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Forum: "Wie geht ihr um mit Vertretungsstunden?"
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| Vertretung ist keine einfache Sache! | | von: silberfleck
erstellt: 23.02.2008 13:34:34 |
Häufig ist es doch so, dass Vertretung mich morgens am Vertretungsplan "überfällt". Relativ einfach ist es, wenn es eine Klasse ist, die ich selber unterrichte, dann arbeite ich für meine Fach weiter. Wenn ich weiß, was die Klasse gerade in dem zu unterrichtenden Fach macht und ich kompetent genug bin spontan fachlich zu unterrichten tue ich es (Gott sei Dank gibt es dafür immer eine online verbindung zu 4t!!!!!!). Kollegen, die geplant fehlen, geben meistens Msterial für den Veertretungsunterricht. Da ich selbst viel Physik Chemie unterrichte (Sek I) ist das wesentlcih schwieriger, da es kaum Kollegen gibt, die freiwillig in diesen Fächern fachlich arbeiten (als fachfremde).
In vielen Klassen bieten sich aber zur Vertretung Spiele zum Allgemeinwissen, zur Rechtschreibung o. ä. an.
Von daher denke ich, ist sinnvoller Vertretungsunterricht eigentlich immer möglich. |
| Vertretungskonzept | | von: rhauda
erstellt: 23.02.2008 20:24:27 geändert: 24.02.2008 11:22:21 |
Es ist wohl so, dass eine Schule ohne ein allgemeingültiges und von der GK verabschiedetes Vertretungskonzept nicht gut funktioniert.
Den Hammer finde ich, dass man "vorsichtig Vorschläge" machen muss für Kollegen, die vertreten.
Die Schüler haben ein Recht auf die Unterrichtsstunde und der Vertretende kann ja im großen und Ganzen die Überstunden irgendwann einmal abbummeln. Deshalb bekommt er sie auch bezahlt und hat ordentlichen Unterricht zu erteilen.
Bei uns ist es so:
Es wird versucht, durch viel Hin-und Herschieben die Kollegen dort einzusetzen, wo sie auch regulär unterrichten. Dann unterrichten sie das Fach, das sie erteilen.
Im Lehrerzimmer gibt es Ablagen mit Schild für jede Klasse. Wer Material hat, legt es dort ab. Wenn ich weiß, dass Material da ist, vermerke ich es für den Kollegen auf dem Vertretungsplan.
Oder: Wenn jemand fremd in eine Klasse muss und es ist kein Material da, wird auch dem Vertretungsplan vermerkt, dass die Lehrkraft, die die Stunde vorher unterrichtet, Aufgaben gibt.
Wenn auch das nicht klappt aus irgendwelchen Gründen, dann kann jemand, der fremd in eine Klasse geht, auch sein eigenes Fach unterrichten. Es kann mir keiner sagen, dass er nicht, wenn er das Fach Deutsch unterrichtet, mal eine Grammatikübungsstunde machen kann zur Satzteilbestimmung oder in Mathematik Wiederholung zur Prozentrechnung. Das geht auch mal ohne Materialschlacht -einfach mit Tafel und Kreide.
Manchmal sagen die Schüler auch: "Wir arbeiten gerade an Plakaten zum Thema XY und möchten dort gerne weiterarbeiten. Auch das geht.
Was gar nicht geht, sind verbummelte Stunden. Das ist Diebstahl am Kind und am Steuerzahler.
Wenn so etwas an aeiner Schule häufiger vorkommt, ist das ein Thema für eine Dienstbesprechung bzw für den Schulvorstand, der einer Gruppe den Auftrag gibt, ein KOnzept zu entwickeln, an das sich dann auch alle halten müssen. Man muss dann aber auch den Ar*** in der Hose haben, die Kollegen auf das Nichtbeachten der Vereinbarung hinzuweisen. Aber das ist wie bei allen Baustellen in der Schule das größte Problem. KOllegen sagt man nichts, und kritisieren geht schon gar nicht. Da redet man lieber hinter dem Rücken und regt sich auf.
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| Aus der Seele | | von: ishaa
erstellt: 23.02.2008 21:32:59 |
sprichst du mir, rhauda. Und gleichzeitig, gestehe ich, dass ich nicht immer den A**** in der Hose habe, das so deutlich anzusprechen... Hängt auch damit zusammen, dass ich eh schon dafür bekannt bin, kein Blatt vor den Mund zu nehmen und viel zu ehrlich und absolut undiplomatisch zu sein... Und wenn ich dann seit 10 Jahren weiß, dass Kollege X selbst in der eigenen Klasse keine einzige Stunde vertritt, sondern die Kiddies nur spielen lässt oder sie vor die Glotze hängt, damit er Arbeiten korrigieren kann, und wenn ich mir dann in den ersten Jahren schon ordentlich den Mund verbrannt habe und letztlich weiß, der hält jeden für blöd, der sich mehr Arbeit macht als unbedingt nötig, tja, da geb' ich dann irgendwann auf und stichele nur noch ab und zu ("Du hattest ja jetzt schon mehrere Stunden Vertretung in meiner Klasse und kennst die Kinder ein bisschen. Eigentlich könntest du es jetzt auch mal wagen, eine Stunde zu unterrichten....")
Bei mehreren solcher Kollegen an einer (kleinen) Schule hat man dann selber in Vertretungsstunden einen schweren Stand. ("Nur bei Ihnen müssen wir immer...", ""Warum können wir nicht den Film weitergucken....", "Wir haben jetzt aber nicht...") Das ärgert mich eigentlich am meisten.
Interessant, dass du den Steuerzahler erwähnst. Im Referendariat wurde uns mal gesagt, wir sollten bei jeder Stunde im Hinterkopf haben, was diese den Steuerzahler kostet. Obwohl das schon sehr lange her ist, habe ich diesen Satz nie vergessen, traue mich aber fast nie, ihn zu äußern.... |
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