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Forum: "Mühsames Einfordern von Hausaufgaben in der Grundschule: Wann ist die Grenze erreicht?"
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| Noten | | von: kla1234
erstellt: 24.04.2008 11:48:04 |
Das Verhältnis Schule-Kinder-Eltern ist nicht partnerschaftlich, was die Ebenen angeht. Ich sehe das auch so, ysnp, das ist eine Sackgasse, was das Schulsystem mit der Beziehung Lehrer-Eltern anstellt.
Lehrplan, Lehrer diktieren, die "Drohung" mit Noten steht im Raum, mit den ersten Noten schon wird schlagartig das "Ende der GS" ein Thema.
Sehr wohl reicht der Arm der Schule bis in die Elternhäuser.
Ich fürchte, dass die Hausaufgaben in diesem Zusammenhang oft wie Forderungen und Drohungen empfunden werden.
Kommunikationsbasis Noten
Das ist das Thema.
Die Kinder kriegen leicht den Eindruck, nur Schule ist Lernen und etwas Ernsthaftes, na und dann gibt es noch Hobbyunterricht, aber das ist ja nicht so was Wichtiges, sondern macht ja Spaß. Und Lernen und Üben, das kriegt man verordnet, das sind Hausaufgaben, und genau das muss man üben. Brave Kinder absolvieren, schlaue Kinder tun sich leicht und haben eh Unterstützung von allen Seiten und freuen sich an Erfolgen, und der Rest verliert mehr oder weniger.
Was passiert denn da?
Und da kommen meine Beweggründe ins Spiel, warum ich mich "aufrege" und engagiere:
Ich verwende alle meine Zeit mit Kindern dafür, um das Lernen und Spielen und Neugierig-sein, und einer-Frage-nach-gehen und das sich-(fremd)belohnungsfrei-anstrengen-wollen als Grundhaltung des Lebens zu verteidigen. (So wie das die Kinder vor der Schule noch fast alle können.)
Schule ist dabei nur eine mögliche "Spielform", bei der man mitmacht.
Die Lebensgrundhaltung Lernen als Metaebene geht paradoxerweise bei vielen gerade durch Schule v e r l o r e n.
Hausaufgaben dürfen auch mal falsch sein, ha:
eine Auswahl erlebter Folgen
-2 Stempel drunter und große Enttäuschung beim Kind, weil die Lehrerin die Fehler nicht bemerkt hat und die Stempel als heimliche Note also ungerecht sind.
-das Gleiche kam im Test dran, niemand hatte das korrigiert und individuell geübt.
- Kind wird von Lehrerin angefahren, warum die Mutter nicht geholfen hat.
-Kind denkt, dass sie ganz, ganz schlecht ist, weil die anderen Mamas verbessert haben.
-Kind denkt, was von mir erwartet wird, muss ich doch können, sonst bin ich schlecht.
Die schnellste Art der Revolution wäre Noten abzuschaffen. Mit vielerlei Folgen in Richtung individuelleren Lernens. Die Eltern müssten dann Farbe bekennen, wie sie zu Lernen stehen.
Liebe Grüße
kla
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| praktisch | | von: kla1234
erstellt: 25.04.2008 13:01:05 geändert: 25.04.2008 14:54:53 |
Liebe ysnp,
du hast ja eigentlich nach Konkretem gefragt. Ich neige dazu in Grundsätzliches zu gleiten...
Ich würde vielleicht den Arm, der ins Elternhaus reicht weniger zu leugnen probieren:
Einen Aushang anlegen, in den man als Lehrer und Eltern und Kinder selbst erprobte Lernlinks aushängen kann, Spiele, Tipps für den Schulalltag..
Mein momentaner Tipp sind die "Megaskills"
Dorothy Rich
Lernspiele für den EQ
Find ich klasse, auch wenn vieles amerikanisch ist und eben für meinen Geschmack besonders zu konventioneller Schule passt....
(ich bin anpassungsfähig, hihi)
Es gibt auch ein Hausaufgabenkapitel
Zweiter Gedanke:
Fördern der Benachteiligten - sie anzugleichen oder hochzuhieven, hm
vielleicht ist der einfachere Weg das allgemeine Niveau zu heben, so dass das untere Ende auch hoch genug ist im Niveau.
Im Moment denke ich da eher an die "Elternschule", warum nicht die Engagierten offen fördern mit Ideen, ich denke, dass da auch was hängenbleibt an Atmosphäre bei allen...
kla |
| 3.Idee | | von: kla1234
erstellt: 25.04.2008 15:24:23 |
Gemeinsame Hausaufgaben machen
Wer hat schon mal in der Klasse?
Erfahrungen?
Wer würde gern mal?
Wer braucht einen Partner?
Wer kümmert sich mal um ...?
Über die Hasusaufgabenriten reden, wer wie viel Unterstützung kriegt, wie jeder den Sinn sieht, findet oder sucht(hihi) in Hausaufgaben...
Einen gewissen Freibrief mitgeben: nicht alle Konstellationen klappen, ausprobieren....berichten, wie es war, was man ändern könnte,
Unser Ritus ist so:
Wichtig finde ich die Entscheidung zur Einstellung.
Ich will wissen wie ich mich verhalten soll als Partner, meine Tochter kennt freie Schule-Lebensweise bestens.
-Hausaufgaben genau nach Plan
-H: variiert, angepasst, mit Weglassen,Nachholen und Vorausarbeiten, mit Notiz an die Lehrerin
-H., selbst ausgedacht, begründet ohne Bequemlichkeitsfaktor, bzw tabulos ehrlich begründet
-keine H., bewusste andere Verwendung des Nachmittags in ganz besonderen Ausnahmesituationen
Wie man sieht: ist mir nur wichtig, dass sie das, was sie tut, als sinnvoll erlebt und wirklich wählt.
Auf diese Weise funktioniert das, dass man freie Schule denkt und die Regelschule erfolgreich mitmacht....Es reicht die Offenheit, dass es einzelne Tage, oder mal eine Woche anders laufen darf.
Liebe Grüße
kla
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| @ollieres | | von: ysnp
erstellt: 27.04.2008 11:08:04 |
Das klingt ja paradiesisch.
Hier lernen die Schüler, dass Hausaufgaben ein Übungsangebot sind. Wer nicht übt, muss mit den Konsequenzen leben.
Wenn wir das in die Köpfe der Eltern und Kinder hineinbrächten...
Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass das bei den Ansprüchen, die Bayern stellt (Übertrittsnoten und Schwierigkeit der Leistungsüberprüfungen) und den Druck, der gemacht wird, funktionieren wird.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass prinzipiell Eltern wollen, dass es genügend Hausaufgaben zur Übung gibt, die gemacht werden müssen, da sie ihre Kinder nicht dazu bringen, etwas freiwillig zu tun. |
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