie nie gemacht, gerade weil mir das zu lange dauert.
Palim |
| @ vectra | | von: heidehansi
erstellt: 03.06.2006 14:52:10 |
Hallo vectra,
obwohl ich denke, dass man "die Kirche beim Dorf lassen sollte", das heißt nicht überängstlich sein bezüglich einer anderen als der "Normschrift" auch in der 1. und 2. Klasse:
Wie viele, bzw. wie wenige Schüler wechseln das Bundesland?
(Innerhalb der Länder sind die Schriften doch gleich oder schlimmstenfalls kann unter zwei Schriften gewählt werden oder?)
Das ist also für mich kein Argument für eine bunte Vielfalt an Schriften.
Denn es stimmt, dass in der 1. und 2. Klasse große Unterschiede in der (Erst)schrift gerade die schwächeren Schüler verunsichern.
Wer sich sowieso mühsam durch den Text buchstabieren muss, für den bedeutet ein a oder ein g, das ganz anders aussieht als das, das man kennt, eine enorme Schwierigkeit. Noch dazu, weil ja bei anderen Buchstaben auch kleine Unterschiede sehr bedeutsam sind (b - d - p -q; E - F;...) und beachtet werden müssen.
Und auch hier wieder: Gerade bei den Schulschriften geht das Abändern nicht so einfach: Abstände stimmen nicht mehr, die Tabulatoreneinstellung kann sich verschieben, Zeilen zerrissen werden.
Am schlimmsten ist das bei den Schreibschriften. Da ist ein Blatt in der "falschen" Schrift teilweise kaum mehr zu ändern oder höchstens mit so viel Aufwand, dass mans besser gleich neu macht. |
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