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Forum: "Schwimmunterricht im Bikini"
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 | Symptomatisch |  | von: rhauda

erstellt: 26.01.2009 21:27:29 geändert: 26.01.2009 21:29:13 |
Für mich ist diese Diskussion sehr symptomatisch für viele Baustellen in der Schule:
1. Welche Wertigkeit hat Schule eigentlich im Leben der Jugendlichen? Sind sie bereit, bestimmte Äußerlichkeiten, deren Qualität sich ja ständig ändert, einzutauschen gegen die Möglichkeit, bessere Leistungen zu bringen?
2. Müssen wir als Schule diese ständig wechselnden Vorlieben immer und überall tolerieren, auch wenn sie dem zuwiderlaufen, was wir sonst als wichtig erachten?
3. Wie wichtig nehmen Lehrer eigentlich die Parolen, die sie selbst ausgegeben haben? Sind sie bereit, sich auch auf unangenehme Diskussionen einzulassen mit Schülern UND mit Fachkollegen? Endet man letztlich wieder mit der Situation, wo jeder Lehrer eine Sonderregelung für sich und seine Schüler in Anspruch nimmt?
Aus gegebenem Anlass (wegen diverser Vorkommisse in unserer Schule und in benachbarten Schulen) beginne ich mehr und mehr von dieser Laissez-faire-Einstellung abzurücken.
Jeder kann anziehen, was er will - Jeder hat die Möglichkeit, für sich eine Sonderregelung rauszuschinden - "Die Absprache x gilt für alle, außer für Gruppe/Schüler Z, weil..." hat sich als Boomerang erwiesen. Die Folge waren vermehrt Schüler, die sich ihre eigenen Regeln machten, wo sie nicht angebracht waren und die der Meinung waren, "Anything goes". Warum auch nicht? Das Signal haben wir ihnen doch gegeben!
Das so gelobte und geforderte "individuelle Eingehen auf die Bedürfnisse der einzelnen Schüler" funktioniert nur in einem ganz begrenztem Rahmen, wenn es kleine Gruppen betrifft.
Nach einigen Klassenkonferenzen, auf denen ich meine Zeit in den letzten Tagen verbracht habe, bin ich zu folgender Einsicht gekommen:
Schüler sind dringend auf klare Regeln angewiesen. Solche Regeln wie angemessene Sportkleidung sind für Schüler wunderbar nachvollziehbar und auch einfach zu befolgen. Eine einzige Ausnahme - und sei sie auch noch so gut begründet - weicht alles auf. Schüler nehmen auch andere Regeln nicht mehr ernst.
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 | Richtig! |  | von: clausine

erstellt: 26.01.2009 21:49:23 |
Und das Ganze durchziehen gegen allen Widerstand: selbst in
unserer Grundschule, die übrigens strenge
Badekleidungsvorschriften hat, versuchen ELTERN mit Beschwerden
bis hin zur Bezirksregierung durchzusetzen, dass ihre Kinder
anziehen könnten, was sie wollten. Unsere Sportlehrerin bleibt da
ganz cool und lässt die Kids auf der Bank sitzen im Schwimmbad.
Ich denke auch, dass es genau das ist, was Rhauda beschreibt, dass
die Schüler sich überall "durchwinden" können, auch WENN Regeln
aufgestellt werden. Ich erlebe das an der Schule meines Sohnes, an
der Regelbrüche mittlerweile so eskalieren, dass die Lehrerschaft
dem Ganzen nicht mehr Herr wird (Schulleitung????). Andererseits
hört man heraus, dass Kollegen das "rebellische" Verhalten "toll"
finden, aus welchen Gründen auch immer..... |
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