|
Forum: ""Ich weiß nicht, ob ich morgen da wieder hingehe!""
Bitte beachte die Netiquette! Doppeleinträge werden von der Redaktion gelöscht.
|
 | @frauschnabel |  | von: bger

erstellt: 20.01.2009 17:57:07 |
Oh, ich sehe das auch ganz entspannt, denn ich habe damit gerechnet...
Heute was das Mädchen morgens mit seiner Mutter zum Gespräch im Blumenladen. Anschließend ist sie zu verschiedenen Läden gegangen und hat da nachgefragt, hat aber noch nichts gefunden. Ich hatte morgens im Laden angerufen und mich erkundigt. Nun, sie ist ein paar Mal aufgefordert worden, schneller zu arbeiten; man erwartete von ihr mehr Engagement; sie sollte die Kunden freundlicher anschauen; man forderte sie auf, ihre Haare zurückzubinden, damit sie nicht immer diesen Vorhang vorm Gesicht hat (und man sie nicht anschauen kann); man kritisierte sie, weil sie einige Minuten vor Feierabend mit Mantel und Tasche am Eingang stand... Insgesamt wirkte sie (wie in der Schule) sehr verschlossen.
Klingt nicht gerade nach schlimmen Vorfällen! Der Vater hat sich kundig gemacht und erfahren, dass es bei Vorgängern und Azubis schon einige Vorfälle gegeben habe... Der wird nie einsehen, dass seine Tochter etwas falsch gemacht hat!
Übrigens: als ich gegen 16 Uhr bei ihnen anrief, war sie gerade wach geworden. Eine Viertelstunde vorher hatte ich keinen erreicht: damit seine erschöpfte Tochter schlafen konnte, hatte der Vater das Telefon stumm gestellt (und dann wundern sie sich, dass noch keine Firma zurückgerufen hat!).
Manche Leute sollte man... |
 | Ich krieg bald nen Föhn. |  | von: 95i

erstellt: 18.03.2009 21:20:49 |
Es ist der dritte Tag des Praktikums, und ich komm vom Telefon nicht mehr weg.
Heulende Kinder, überforderte, unterforderte, unglaublich.
H.E.: unterfordert bei VW, die haben nichts für mich zu tun, 8 Stunden rumstehen, langweilig, will da nicht mehr hin, sucht sich was Neues, na - mal sehen.
A.V. und R.S. bei Rossmann: wir gehen da nicht mehr hin, die wollen, dass wir mehr arbeiten als erlaubt, wir werden ausgenutzt etc. Dann stellt sich heraus: Es sind Zigaretten weggekommen und die beiden werden beschuldigt. "Wir waren es aber bestimmt nicht." Morgen wollen sie eine Bewerbung schreiben für das Geschäft gegenüber.
Ich habe sie verdonnert, morgen um 8 erst mal in der Schule zu sein.
Frau F. berichtet von ihrer Tochter, dass die seit 2 Tagen weinend nach Hause kommt. Die sind nicht nett zu mir, alle kritisieren mich. Wenn ich was falsch mache, wird geschimpft. Die behandeln mich nicht wie eine Praktikantin, sondern wie eine Auszubildende, die schon alles weiß. Meine Tochter geht da nicht mehr hin. A. und ich haben schon mit der Chefin telefoniert, aber die versteht das Problem gar nicht. Können wir morgen was Neues suchen? - Es geht um den Blumenladen K. in K. übrigens, wo schon zwei sehr erfolgreiche Praktika gelaufen sind.
Ich weiß nicht. Das wird mit jedem Jahrgang schlimmer. Viele haben es nicht mehr drauf, sich mal irgendwo und irgendwie durchzubeißen. Schwierigkeiten werden von den Eltern gleich abgefedert nach dem Motto: Das hat mein Sohn/meine Tochter nicht nötig.
|
 | Praktikanten |  | von: bger

erstellt: 18.03.2009 23:36:02 geändert: 18.03.2009 23:48:15 |
Au, da geht's uns vergleichsweise gut! Von den vier Parallelklassen im Praktikum habe ich die schlimmste und war mit zwei Abbrechern bzw. Wechslern und drei weiteren Unzufriedenen der Spitzenreiter. In den anderen Klassen lief es problemloser.
Ich glaube, die Erwartungen an das Praktikum sind oft falsch. Ich hatte mal einen Schüler, der unbedingt zu einem Elektronikfachmarkt wollte. Und was musste er dort tun? Kisten auspacken und Einkaufswagen vom Parkplatz holen (da gab es noch nicht die Chips)... Nichts von wegen Beraten und Bedienen! Leider haben viele die Vorstellung, man habe nur auf sie gewartet! Am besten lief es für die praktisch Veranlagten, die im Handwerksbetrieb richtig mit anpacken mussten. Die waren abends hundemüde, aber strahlten richtig zufrieden, wenn man sie besuchte.
Ganz kurios: Unsere Praktikanten bekommen Bewertungsbögen vom Praktikumsbetrieb, in denen sie in puncto Selbstständigkeit, Einsatzbereitschaft, Durchhaltevermögen, Kommunikation usw. eingeschätzt werden. Heute, fast zwei Monate nach Praktikumsende, bekam ich schon einen zugefaxt - und der Junge wurde erheblich schlechter bewertet als nach dem Gespräch in der Firma zu erwarten! |
 | Letzter Tag des Praktikums |  | von: 95i

erstellt: 03.04.2009 08:44:31 |
Und dann in ein paar Stunden Ferien!
Viele der Gespräche mit Betriebs-, Geschäftsinhabern und z.B. KindergartenleiterInnen sind wirklich nicht gerade vergnügungssteuerpflichtig.
Manche SchülerInnen legen eine Arbeitshaltung an den Tag, mit der sie auf dem echten Arbeitsmarkt absolut keine Chance hätten.
Tja, was passiert noch so: Ladendiebstahl und Anzeige bei der Polizei, unentschuldigte Fehl- und Krankentage.
Ich bin mal wieder froh, dass die 3 Wochen um sind.
Allerdings darf man nicht vergessen, dass von 56 SchülerInnen im Praktikum etwa 45 mit großem Spaß und gebotener Ernsthaftigkeit ihrem Tun nachgehen.
Für Interessierte: Fotos der SchülerInnen bei typischen Tätigkeiten sind hier zu sehen:
http://www.4teachers.de/url/3301
|
 Beitrag (nur Mitglieder) |
|
|