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Forum: "Weniger Stundenausfall - um welchen Preis???"
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| Konzeptlosigkeit? | | von: silberfleck
erstellt: 18.11.2006 18:43:28 |
Ich bekomme langsam den Eindruck, dass es nirgens ein vernünftiges Konzept gibt. Meiner Meinung nach wäre es sinnvoll einen "Pool" Vertretungslehrer zu haben. In RLP gibt es meines Wissens nach immer noch Feuerwehrlehrer, die von den Schulen angefordert werden können. Dies ist aber nur möglich, wenn bekannt ist, wielange ein Lehrer voraussichtlich fehlt, die Schule keinen Überhang an Stunden hat, tatsächlich ein Lehrer( oder jemand mit 1. Staatsexamen) möglichst mit der richtigen Fächerkombi da ist und im Etat noch Geld vorhanden ist. Für den Vertretungslehrer muss das ganze auch noch finanziell vertretbar/lohnend sein.
Wenn an meiner Schule mehrere Lehrer mit voller Stelle fehlen, bleibt der SL garnichts anderes übrig, als Klassen zu hause zu lassen. Dabei wird darauf geachtet, dass der Unterrichtsausfall möglichst gleichmäßig verteilt wird.
Für den Vertretungsunterricht gilt, dass es Unterricht sein muss! Das ist aber nicht immer einfach, vor allem, wenn man unvorhersehbar mehrere Vertretungsstunden erteilen muss.
Bei im Voraus bekannten Vertretungen sollte der zu vertretende Lehrer zumindest ein Grundkonzept liefern. Ansonsten geben meistens die Klassenlehrer Vorlagen /Ideen weiter.
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| Mit | | von: poni
erstellt: 18.11.2006 18:58:30 geändert: 18.11.2006 19:00:07 |
Verschieben von stunden oder Vertretungen und dem ganzen Kram kommt man dem Problem nicht bei. Es ist Zeit für eine grundlegend andere Struktur von Schule und der Arbeitszeit dort.
In alternativen Schulen (nicht allen!!) ist die Arbeitszeit in der Schule länger für die Kollegen, sie verdienen weniger, aber sie fühlen sich wohler und werden auch nicht so schnell krank. Es müssen andere Konzepte her, weg mit der sturen Klasseneinteilung und dem lehrerzentrierten Unterricht!!! Echte Freiarbeit, selbstverantwortete Projekte, Lernen durch Lehren und was es alles gibt. Nur von oben kann man keine Innovationen und auch nicht viel mehr Geld erwarten. Jede Schule muss für sich mit ihren Mitteln und ihren Menschen selber anfangen, etwas zu verändern, sonst wird das nie was.
Die Politiker sagten gerade heute auf dem Kongress in Göttingen, die Schulen dürfen doch jetzt machen, was sie wollen eigenverantwortliche Schule in Niedersachsen!!! Das sollten wir einfach wörtlich nehmen und gemeinsam mit Eltern und Schülern unsere Vorstellungen für unsere Schule umsetzen. Nicht gegenseitig zerfleischen!!!
Nur gemeinsam sind wir unausstehlich... äh ich wollte sagen stark natürlich
Guckt euch Schulen an, in denen es schon besser funktioniert, was machen die, wie machen sie das, welche Ideen können wir klauen oder modifizieren für unsere Voraussetzungen? Lasst Euch was einfallen. Alles, was nicht ausdrücklich verboten ist, ist erlaubt!!!! Nicht umgekehrt!!! |
| Bei uns gibt es einen Vertretungspool! | | von: clausine
erstellt: 18.11.2006 19:03:14 |
Oh Wunder! Ich weiß es nicht genau, aber ich glaube, da sind z. Zt. so ungefähr 2 KollegInnen drin , die dann für eine Stadt mit ich-weiß-nicht-wie-vielen Grundschulen Vertretungsunterricht übernehmen müssen. Ich habe mal vor ein paar Jahren Glück gehabt, dass bei einer langfristigen Erkrankung meinerseits eine feste Vertretung aus diesem Pool in meine damals 2.Klasse kam. Das wurde aber erst genehmigt, als mein Arzt bereit war, mich für mehrere Wochen krank zu schreiben (weil es absehbar war.....welcher Arzt macht das und in welchen Fällen ist das absehbar?????)
@aloevera
Das Fehlen merkt man sicher nicht nur fachlich. In einer Grundschulklasse (und sicher auch in anderen Klassen, in denen der Klassenlehrer viele Stunden gibt) ist es auch sozial und disziplinmäßig verheerend, wenn der Klassenlehrer für einige Zeit ausfällt. Da fängt man auch in diesem Punkt bei Null an.
Ich habe gerade so eine Klasse, die ständig Vertretungslehrer nebst wechselnden Klassenlehrern hatten, da kämpfe ich an allen Fronten gleichzeitig.
Auch von mir Gute Besserung an feul und alle Kranken.
PS:
Das Problem mit den "Krankfehlenden" (schönes Wort) haben wir einigermaßen im Griff, weil bei uns KollegInnen, die länger als, ich glaube, 6 Wochen pro Schuljahr fehlen, zum Amtsarzt und zum Schulamt müssen. Seitdem fehlen bestimmte Kollegen nicht mehr so häufig und nicht mehr so lange.
Ob´s zur wirklichen Genesung beiträgt, ist allerdings fraglich, vor allem, wenn das Fehlen psychisch bedingt ist! |
| Es gibt auch noch... | | von: ishaa
erstellt: 18.11.2006 20:03:15 |
... ganz supertolle andere Maßnahmen, damit in NRW keine Stunde Unterricht mehr ausfällt...
Diese z.B. : An einer Schule sind mehrere Lehrkräfte erkrankt, an einer anderen in der Nähe zum Glück gerade mal ausnahmsweise niemand. Also, wird von dieser zweiten Schule jemand abgeordnet, um an der ersten Schule auszuhelfen. Toll, nicht wahr? Findet schon mal an zwei Schulen kein regulärer Unterricht statt, werden Kurse zusammengelegt. Heißt im Klartext auch: Man kommt mit dem Kopf unter'm Arm in die Schule, weil man in seinem Englischkurs unbedingt noch eine Arbeit schreiben muss und darf dann über Land reisen, um sich bei völlig unbekannten Schülern erstmal durchzuboxen.
Die etwas weniger scharfe Variante gibt es ja andauernd. Man geht völlig verschnupft in die Schule, eben wegen der vorzubereitenden Englischarbeit, mit dem Gedanken (als Teilzeitkraft), dass man die drei U-Stunden des Tages notfalls auch leicht fiebernd übersteht, und was ist? Englischkurs fällt aus, da mit anderem Kurs zusammengelegt, Vertretungsunterricht in unbekannter 9, zusätzlich zwei Mehrstunden für fehlende KollegInnen. Toll! Fragt man sich doch, warum man so blöd ist. Eigentlich kann man unseren Job nur machen, wenn man so richtig gesund ist. Wie sähe es an unseren Schulen aus, wenn wir uns alle danach richten würden??
ishaa die am Montag nach fast zwei Krankheitswochen gegen ärztlichen Rat wieder zur Schule gehen wird... |
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