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Forum: "Mühsames Einfordern von Hausaufgaben in der Grundschule: Wann ist die Grenze erreicht?"

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ist das nicht wiederneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: elefant1 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 24.04.2008 10:58:32

ein Argument für die Einführung von
Ganztagesschulen oder sinnvoller Hausaufgabenbetreuung an Schulen?

Ich neige immer mehr dazu, nicht gemachte Hausaufgaben nur zum Teil mit Unwille, zum anderen Teil mit "Unfähigkeit" oder Unverständnis zu begründen. Ein Teil der Schüler wird ganz einfach allein- und damit zurückgelassen.

Damit möchte ich jetzt gar nicht erst die Debatte über "Sinn" und "Unsinn" von Hausaufgaben wieder eröffnen.

elefant



Notenneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: kla1234 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 24.04.2008 11:48:04

Das Verhältnis Schule-Kinder-Eltern ist nicht partnerschaftlich, was die Ebenen angeht. Ich sehe das auch so, ysnp, das ist eine Sackgasse, was das Schulsystem mit der Beziehung Lehrer-Eltern anstellt.

Lehrplan, Lehrer diktieren, die "Drohung" mit Noten steht im Raum, mit den ersten Noten schon wird schlagartig das "Ende der GS" ein Thema.

Sehr wohl reicht der Arm der Schule bis in die Elternhäuser.
Ich fürchte, dass die Hausaufgaben in diesem Zusammenhang oft wie Forderungen und Drohungen empfunden werden.
Kommunikationsbasis Noten
Das ist das Thema.

Die Kinder kriegen leicht den Eindruck, nur Schule ist Lernen und etwas Ernsthaftes, na und dann gibt es noch Hobbyunterricht, aber das ist ja nicht so was Wichtiges, sondern macht ja Spaß. Und Lernen und Üben, das kriegt man verordnet, das sind Hausaufgaben, und genau das muss man üben. Brave Kinder absolvieren, schlaue Kinder tun sich leicht und haben eh Unterstützung von allen Seiten und freuen sich an Erfolgen, und der Rest verliert mehr oder weniger.

Was passiert denn da?
Und da kommen meine Beweggründe ins Spiel, warum ich mich "aufrege" und engagiere:
Ich verwende alle meine Zeit mit Kindern dafür, um das Lernen und Spielen und Neugierig-sein, und einer-Frage-nach-gehen und das sich-(fremd)belohnungsfrei-anstrengen-wollen als Grundhaltung des Lebens zu verteidigen. (So wie das die Kinder vor der Schule noch fast alle können.)
Schule ist dabei nur eine mögliche "Spielform", bei der man mitmacht.
Die Lebensgrundhaltung Lernen als Metaebene geht paradoxerweise bei vielen gerade durch Schule v e r l o r e n.

Hausaufgaben dürfen auch mal falsch sein, ha:
eine Auswahl erlebter Folgen
-2 Stempel drunter und große Enttäuschung beim Kind, weil die Lehrerin die Fehler nicht bemerkt hat und die Stempel als heimliche Note also ungerecht sind.
-das Gleiche kam im Test dran, niemand hatte das korrigiert und individuell geübt.
- Kind wird von Lehrerin angefahren, warum die Mutter nicht geholfen hat.
-Kind denkt, dass sie ganz, ganz schlecht ist, weil die anderen Mamas verbessert haben.
-Kind denkt, was von mir erwartet wird, muss ich doch können, sonst bin ich schlecht.

Die schnellste Art der Revolution wäre Noten abzuschaffen. Mit vielerlei Folgen in Richtung individuelleren Lernens. Die Eltern müssten dann Farbe bekennen, wie sie zu Lernen stehen.

Liebe Grüße
kla



praktischneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: kla1234 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 25.04.2008 13:01:05 geändert: 25.04.2008 14:54:53

Liebe ysnp,
du hast ja eigentlich nach Konkretem gefragt. Ich neige dazu in Grundsätzliches zu gleiten...

Ich würde vielleicht den Arm, der ins Elternhaus reicht weniger zu leugnen probieren:

Einen Aushang anlegen, in den man als Lehrer und Eltern und Kinder selbst erprobte Lernlinks aushängen kann, Spiele, Tipps für den Schulalltag..

Mein momentaner Tipp sind die "Megaskills"

Dorothy Rich
Lernspiele für den EQ

Find ich klasse, auch wenn vieles amerikanisch ist und eben für meinen Geschmack besonders zu konventioneller Schule passt....
(ich bin anpassungsfähig, hihi)

Es gibt auch ein Hausaufgabenkapitel

Zweiter Gedanke:
Fördern der Benachteiligten - sie anzugleichen oder hochzuhieven, hm
vielleicht ist der einfachere Weg das allgemeine Niveau zu heben, so dass das untere Ende auch hoch genug ist im Niveau.
Im Moment denke ich da eher an die "Elternschule", warum nicht die Engagierten offen fördern mit Ideen, ich denke, dass da auch was hängenbleibt an Atmosphäre bei allen...

kla


3.Ideeneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: kla1234 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 25.04.2008 15:24:23

Gemeinsame Hausaufgaben machen

Wer hat schon mal in der Klasse?
Erfahrungen?
Wer würde gern mal?
Wer braucht einen Partner?
Wer kümmert sich mal um ...?

Über die Hasusaufgabenriten reden, wer wie viel Unterstützung kriegt, wie jeder den Sinn sieht, findet oder sucht(hihi) in Hausaufgaben...

Einen gewissen Freibrief mitgeben: nicht alle Konstellationen klappen, ausprobieren....berichten, wie es war, was man ändern könnte,

Unser Ritus ist so:
Wichtig finde ich die Entscheidung zur Einstellung.
Ich will wissen wie ich mich verhalten soll als Partner, meine Tochter kennt freie Schule-Lebensweise bestens.
-Hausaufgaben genau nach Plan
-H: variiert, angepasst, mit Weglassen,Nachholen und Vorausarbeiten, mit Notiz an die Lehrerin
-H., selbst ausgedacht, begründet ohne Bequemlichkeitsfaktor, bzw tabulos ehrlich begründet
-keine H., bewusste andere Verwendung des Nachmittags in ganz besonderen Ausnahmesituationen

Wie man sieht: ist mir nur wichtig, dass sie das, was sie tut, als sinnvoll erlebt und wirklich wählt.
Auf diese Weise funktioniert das, dass man freie Schule denkt und die Regelschule erfolgreich mitmacht....Es reicht die Offenheit, dass es einzelne Tage, oder mal eine Woche anders laufen darf.

Liebe Grüße
kla


@klaneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: ysnp Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 25.04.2008 15:32:39

Danke, dass du dir so viel Gedanken machst.

Aber dazu:

Das funktioniert nur bei engagierten Eltern und besseren Kindern. Das sind nicht die Problemfälle.

Die Problemfälle sind Kinder, die zuhause ein chaotisches Familienleben mitbekommen (oder gar keines), wo Eltern selbst hilflos und desorganisiert sind und mit sich selbst zu tun haben.

Des weitere bei manchen "ausländischen" Familien, denen das Pflichtbewusstsein noch nicht in Fleisch und Blut übergegangen ist.

Letztendlich sehe ich keine Lösung bisher als das Schulsystem zu ändern, doch das hilft eigentlich nicht weiter.


Ändern...neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: kla1234 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 27.04.2008 09:58:52

Was würdest du denn ändern?

Ich befürchte gerade so ein bisschen: du stellst dir alles gleich vor wie bisher, nur noch ein paar beaufsichtigte Stunden für Hausaufgaben dazu....

Warum geht das denn nicht ohne Hausaufgaben für deine Problemschüler?
Dann machen sie halt weniger und langsamer, bleiben mehr an Basisaufgaben und Dingen, die ihnen eher liegen, lassen manchen Stoff/Teilbereich ganz weg.
Damit wären sie in einem Test doch wahrscheinlich besser, als wenn sie durch alle Aufgabentypen und Schwierigkeitsgrade mitgezogen werden, alles nur anreißen, höchstens im Moment verstehen, zu wenig selbst erproben und schon gar nicht festigen können...

Liebe Grüße
kla



Keine (verbindlichen) Hausaufgabenneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: ollieres Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 27.04.2008 10:50:24

Vielleicht passt mein Beitrag nicht so ganz hierher. Seit vielen Jahren gibt es an meiner Schule schon keine verbindlichen Hausaufgaben mehr - für alle Beteiligten ist das ein sehr angenehmer Zustand. Es gibt natürlich Hausaufgaben, nur müssen die Kinder sich diese wünschen. Neue Hausaufgaben gibt es erst, wenn die alten abgegeben sind. Die Kinder können dabei selbst festlegen,wieviel und in welchen Fächern sie Hausaufgaben machen wollen. Einmal in der Woche werden die Wünsche abgefragt.


@elefant1:neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: lupenrein Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 27.04.2008 10:58:25

Die Frage Hausaufgaben oder nicht ist für mich nicht wichtig - eher unser Wissen, daß Festigung durch Wiederholung und sinnvolles produktives Üben geschieht.

Wo das passiert, ist mir persönlich eigentlich egal.
Um auch Kindern mit etwas "problematischerem" Hintergrund helfen zu können, ist nach meiner Auffassung die in der Schule betreute Erledigung solcher Aufgaben ein probates Mittel.


@ollieresneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: unverzagte Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 27.04.2008 11:01:47

das klingt ausgesprochen spannend!
interessieren würde mich, wieviele so freiwillige hausaufgaben machen...ich habs auch mal ne zeitlang in meiner klasse ausprobiert, aber leider als "bonbonpädagogik" - wer die meisten hatte, bekam einen kleinen schatz...geht sicher auch ohne - oder?


@ollieresneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: ysnp Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 27.04.2008 11:08:04

Das klingt ja paradiesisch.

Hier lernen die Schüler, dass Hausaufgaben ein Übungsangebot sind. Wer nicht übt, muss mit den Konsequenzen leben.

Wenn wir das in die Köpfe der Eltern und Kinder hineinbrächten...

Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass das bei den Ansprüchen, die Bayern stellt (Übertrittsnoten und Schwierigkeit der Leistungsüberprüfungen) und den Druck, der gemacht wird, funktionieren wird.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass prinzipiell Eltern wollen, dass es genügend Hausaufgaben zur Übung gibt, die gemacht werden müssen, da sie ihre Kinder nicht dazu bringen, etwas freiwillig zu tun.


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