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Forum: "Probleme mit der Schulleitung"
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| Schulaufsicht | | von: philrobin
erstellt: 20.06.2007 20:16:37 |
Hallo,
hier - so habe ich mich aufklären lassen - heißt es Schulaufsicht.
@ysnp: Ich muss leider sagen, dass Kims Vermutung stimmt. Vielleicht ist das auch mit ein Grund, warum das Kollegium so untätig ist. Wenn ich die beiden Vorfälle schildern würde, die ich persönlich miterlebt habe, dann denke ich, dass sich die Schule und damit auch die Verantwortlichen wiedererkennen würden. Das wäre mir zu diesem Zeiptunkt unangenehm.
Ich habe heute zumindest von 5 Kollegen gehört, dass sie sich auf den von euch gegebenen Rat, unverbindlich an den Personalrat wenden sollen. Es kamen aber auch gleich Bedenken: "Da zieht nicht jeder mit. Viele klagen, aber wenn es darauf ankommt, traut sich niemand den Mund aufzumachen."
Eine Kollegin hat wohl den Konrektor vor ca. 10 Jahren schon einmal vor versammelter Mannschaft auf die Umgangsweise angesprochen. Leider war dieser nicht kritikfähig, reagierte barsch (ich weiß nicht mehr, wie genau) und seit dieser Zeit hat sie bescheidene Stundenpläne, nie mehr den Wunsch nach einer 5. Klasse erfüllt bekommen und darf einen bestimmten mehrtägigen Schülerausflug nie mitbegleiten, da der Konrektor sich auf eine andere Kollegin festgelegt hat, die jedes Jahr mitgeht. Ich persönlich habe den Umgangston des Konrektors ihr gegenüber schon häufig miterlebt - ziemlich unmöglich ... sie war auch diejenige, von der ich erzählte, dass sie für eine Stunde am Morgen antanzen musste, obwohl sie erst spätnachmittags Unterricht hatte und um einiges von der Schule entfernt wohnt, obwohl dies für einen anderen Kollegen einfacher gewesen wäre (was dieser selbst bestätigt hat - nur erfuhr er davon erst im Nachhinein).
Zur Schulaufsicht. Ich versuche den Vorfall etwas zu verkürzen, dann klingt er nicht ganz so zuordenbar. Ein Kollege ist bei der Schulaufsicht in einer anderen Funktion angestellt. Er übernahm ein bestimmtes Anliegen, für das er viel Zeit investierte. Seine Aufgabe sollte in diesem Bereich erweitert werden. Ermäßigung? Eine Stunde für einen Bereich, der in dieser Form mehrere Stunden in Anspruch genommen hätte und für den andere in anderen bezirken bis zu 6 Stunden bekommen. Er bat um Unterstützung. In Laufe eines Gespräches musste er sich mehrere indirekte Beleidigungen anhören (Unfähigkeit und es wäre besser, er würde aus dem Schuldienst aussteigen) und bekam das Gefühl, dass er ein völlig fremdes Anliegen hätte verteidigen müssen, obwohl man ihn ja von der Schulaufsicht darum gebeten hat. Er hat daraufhin die Funktion abgegeben. Meiner Meinung genau das Richtige, weil ich finde, dass die sich hier viel zu viel erlaubt haben. Die Funktion konnte bis heute übrigens nicht mehr besetzt werden. Eine andere Junglehrerin, die ebenfalls so eine Zusatzaufgabe betreut, wurde zur Schulaufsicht bestellt und ein Schulrat (ich hoffe, dies ist die richtige Bezeichnung) sagte ihr im Vertauen, dass der Schulrat, der für sie zuständig ist, sich über ihr Verhalten und ihre Art beschwert hätte. (Sie sei zu forsch und anmaßend). Sie war daraufhin völlig verzweifelt, verstand die Welt nicht mehr und war völlig enttäuscht von diesem Schulrat, fasste aber nach mehreren Monaten den Mut, ihn darauf anzusprechen, um sich zu entschuldigen. Dieser Schulrat wusste von nichts - im Gegenteil, er war mehr als angetan von ihrer kompetenten Arbeit. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass der Schulrat, der sie zur Schulaufsicht zitierte, dieses Problem mit ihr hatte. Und genau dieser Schulrat ist zuständig für die Schule. Ein Mann, der sich meiner Meinung nach, selbst gerne reden hört und dem andere völlig unwichtig sind. Eine Stunde spricht der für etwas, was man in einer Minute auf den Punkt bringen kann, er lässt sich von der SL mehr als nur beweiräuchern, er verspricht jungen Kollegen die Welt, damit diese gewisse Aufgaben erledigen (wie Abordnungen und Übernahme von Zusatzfunktionen) und lässt sie fallen, wie heiße Kartoffeln, wenn es darauf ankommt, das Versprochene einzuhalten. Eine Kollegin war an unserer Schule abgeordnet - sie war sehr froh, denn sie hatte in der anderen Schule Probleme mit Kollegen. Der Schulrat versprach ihr vor zwei Jahren, dass sie an dieser Schule bleiben dürfe. Nach einem Jahr musste sie zurück an ihre alte Schule und war nur noch hier mit wenigen Stunden abgeordnet. Auch hier hieß es, wenn sie dies mache, würde sie nachher gewiss bleiben dürfen. Vor kurzem hat sie erfahren, dass dies auf keinen Fall ginge. Das selbe mit einer Krankheitsvertretung, die hier vor knapp einem Jahr der Schule zugeordnet wurde. Sie hat alles unterrichtet - ohne Murren - auch Bio und Erdkunde in Englisch. Sie bekam auch das Versprechen, bleiben zu dürfen. Nachdem der Schulrat erfuhr, dass sie zweisprachig unterrichten kann, hat er ihr jetzt mitgeteilt, dass sie ab nächsten Jahr an einer anderen Schule könne, die einen bilingualen Lehrer bräuchte - nur bleiben könne sie nicht.
Soll ich weiter berichten? Vielleicht von einer Kollegin, die ein Zweitstudium absolviert hat (BWL-Aufbaustudiengang). Auch diese hatte eine Zusatzfunktion inne - SL und Schulaufsicht wussten von ihrem sehr guten Abschluss. Keiner hat sie mit diesen Kenntnissen eingesetzt, obwohl Leute gesucht wurden, die Projektmanagement und Evaluation betreiben. Weil Frau? frage ich mich? Nun ja, sie war vor einiger Zeit auf einer Fortbildung. Dort erfuhr ein Mitglied des Regierungspräsidiums von ihrer Qaulifikation. Er war völiig entrüstet, dass man sie nicht eingesetzt habe, jetzt ist sie dort.
Könnt ihr euch so viel Inkompetenz auf einen Haufen vorstellen? Wenn ja, dann sicher auch, dass hier keine Hilfe zu erwarten ist.
Grüße von Phil |
| @phil | | von: ysnp
erstellt: 20.06.2007 20:46:49 geändert: 20.06.2007 20:49:53 |
Du engagierst dich sehr stark für das Kollegium.
Irgendwie habe ich den Eindruck, dass das Kollegium gar nichts an seiner Situation ändern will. Sie haben sich wohl damit arrangiert.
Es geht ja nur mal um Info beim Personalrat, d.h. nicht, dass man ihn gleichzeitig einschalten muss. Da müssen auch nicht gleich alle mitziehen. Das ist der unkomplizierteste Weg. Wenn hier schon Bedenken bestehen, sehe ich keine Hoffnung für das Kollegium, etwas zu ändern.
Ich erinnere mich an die eigene erlebte Situation: Wir waren eine Gruppe von 3-4 Leuten, die Kontakt mit dem Personalrat aufnahmen und uns zuerst einmal Infos holten --> diese gaben wir dann weiter. Es ist dann wie ein Schneeballsystem, das Kollegium stand zusammen und der Schulleitung blieb nichts anderes übrig, als sich mit uns auseinanderzusetzen und ging auf unsere Forderungen, die eigentlich zum ganz normalen Umgang gehören sollten, ein. Eine Schulleitung ist auf Mitarbeit angewiesen. Wenn diese verweigert wird, dann sieht es schlecht aus.
Zu Schulrat: Ein Schulrat selbst hat auch wieder einen Vorgesetzten. |
| @philrobin | | von: silberfleck
erstellt: 21.06.2007 16:15:32 |
Wenn ich das alles so lese, kann ich nicht umhin an mein adler social coaching programm zu denken.
In dieser Schule treffen viele Menschen aufeinander, denen -so vermute ich wenigstens- vor allem zwei Dinge fehlen: Selbstbewusstsein und die nötigen Fähigkeiten mit ihrem Vorgesetzten so umzugehen, dass sie selber nicht untergehen.
(Infos zu meinem Kurs:
http://www.asc-rp.info/)
Du solltest dir zuerst darüber klar werden, was du in diesem Fall erreichen willst (willst du, dass die Schulleitung geht, ihr Verhalten ändert, dass das Kollegium einig wird und reagiert oder, oder, oder?)
Dann muss dir klar sein, dass nur jeder sich selbst ändern kann und keiner einen anderen.
Die Kommunikation muss klar, eindeutig und transparent sein. Sich nicht auf verbale Versprechungen einlassen, sondern wichtige Dinge schriftlich vereinbaren.
Wenn einem ein Fehler / eine Verfehlung vorgeworfen wird, den betreffenden fragen, wie man es denn richtig machen solle. du glaubst gar nicht, wie sehr manche menschen da ins stottern geraten.
Der Personalrat ist die Vertretung der Lehrer, aber nicht der Schulleitung! Wenn sie einseitig mit der Schulleitung koalieren, sollte man laut sagen, dass man beim nächsten mal andere wählt! Und es dann auch tun.
Verbündete suchen. Meist reicht es schon einen Kollegen zu finden, der einen unterstützt. Zeigen, dass man einer Meinung ist!
Das sind nur ein paar Ideen aus meinem Kurs.
Ansonsten gilt ein möglichst genaues mobbing Tagebuch führen. Sich außerschulisch Entspannung und Anerkennung suchen. |
| Zwischenbericht | | von: philrobin
erstellt: 28.06.2007 13:01:08 |
Hallo,
ich dachte, ich melde mal kurz, was sich so tut. Eine Kollegin hat ihren Rücktritt aus dem Beamtentum erklärt und dabei einige Kritik vorgebracht und mögliche Lösungswege. Leider verwies der Direktor darauf, dass es angebrachter sei, wenn in einer Konferenz bestimmte Lösungsvorschläge vom Kollegium kämen und er dies nicht auferlegen wolle. Es ging beispielsweise um eine regelmäßige kurze Feedbackrunde mit positiven und negativen Rückmeldungen und einer darauf folgenden Ziel- und Wunschformulierung. Dies wird aber nicht kommen, weil die Kollegin geht und viele Kollegen sagen, es sei jetzt auch mal Chefsache zu zeigen, dass man bereit ist, Kritik anzunehmen bzw. etwas an der Situation zu verändern - wenn Lösungsvorschläge aus dem Kollegium kämen, wäre dies eben nicht von der Leitung, von der man jetzt auch gerne einmal etwas sehen würde. Mal sehen, was sich daraus ergibt.
Grüße von Phil |
Beitrag (nur Mitglieder) |
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