|
Forum: "Warum macht Mathe keinen Spass?"
Bitte beachte die Netiquette! Doppeleinträge werden von der Redaktion gelöscht.
|
 | Na sag ich doch |  | von: janne60

erstellt: 04.03.2008 16:10:17 |
Das hab ich doch gemeint mit Praxisbezug. Wenn ich weiß, wofür ich eine Rechenart gebrauchen kann, dann führe ich sie doch auch lieber aus (will z.Zt. mein Bad renovieren, was glaubst du, wie ich Flächen berechnen kann!). Alles andere ist für mich Mathe um der Mathematik willen und soooo viel kann ich der "Knobel-Komponente" nun doch nicht abgewinnen.
Kann ja immer nur vom Grundschulbereich reden, aber es zeigt sich auch hier, dass die Kinder z.B. Sachaufgaben rund um ihre Klassenfahrt lieber rechnen als wie viele Fliesen Herr Müller kaufen muss, wenn sein Bad 35 qm hat
Ich glaube schon, dass der Lernanreiz wesentlich höher ist, wenn ich weiß, was ich mit meinem Wissen anfangen kann, oder nicht? |
 | Erfolg und Verstehen macht Spaß |  | von: moho

erstellt: 04.03.2008 19:34:14 |
Ich denke, vielen Kinder, die Schwierigkeiten im Rechnen haben, fehlt das Verständnis für die einzelnen Rechenoperationen. Wenn ich nicht wirklich weiß, was ich mit einer Rechenoperation herausfinde, wenn ich eine Sachaufgabe nicht verstehe, dann macht Mathematik keine Freude:
Frag mal Grundschüler, ob sie dir eine "Geschichte" (Alltagsbezug) zur Aufgabe 42 : 6 = 7 erzählen können. Viele können die Aufgabe zwar rechnen, aber nicht alle können sich eine Situation vorstellen, in der diese Rechnung vorkommt. Letztere werden wohl weniger Spaß am Unterricht haben. Mathe macht vermutlich dann am meisten Spaß, wenn ich (a) einen Sinn darin sehe, (b) mich als erfolgreich erlebe, (c) Freude an Rätseln habe, (d) der Unterricht nicht eintönig ist, d.h. nicht immer gleiche Aufgabenformen und Methodik stattfinden.
Lässt sich vermutlich noch ergänzen...
|
 | nochmals: Sackgasse Praxisbezug |  | von: ksg1

erstellt: 04.03.2008 20:06:14 |
Die meisten Praxisbezüge sind künstlich, betreffen die Schüler nicht wirklich und schon gar nicht in der laufenden Mathe-Stunde.
Wann fliest man zum ersten Mal ein Bad? Wenn überhaupt!
Und die GS-Rechnungen mit "Schulfest-Kontext": Was kannst du dir kaufen, wenn du 8 Euro hast...
Schon mal Schüler beobachtet?
"Mami, ich brauch Geld..." - fertig!
Anwendungsorientierung ist schon richtig - aber es hat mit Motivation nichts (oder nur sehr wenig) zu tun. Oder rechnen Lehrerinnen begeistert am Abend aus, wie viele Stunden sie gebügelt, gewaschen, gekocht,...???
Problem gut und knapp beschrieben in:
Erich Wittmann, Was ist Mathematik...
in: Baum/Wielpütz, Mathematik in der Grundschule
darin die Seite 21/22
Dass Mathe ganz ohne Anwendungsbezug (oder mit einem sehr konstruierten) sehr interessant sein kann zeigt sich hier:
H. M. Enzensberger, Der Zahlenteufel
Untertitel: "Ein Kopfkissenbuch für alle, die Angst vor der Mathematik haben"
und der Untertitel verspricht nicht zu viel.
unbedingt lesen!
|
 Beitrag (nur Mitglieder) |
|
|