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Forum: "Noten ja oder nein"
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| . | | von: palim
erstellt: 18.01.2009 17:29:48 |
Zum einen denke auch ich, dass dem Anfang "Du kannst... viel besser" auch eine Ergänzung nachfolgen kann, was als nächstes zu lernen ist.
Mir ist klar, dass das keine Notenaussage ist. Das Kind hat dazu gelernt. Das ist wichtig und darin wird es gestärkt.
Außerdem steckt wohl auch eine Absicht dahinter, dass es in Nds (und nicht nur da) zum Halbjahr kein Zeugnis gibt. Es gibt SchülerInnen, die eine längere Zeit der Eingewöhnung brauchen. Andere stellen sich schnell auf die neue Situation ein und wissen über Geschwister schon so viel über Schule, dass sie es viel leichter haben.
Wenn du meinst, es solle an der Schule für die 1. Klassen einen Elternsprechtag geben, dann bitte die ElternvertreterInnen, es in den Gremien vorzubringen.
Letztlich, was das Lesen anbelangt, kann ich nur noch einmal sagen, dass man das Zusammenschleifen nicht herbeizaubern kann. Wenn du Übungen dazu haben möchtest, schreibe ich dir gerne eine PN. Man kann versuchen, diese Technik zu erklären, das geht aber nicht bei allen Kindern. Manche lernen es erst später, mühen sich 1 Jahr ...und plötzlich können sie es doch und werden die wahren Lesemeister.
Noch etwas: Fibel hin oder her.
Wenn man für eine Fibel fragen würde, welche Lehrerin z.B. zum 1.2. bei welchem Buchstaben und auf welcher Seite ist, wird ein sehr unterschiedliches Ergebnis dabei herauskommen. Trotzdem werden die Kinder lesen lernen. Und ich behaupte, dass es vielen schwächeren Kindern gut tut, wenn sie die Zeit bekommen, sich nach und nach ihre Ziele zu erobern, dieses auch gezeigt bekommen und darin immer wieder durch ein "Du kannst schon viel besser..." bestärkt werden. Dann strengen sie sich auch weiterhin an und lernen wird für sie zum Erfolg (auch wenn Noten in dem Moment vielleicht eine andere Aussage nahelegen würden)
Palim |
| Eigentlich | | von: rolf_robischon
erstellt: 18.01.2009 18:02:02 |
sollten Kinder in die Schule gehen um zu lernen, nicht um Noten zu ergattern (die sich dann in irgendwas eintauschen lassen).
Kinder lernen unterschiedlich, verschieden schnell und auf verschiedenen Wegen, wenn man sie lässt. Wenn man ihnen Zeit lässt, geht es schneller. Wenn man sie ermutigt, lernen sie mehr als man ihnen vorsetzen kann. Wenn man sie ermutigt, gehen sie auf die Suche nach allem was ihnen noch erreichbar ist.
Es genügt, wenn man einem Kind rückmeldet was es besonders gut kann.
Es hilft gar nichts, wenn man ihm meldet was es noch nicht kann, was es falsch gemacht hat, was es noch "üben" soll (um eine gute Note zu bekommen.
In Staatlichen Schulen gibt es sowas wie selbstbestimmtes Lernen noch fast überhaupt nicht. Zu viele Erwachsene glauben einfach nicht, dass damit "Ziele" erreicht werden können. Also wird Druck ausgeübt.
Ein früherer Bundeskanzler erzählte aus seiner Schulzeit, er sei "gut in Hölderlin" gewesen.
Wahrscheinlich eine Auskunft über eine Schulnote. Sonst nichts.
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| Die lieben Eltern: | | von: angel19
erstellt: 18.01.2009 18:12:57 geändert: 18.01.2009 18:13:22 |
Hallo,
ich habe gerade mit viel Zeit und Mühe, aber trotzdem mit dem Gefühl, ihren Leistungsstand verständlich und realistisch zu beschreiben,die Berichtszeugnisse für meine Zweitkläßler verfasst und dabei so manche vorgegebene, im Kollegium abgesegnete Standardformulierung abgeändert, um dem einzelnen Kind und seiner Leistungsentwicklung einigermaßen gerecht zu werden (was für ein Endlos-Satz!). Daneben erlebe ich bei unseren dritten Schuljahren, die ihren ersten Zensurenzeugnissen entgegenzittern (ja, wirklich!!), dass die Eltern den größten Stress schieben: plötzlich verlangen die gleichen Kolleginnen, die in den vergangenen zwei Jahren die liebsten und nettesten waren, "viel zu viel" von den Schülern, zensieren "viel zu streng" und haben jetzt schon (!!!) einigen ihrer Schüler "den Spaß am Lernen" genommen.
All das meinen die Eltern, wohlgemerkt.
Für mich gibt es an dieser Diskrepanz eigentlich nur eine Alternativentscheidung: entweder bis klasse 4 nur Berichtszeugnisse (und ebensolche Lernkontrollen) oder ab Klasse 1 Noten...
Kennt ihr solche Aufregungen auch?
Und wie geht ihr damit an eurer Schule um?
angel |
| . | | von: elceng_th2
erstellt: 18.01.2009 18:51:55 |
Zensuren ab Klasse 1 schaden überhaupt nichts. Am besten die 1. kleine Note schon in der 1. Woche des 1. Schuljahres. Wenn Zensuren gut gemacht sind, und so objektiv, d.h. einheitlich und mit fachlichem + erzieherischem Augenmaß, wie möglich erteilt werden, fördern sie das Leistungs-, Motivations- und auch das Konkurrenzklima in der Schule und innerhalb der Klasse.
Leistung wird erzeugt durch das Anlegen hoher Maßstäbe, durch das Einfordern bester Arbeitsergebnisse, durch Ansporn und Zuspruch, und eben durch Sticheln/ positive Konkurrenz der Kinder. Ehrgeiz ist eine beträchtliche Triebfeder menschlichen Lernens und darf auf keinen Fall mit langsamen, ineffizienten Lehrmethoden wie frühem selbstgesteuerten Lernen gebremst werden. Wer Kinder bei ihren mächtigen Hörnern Stolz, Ehrgeiz und Strebsamkeit packt, holt als Unterstufenlehrer/ Grundschullehrer vor allem in zügigem Unterricht das Optimum aus Kind, Bildungs- und Erziehungsidealen und Lehrplan heraus.
Langes, gemeinschaftliches Lernen kittet dann ohnehin die unbedeutenden Furchen, die im Wettbewerb um die Zensuren entstanden sind. Und: Zensuren ergänzt durch einen kurzen Text als Einschätzung sind ein alter Hut; meine Unterstufenzeugnisse (89-93) sehen alle so aus, einschließlich Zensuren für Mitarbeit, Fleiß, Ordnung und Betragen. Hat alles prima geklappt und war weit sinnvoller organisiert. Das einheitliche Schulsystem garantierte zudem ein Minimum an Streuung der Zensuren, sprich hohe Transparenz und echte Vergleichbarkeit von Zensuren und Abschlüssen, da der Bewertungsmaßstab direkt an das Lehrplanwerk (--> Gesetzescharakter) gebunden war.
Noten ja oder nein? JAAA! Soviele wie möglich, für fachliche Leistungen und Verhalten, von Beginn an. Das sichert die zügige Heranführung der Kinder an das Leistungsprinzip und die ständige, aussagekräftige Überwachung der Lernfortschritte.
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| Schon klar, robischon! | | von: elceng_th2
erstellt: 18.01.2009 23:09:19 |
Deine Vorstellung von Schule erinnert mich stark an Knast, Zirkus, Bühne, Arena.
Genau das ist ja Dein Problem, was ich Dir, grob geschätzt, schon 1 Jahr vorhalte, und wozu Du in keinster Weise Stellung nimmst. Du mußt dringend etwas gegen Deinen Fieberwahn unternehmen und wegen Deiner schulischen Horrorphantasien, die durch die Bank völlig irrational sind, ärztlichen Beistand aufsuchen.
Ansonsten: Beiträge zu Deinen esoterischen Traumtänzereien habe ich genügend angefertigt, so daß Du Dich zu den vorgebrachten Fakten und Argumenten gegen Dein abstruses pädagogisches Gedankengebäude äußern kannst.
Ich weiß nicht, was sie mit Dir in der Schule veranstaltet haben, daß Du dermaßen neurotisch neben der Spur bist, aber jedenfalls weiß ich, daß ich dem nicht existenten Gott der Juden, Muselmanen und Christen aus ganzem Herzen dankbar bin, *nicht* auf eine rückschrittliche, ineffiziente und leistungshemmende Schule gegangen zu sein, die Deinen desolaten Prinzipien anheimgefallen ist. Denn dann würde ich jetzt nicht in den USA arbeiten und auf einer vollfinanzierten Promotionsstelle sitzen, sondern irgendwo auf dem Bau Wände mäuern. Herzlichen Glückwunsch.
Die anderen, die hier im Forum so ähnliche Anwandlungen wie Du zelebrieren, versuchen wenigstens ihre Sichtweise zu begründen oder halbwegs verständlich darzustellen.
Da kann zumindest etwas Debattenähnliches entstehen.
Doch Du lustwandelst irgendwie innerhalb des Äthers, kommst hin und wieder mit Deiner esoterisch verklärten Weltsicht um die Ecke, die oft wie so wirkt, als könne sie nur im rammdösigen Drogenrausch entstanden sein, und weichst jeder Aufforderung zur nachhaltigen, logisch-schlüssigen Stellungnahme aus, indem erst gar nicht auf die Aufforderung zur Stellungnahme reagiert wird. Das ist prima. Nur weiter so.
Du solltest allerdings aufpassen, daß Dir niemand auf die Schliche kommt und eines Tages gegen Dich vorgehet wegen vorsätzlicher Verdummung wißbegieriger Kinder, deren kognitives Potential mit atemberaubendem Gradienten gegen Null geführt wird.
Tschüß |
| vorsätzlicher Verdummung wißbegieriger Kinder, | | von: rolf_robischon
erstellt: 19.01.2009 10:01:55 geändert: 19.01.2009 11:58:25 |
@elceng
Du weißt nicht genau worüber Du hier schreibst. Hauptsache, Du bist möglichst beleidigend mir gegenüber. Du müsstest inzwischen mitbekommen haben, dass ich über den Umgang mit dem Lernen kleiner Kinder schreibe. Und genau das war viele Jahre meine Arbeit. Du hast viel Zeit bei der vollbezahlten Promotion da in Amerika, um hier unter vielen engagierten Lehrern und Lehrerinnen herumzutrampeln und zu zeigen, wie wenig Du über Lernvorgänge weißt. Deine Schulerfahrungen sind: Was muss ich tun und was krieg ich dafür?
Ob professionelle Kriminelle eine deutlich andere Einstellung haben?
Promotion in den USA muss nicht unbedingt ein Beweis für besondere Wissenschaftlichkeit sein. Du müsstest die Uni und den Lehrstuhl dazu nennen. In den USA gibt es sehr viele Leute die genau wissen, dass die Welt in 7 Tagen erschaffen wurde. Und dass Adam und Eva auf dem Dinosaurier in die Kirche geritten sind.
Nach Deinem Menschenbild kommen Kinder völlig unfertig, wie ein Klumpen Knet, auf die Welt. Nach meinem Menschenbild sind sie eher wie eine Knospe in der Alles schon drin ist.
Bei Dir kommt es auf Gehorsam an und bei mir auf Kreativität.
Von einem der kleinen Kinder die bei mir Lernumgebung hatten (nicht Stillsitze- und Zuhörschule) weiß ich, dass er in Deutschland ein Diplom machte, in Oxford Master of Science, in Cambridge promovierte, sofort nach Kalifornien angeworben wurde als Postdoc und von dort an eine deutsche Elite-Uni angeworben wurde als assistant Professor. Jetzt habilitiert er.
Soviel zur vorsätzlichen Verdummung....
Es gibt noch mehr Beispiele.
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