Für alle, die interessiert, wie es weitergegangen ist:
Im Mai und Juni eskalierte die Situation immer weiter. Meine Tochter durfte ihre Kurzreferate nicht halten. Es passte immer gerade nicht in die Stunde. Sie wurde weiterhin nicht dran genommen, wenn sie sich meldete und kam immer an die Reihe, wenn sie sich nicht meldete. Einmal wurde sie sogar aufgerufen, als sie krank - also gar nicht anwesend - war.
Ich habe von weiteren Gesprächen mit der Lehrerin Abstand genommen und versucht, mein Kind zu stärken. Sie war inzwischen völlig mutlos und wollte an den Tagen mit Biologieunterricht am liebsten gar nicht mehr in die Schule gehen. Ich habe sie trotzdem gezwungen, in die Schule zu gehen. Ich wollte nicht, dass sie "kneift". Aber ich habe ihr gesagt, sie könnte jederzeit den Raum verlassen, wenn die Lehrerin sie anschreit oder unfair behandelt. Das hat ihr sehr geholfen. Ein paar Mal hat sie darüber nachgedacht, aber sie hat nie davon Gebrauch gemacht. Trotzdem hatte sie dadurch das Gefühl, dieser Lehrerin nicht hilflos ausgeliefert zu sein.
Ich habe die Zeit genutzt, um dem Schulleiter massiv auf den Wecker zu gehen (Gespräche, Briefe usw.) - ohne dass meine Tochter davon wusste. Diese Strategie hatte Erfolg: Ohne Angabe von Gründen hat die Klasse in diesem Jahr einen neuen Biologielehrer.
Meine Tochter ist wieder fröhlich und geht gerne in die Schule. Sie wird von dem neuen Lehrer gelobt und findet Biologie auch wieder interessant.
Ende gut - alles gut!