|
Forum: "Ordnung im Lehrerzimmer"
Bitte beachte die Netiquette! Doppeleinträge werden von der Redaktion gelöscht.
|
 | Ich kanns noch toppen! |  | von: angel19

erstellt: 11.05.2007 17:26:35 geändert: 11.05.2007 17:27:59 |
Zu diesem beliebten Thema möchte und kann ich noch eines draufsetzen (wir haben übrigens über das Problem grade gestern in der dienstversammlung gesprochen!): in unserem LZ putzt eine Dame, die Unordnung absolut nicht aushalten kann. Kolleginnen mutmaßen schon, sie sei wohl ernsthaft allergisch dagegen. Diese Putzfee macht aus allen kleinen und großen Stapeln auf und unter den Tischen, Garderoben und Regalen nach eigenem!! Gutdünken andere Stapel, bringt diese in andere (Lehrmittel- oder Klassen-)Räume und poliert während Konferenzen von außen ander LZ-Tür herum!! Und das fast bei jeder Konferenz.
Es ist ihr Job, das ist klar, jedenfalls das Putzen und Sauberhalten der Schule. Aber diese indirekten Erziehungsversuche uns gegenüber sind seehr ärgerlich!
Neulich hat eine Kollegin per Zufall ein Bücherpaket wiedergefunden, das seit zwei Wochen irgendwo unter dem Kopierer stand und dessen Rechnung längst vom Klassenkonto abgebucht wurde.
Und mir fehlt seit den Osterferien eine DVD für den Reli-Unterricht ...
Allerdings finde ich das Argument, dass ein Lehrerzimmer ein Gemeinschaftsraum ist, in dem sich nicht jede/r nach eigenem Ermessen ausbreiten kann wie im eigenen Arbeitszimmer, auch recht bedenkenswert. Drei Bücher habe ich heute mittag auch schon von meinem Haufen mit nach Hause genommen |
 | . |  | von: palim

erstellt: 12.05.2007 13:52:26 |
Ich bin auch so ein Lehrerzimmer-Chaot, mein Arbeitszimmer zu Hause sieht oft auch nicht viel besser aus. Sicherlich gibt es extrem ordentliche (eine Kollegin pocht wie ein Schüler auf die Tischgrenze und bemüht sich in jeder Pause, ihren Tisch frei zu halten - wehe die Nachbarn schieben etwas zu ihr herüber )
Meine Erfahrungen sind aber folgende:
- Als ich mich auf die Suche nach einer Schule begeben habe, sagte eine nette Seminarleiterin: Achte auf das Lehrerzimmer, wenn da nichts rumliegt, stimmt an der Schule etwas nicht (diktatorischer Schulleiter z.B.).
- Kollegenschelte ist böse, aber bei uns regen sich immer die Lehrerinnen über das Chaos auf, die 14 Stunden auf 3 Tage verteilt bekommen, somit nur wenig Zeit in der Schule verbringen, und sich für für kein Projekt, keinen Bereich, ... zuständig fühlen ("Kann doch keiner verlangen, wo ich nur eine halbe Stelle habe")
Die Kolleginnen, die viele Fächer in vielen Klassen haben und/oder sich auch um viele innovative und schulorganisatorische Dinge kümmern, haben immer etwas auf ihrem Platz liegen.
- Letztlich schon angesprochen: Wenn Lehrerzimmer in der letzten Kammer eingerichtet sind, keine Lehrmittelräume zur Verfügung stehen und auch in den Klassen kaum Platz ist... frag ich mich, wo der ganze Kram hin soll. Die Menschen der Stadt- oder Gemeindeverwaltung teilen sich doch auch kein Großraumbüro mit 1 Schrank für alle Akten und kommen mit einem Mini-Regalfach für ihre persönlichen Sachen aus.
... im übrigen würde mich mal interessieren, wie ihre es an euren Schulen regelt, dass Materialien durchgesehen, weggestellt und ersetzt oder erneuert werden, einschließlich der neuen Schulbücher, die wie eine Flut über uns herein brechen.
Palim |
 | zum Beispiel... |  | von: klexel

erstellt: 13.05.2007 17:08:44 geändert: 13.05.2007 17:10:34 |
> Schülerposter, weil auf den Schränken und den Fensterbänken kein Platz mehr ist, die aber zwecks Bewertung noch gesammelt und aufbewahrt werden müssen und die man nicht mit nach Hause nehmen möchte, damit es zu Hause nicht auch bald so aussieht wie auf dem Lehrerarbeitsplatz
>geöffnete Post aus dem Postfach, für die man noch keine Zeit hatte zu entscheiden, ob sie gleich in den Müll kommt oder ob sie irgendwo abgeheftet wird,
>eingesammelte und korrigierte Schülermappen, die man erst am übernächsten Tag zurückgeben kann,
> Von Kollegen netterweise einfach mal so hingelegte Entwürfe für Arbeitsblätter oder Arbeiten,
>nach und nach eintröpfelnde Zettel, die schon längst komplett eingesammelt sein sollten und erst dann abgeheftet / entsorgt werden können,
>Entschuldigungen, die einem im Flur im Vorbeigehen mal schnell in die Hand gedrückt werden,
>gerade eingetroffene Lehrerexemplare von Büchern, die in riesigen Pappumschlägen auf dem Platz liegen, bis entschieden wird, wann sie an wen in den Umlauf geschickt werden,
>Stapel von Kopien, die die Schulassistentin für den folgenden Tag gemacht und im Laufe des Tages auf den Tisch gelegt hat,
>aus der Tasche ausgeräumte dicke Bücher / Hefter, die man für die 2. Tageshälfte nicht mehr benötigt, weil die Tasche zu schwer ist, die man am Schulende aber wieder einpacken und mitnehmen muss,
>von zu Hause mitgebrachte korrigierte Arbeitsstapel, die erst in der 6. Stunde zurückgegeben werden,
>Unterlagen für den nächsten internationalen Englischwettbewerb, die noch nicht fertig kopiert und verteilt wurden,
>Entwürfe für den Ablauf des Vorlesewettbewerbs in Englisch und Französisch, noch nicht komplett, aber ständig im Blick, weil die Abgabe drängt,
>Notizzettel
>Stundenplan auf den ich vor jeder Stunde gucken muss, weil unser Vertretungsplan im digitalen Zeitalter für das schnelle Draufgucken absolut ungeeignet ist,
>jede Menge Dinge, die erstmal ein paar Tage oder mindestens bis zum nächsten Tag zur Springstunde liegen bleiben, weil man an einem 8-Stunden-Tag mit Hofaufsicht gar keine Zeit und Kraft hat, auch noch Ablage zu machen.
>1/2 Apfel
>Teebecher
> 1 Tüte Kekse, die man sich mit den 3 Nachbarn teilt
> ein kleines Minibüro mit Stiften (so sie denn nicht geklaut werden, Radiergummi, Büroklammern etc)
und und und...
und das alles auf einer Fläche, die exakt der Größe einer Schreibtischunterlage entspricht.
Aber ich denke, dass die Bedingungen in der SEKI und II, wo man keine eigenen Schränke oder keinen eigenen Klassenraum hat, sicher total andere sind als in einer Grundschulklasse, wo man im Klassenraum quasi eine kleine Heimat hat.
|
 | . |  | von: palim

erstellt: 13.05.2007 20:47:17 |
... eine kleine Heimat...
bei mir ist da
Material zu Differenzierung
Material für die Freie Arbeit,
dazu Kästen mit logico-Brettern, Tabletts als Unterlage, Lük-Kästen, Steckleisten etc.
Material zum Basteln und Gestalten
die bis zu 30 Tuschkästen,
30 angefangene Kunstbilder
30 Sammelmappen, 30 Sammelordner, (auf beides habe ich aus Platzgründen verzichtet)
30 Rechenschiffe,
30 Steckkästen,
30 Eigentumsfächer,
30 Turnbeutel,
30 Paar Straßenschuhe,
30 Frühstücksunterlagen,
der Geburtstagstisch,
Bücher der Klassenbücherei in mehreren Kisten.
ein Regal mit Spielen für die Regenpausen,
häufig Kartons mit zusätzlichen Materialien (Rechengeld, Spiegel, Prickelnadeln ... und anderes, das man sich mit der Schule teilt und wochenweise mitnimmt)
und mein Schreibtisch - in dessen Fach sich weiteres Differenzierungsmaterial befindet, dass ich persönlich ausgebe oder nach und nach weitergebe.
... im übrigen teile ich mir den Raum mit der Betreuungsgruppe, in deren und auf deren Schrank ein wildes Chaos von Bastelmaterial, Lego, Playmobil, Gesellschaftsspielen, Scheren, Klebstoffen, Pappen, Angeboten, angefangenen Schülerarbeiten etc. tobt.
Von persönlichem Arbeitszimmer mit viel Raum kann da nicht gesprochen werden.
Palim
|
 Beitrag (nur Mitglieder) |
|
|