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Forum: "Aufsatzüberarbeitung in der Grundschule bewerten: Welche Erfahrungen macht ihr damit?"
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| . | | von: palim
erstellt: 03.04.2008 18:55:58 |
Bei uns (NS) gibt es regionale Konferenzen in Zusammenarbeit mit den Gym. Dieses Jahr war ich nicht da, das Protokoll sprach aber Bände:
Wir sollen doch bitte die Schreibgeschwindigkeit der Schüler schulen.
Anfragen, dass Schreibkonferenzen oder längere Aufsatzzeit in den Unterricht der Gym einbezogen werden, wurden nicht aufgegriffen.
In anderen Bereichen sieht es ähnlich aus (die Kleinen sind ja so unselbstständig etc.)
Auch in den letzten Jahren war es ein Wunschkonzert einiger Gym-LehrerInnen, die sich an neuen Vorgaben erst einmal nicht orientieren. Und es gibt auch genügend LehrerInnen der GS, die den GymnasiallehrerInnen an den Lippen hängen.
Heißt es nicht: Man muss die Schüler dort abholen, wo sie stehen?
Häufig werden mangelnde Kenntnisse in einzelnen Bereichen dann als Hausaufgabe und Nacharbeit mitgegeben - Glück für die Schüler, die Eltern haben, die sich kümmern und mühen ... oder genügend Nachhilfe bezahlen.
Niedersachsen hat die Umstellung, dass Schüler nach der 4. Klasse auf die weiterführenden Schulen gehen, erst vor wenigen Jahren bekommen. Manchmal glaube ich, die Lehrer am Gym erwarten, dass unsere Schüler nach der 4. die Leistungen der ehemaligen Sechstklässler bringen.
Ich halte es dennoch für richtig, dass man den Schülern in der GS das Planen und Überarbeiten beibringt, es übt und nutzt.
Auch die Grundlage für Referate soll nun schon in der GS gelegt werden - bis zur Vortragsreife kann es auch hier Überarbeitungsformen geben.
Ich habe bisher noch nicht viele Überarbeitungen als benoteten Aufsatz zensiert, habe aber auch mal einen Schüleraufsatz für längere Zeit weggelegt, das Überarbeiten an anderen Texten geübt und dann den alten - fast vergessenen - Text noch einmal zum Überarbeiten mit Kommentaren herausgegeben. Zudem denke auch ich, dass durch das Überarbeiten etliche Tipps noch umgesetzt werden, wobei das nachträgliche Verbessern wirklich in einigen Punkten gar nicht so leicht ist.
Vielleicht führen auch die in den Curricula geforderten Planungsphasen dazu, dass Schüler sich vorab eine strukturierte Grundlage schaffen, an der sie sich orientieren können, so dass der Aufsatz mehr System hat und nicht so leicht Aspekte vergessen werden können.
Palim
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| @palim | | von: kla1234
erstellt: 03.04.2008 19:25:57 |
Als Klavierlehrerin kriege ich regelmäßig den Einbruch in der 5.Klasse mit. Von vorher Strahlekindern der GS.
Diese zwei Dinge sind tatsächlich die, auf die Gymlehrer wenig Rücksicht nehmen:
Das Schreibtempo:
als Mutter habe ich deshalb beide Kinder kurz nach der korrekten, "runden" Ausführung dazu angehalten Schönschriftansprüche zu ignorieren, außer für spezielle Anlässe wie Briefe, Gedichte, Reinschriftheft für Aufsätze.
Schnell schreiben, ein Blatt Papier nach eigenem Ermessen zu benutzen ohne vorschriftsmäßig Kästchen abzuzählen für die Randeinhaltung, ohne Nachfragen, welchen Stift man für das Unterstreichen der Überschrift benutzen muss, solche Dinge sind bei Gymlehrern "beliebte" Themen.
Selbständigkeit:
siehe oben und auch verbunden mit schnell schreiben:
Manche Gymlehrer sagen kurz mündlich ins Gewühl am Ende die Hausaufgabe an. So etwas sind GS-kinder nicht gewöhnt.
Wie lernt man für einen Test selbständig? Fast alle Kinder fallen in den ersten Tests auf die Nase, weil sie das Niveau nicht einschätzen können, sich selbst nicht einschätzen können, wann sie die Vokabeln wirklich in allen Details beherrschen, dass generell wirklich jede Kleinigkeit drankommen kann bei Lernthemen.
Plötzlich eine 3 oder 4 zu kriegen ist für 1er verwöhnte Kinder ein Schock. Da kann man einem Kind 100mal erzählen, dass diese ersten Noten nur eine Übergangserscheinung sein brauchen.... Zumeist ist das sehr viel Elternarbeit. Für Tests vorbereiten helfen und andererseits dem Druck mit sehr viel Vertrauen entgegenwirken. Ziemlich schnell stellen sich da wieder mal die Weichen, wer sich zutraut zu den Guten gehören zu wollen....
kla |
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