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Forum: "Arbeit mit Lernordnern, Lerntagebüchern und Portfolios in Klasse 3/4"
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| na ja... | | von: rhauda
erstellt: 10.10.2007 20:16:41 |
...ich hatte ja schon mal meine mir ganz eigene Aversion gegen das Führen von Mappen angesprochen. Das liegt einfach daran, dass ich kein sehr ordentlicher Mensch bin. Meine Mutter und meine Lehrer haben ihr Bestes getan, mit nur mäßigem Erfolg.
Natürlich ist es wichtig, Schülern Selbstorganisation beizubringen, aber sehr häufig habe ich das Gefühl, dass diese Mapperei Selbstzweck ist und die (verstandenen oder nicht verstandenen Inhalte) Inhalte gegenüber der Form zu stark zurücktreten.
Es gibt nun mal verschiedene Lerntypen. Für die einen ist das Führen einer perfekten Mappe der richtige Weg, um Gelerntes für sich zu strukturieren und das Schreiben der Inhalte unterstützt das.
Andere Kinder brauchen das nicht und haben andere Zugangswege. Dann habe ich ein großes Problem damit, dass jemand, der den Stoff hervorragend verstanden hat, eine schlechte Note bekommt, weil die Seitenzahlen nicht mit dem Inhaltsverzeichnis übereinstimmen oder weil auf den Seiten 7 und 21 die Daten fehlen.
Wenn Mama dann die Arbeitsblätter bügelt und die schönen Bildchen aus dem Internet ausdruckt, gibt es die tollen Zensuren, Kinder von Eltern, die das nicht tun wollen oder können, haben das Nachsehen.
Also: Mappen sind gut, solange nicht die Form über Inhalt geht. |
| Weitere "Entwicklung" | | von: ysnp
erstellt: 03.11.2007 11:10:42 geändert: 04.11.2007 13:39:25 |
@joqui:
Deine Ideen finde ich super und ich werde mich auch in diese Richtung bewegen.
Für den Lernordner (Klasse 3) habe ich jetzt das Register nochmals umgearbeitet. Wir haben ein 5teiliges Register und die "Abteilungen" sind jetzt so formuliert:
1) Hier habe ich selbst ausgewählt
Wochenpläne, Werkstätten, Freie Arbeit, Versuche
(Hier werden die Pläne, Laufzettel usw. also alles, wo die Kinder etwas eintragen, eingeheftet)
2) Das habe ich freiwillig gemacht
Pässe, Urkunden, Referate, Fleißarbeiten
(Alle Dinge auf freiwilliger Basis werden hier eingeheftet)
3) Meine Schätze
Sammlung von schönen Sachen, die mir besonders gut gelungen sind...
(Das Kind entscheidet selbst)
4) Ich denke nach und nehme mir vor
(Selbstreflexionsbögen)
5) Mein Lerntagebuch
z.B.: Was ist mir leicht, was ist mir schwer gefallen? Warum?
Wo war ich zufrieden und wo unzufrieden? Warum? Habe ich mich bemüht? Wie habe ich mich gefühlt?
(Hier sollen Kinder frei auf Blockblätter mit Datum versehen besondere Dinge zu ihrem Lernverhalten eintragen.)
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Inspiriert wurde ich vor allem von folgender Fachliteratur:
Handreichung: Mein Lernordner, Portfolio für die Grundschule (Schrödel)
Schritt für Schritt zum Portfolio von AOL (Klasse 3/4)--> darin wird eher das Verständnis der Kinder zum Portfolio erarbeitet.
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Die Literatur geht auch weiter als ich es vorhabe. Ich möchte zuerst einmal mit der Arbeit im Lernordner die Ich-Kompetenz in Verbindung zur Reflexion über Lernen und Sozialverhalten stärken.
Es geht hier auch nicht um eine "Mappenführung", wie es wohl in rhaudas Beitrag anklingt. Die Zielsetzung ist eine andere.
Auch ich werde hier nichts benoten, ich sehe es auch eher als Schatzkiste. Es geht mir um die Entwicklung einer positiven Lerneinstellung.
Manche Gedanken von Portfolios gehen ja in Richtung Förderpläne, doch das möchte ich nicht. Wenn ich anhand der Lerntagebücher etwas erkenne, dann gut, wenn nicht, dann auch gut. Förderbedarf kann ich auch anders feststellen. Ich gehe auch nicht unter dem Aspekt an die Sache heran, um hier Kriterien zu finden, was ich ins Zeugnis schreiben kann. Das ist mir dann doch zu lehrerdiktiert . |
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