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Forum: "GS-LehrerInnen zu dumm!"
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erstellt: 23.02.2009 18:45:41 geändert: 23.02.2009 19:34:32 |
von Grundschullehrer/innen wie in der Überschrift oder von Lehrern allgemein?
Ich glaube, da gibt es einen wesentlichen Unterschied, denn gerade das Grundschullehrerstudium ist das am wenigsten fachbezogene, aber auf der anderen Seite zusammen mit dem Hauptschulstudium das am meisten und professionellste pädagogisch ausgerichtete.
Ich behaupte: Wer auf Lehramt für Grund -und Hauptschulen studiert nimmt eine schlechtere Bezahlung mit einer wesentlich höheren Wochenstundenzahl in Kauf. Die Hauptschullehrer im erhöhten Maße noch ein Mehr an "Sozialarbeit".
Wer diesen Beruf als Verlegenheitsstudium ergreift, der hat sich vorher nicht richtig informiert.
Mich hat übrigens dieser Beruf erst im Laufe des Studiums immer mehr fasziniert -als ich anfing zu studieren, wusste ich, dass ich etwas im Bereich Pädagogik - Psychologie - Sozial beruflich machen wollte und behielt mir ein Aufbaustudium vor. Letztendlich habe ich die Ausbildung beendet und blieb dann dabei und kann jetzt so tätig werden, wie ich mir das vorgestellt hatte. Für mich hat z.B. (und auch deshalb) das Klassenlehrerprinzip absoluten Vorrang - ich möchte gar nicht groß als Fachlehrer eingesetzt werden.
Deshalb meine ich: Es kommt letztendlich darauf an, wie man in den Beruf hineinwächst und wie man sich selbst dort wiederfindet. Daraus leitet sich dann das Engagement ab.
@bakunix: Für mich zählt die richtige Einstellung zum Beruf und die solide Ausbildung um für den beruflichen Alltag gewappnet zu sein.
Ich lese in deinem Beitrag PH Karlsruhe. Gerade neulich war ich auf deren Webseite. Was mich erschreckt hat, ist, dass im Vergleich zu meiner Ausbildungszeit an einer PH es so wenig "echtes" Hochschullehrpersonal gibt. Lehrer, die "zu meiner Zeit" einen Lehrauftrag an der PH hatten, waren eher die Seltenheit und jetzt scheint dies umgekehrt zu sein. In meinen Augen schmälert das auch das akademische Ansehen des Studiums. |
 | Immer mehr eines Jahrganges machen Abitur |  | von: rodlerhof

erstellt: 23.02.2009 19:35:53 |
ich bin Jahrgang 52 und kann aus eigener Erfahrung obige Aussage bestätigen.
Als ich 72 Abi machten wurden bei mir im Umkreis meines Wohnortes noch 2 Gymis und 2 Realschulen neu dazugebaut, das alteingesessene Gymnasium und die alteingesessene Realschule wurden erweitert.
Nun,meine Wohngegend war ein Zuzugsgebiet, es waren auch viel mehr Schüler zu versorgen......
..aber gleichzeitig wurden 4 Hauptschulen wegrationalisiert, nur 2 blieben bestehen.
Das kann doch nicht daran liegen, dass die Schüler alle schlauer sind?????????!!!!!!!!!!!!!
Bei vielen Referendaren-nicht bei Allen!!!- an meiner Realschule fällt auf, dass sie recht wenig
Fachwissen besitzen, Unterrrichtsentwürfe bis hin zu Examensarbeiten sind recht fehlerreich geschrieben.
Aber natürlich haben diese Leistungen nichts mit ihrem Umgang mit den Schülern zu tun, mit ihrer Freude, mit denen sie teilweise den Schülern begegnen.Einige kapieren auch sehr schnell, dass sie ihr Fachwissen verbessern müssen.
Eins macht mich immer stutzig: Als ich 78 mein 2.Staatsexamen macht, hatten von den 90 Seminarteilnehmer nur 2 eine "Eins", es gab wenige "Zweier", die "Drei" war der Durchschnitt,3 Referendare fielen durch.
Jetzt erlebe ich es so, dass die meisten Prüflinge Einser und Zweier haben, eine Drei ist eher selten und ich habe keinen "durchgefallenen"Prüfling erlebt.
Sind die Referendare so viel besser als wir damals?
Oder sind wir so gut als Kollegen und feilen so gut an diesen Referendaren? |
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erstellt: 23.02.2009 20:19:43 |
... und nachdem alle Ecken beseitigt, es schön rund gelaufen ist, verallgemeinern und analysieren wir den entstandenen Lehrer
GS, SEK-I oder SEK-II Lehrer haben eine Berechtigung zum Studium. Wie bereits in der GS wird auch an der Hochschule auf Bestehendes aufgebaut. Basiskompetenzen sollten vorhanden sein. Und hier liegt vielleicht ein Grund für die heutige Problematik.
ME hat eine Verschiebung/Veränderung dieser Kompetenzen stattgefunden, ohne dass die folgenden Lern-, Studier-, Vermittlungsstationen verknüpfend ineinander greifen.
..."die behalten nichts mehr", "die haben kein Allgemeinwissen mehr", "die lernen nicht mehr"...
Warum nicht????
Wenn unsere Schulabgänger aufgrund vernachlässigter Synapsen (z.B. im Bereich Problemlösung,...) eher ein Synapsenwachstum im Bereich der Fingerfertigkeit zum Bedienen von PC und Handy entwickeln, dann können sie auch eher diese Fertigkeiten/dieses Wissen weitergeben.
...so auch die kommende Lehrergeneration, passend zu den Lernenden.
Aber sind sie deshalb dumm?
Anders gefragt: Wo und wie müssen wir ansetzen, um auch die vernachlässigte Synapse zu stimulieren, damit weiterhin viele motivierte, vielseitig interessierte und begabte Lehrerinnen und Lehrer in die Schulen kommen und wir auf Studien wie die obige verzichten können?
hovi |
 | Unsere Jugend ist nicht dümmer als Generationen davor |  | von: rodlerhof

erstellt: 24.02.2009 11:47:28 |
sie können nur andere Dinge.. sie sind super im Umgang mit neuen Medien, da müssen natürlich andere Wissensbereiche und Kompetenzen hintenanstehenden..nämlich klüger als wir( 50-, 60..Jahre)sind sie auch nicht.
Sie können ja nicht alles gelernt haben ,was wir gelernt haben und noch einiges mehr, das ginge zeitlich nicht.
Viele Synapsen, viele Fähigkeiten fehlen. Das liegt aber an der Änderung des Verhaltens der gesamten Gesellschaft.
Ist es nicht für ein Kleinkind wichtig, sich mit wenigen Dingen auseinanderzusetzen?
Erfahrungen sammeln: Was kann ich mit Kochtopfdeckeln so alles anfangen, wie muss ich die Bausteine aufeinandersetzen, und,und,und.. .
Warum haben denn Firmen wie Lego, Märklin usw. so riesige Probleme?
Mit wirklich wertvollen Spielzeugen wird nicht mehr gespielt, in vielen Familien gibt es keine "Spielkultur"mehr. Gibt es diese bei unseren Migranten?
Die intensive Beschäftigung mit dem "Begreifen"von Dingen, dem Beschnuppern usw., sich Zufrieden geben mit einfachen, kleinen Dingen... das ist es doch, was vielen Kindern fehlt. Immer schnell was Neues..., was nicht interessiert, wird weggelegt, beim Fernsehen wird dauernd das Programm gewechselt.....das sind doch alles Verhaltensweisen, die dazuführen, dass viele unserer jungen Leute nicht mehr auswendiglernen können, nichts mehr systematisch erarbeitetn können.
Die Generation ist einfach anders.Nicht dümmer!
Wir müssen lernen, mit diesem anderen Verhalten umzugehen.
Es wird allerhöchste Zeit, dieser Schnell-Lebigkeit, dieser Lautstärke entgegenzuwirken
WAs wichtig ist : Ein Bildungsminister muss aus der Schule kommen. Ein Prof, der Lehrer ausbildet, muss Praxiserfahrung haben,die "Pädagogen" die neue Didaktiken entwickeln, muss aus der Praxis kommen.
Mit dem Bildungsminister ist es genau wie mit allen anderen Ministern: Das, was sie nach Außen vertreten, müssen sie eigentlich von Anfang an gelernt haben, müssen es praktisch erfahren haben.
Der Notendurchschnitt ist nicht unbedingt aussagekräftig.
Die Arbeitshaltung, das Durchhaltevermögen, die Flexibilität, die Kreativität, das Einfühlungsvermögen, die Bereitschaft, eigene Bedürfnisse ab und an mal zurückzustellen,für andere Mal da sein,das sind die entscheidenden Dinge, die im Lehrerberuf entscheidend sind.
Fachwissen ist wichtig, aber das alleine macht den guten Lehrer nicht aus.Ein Fachidiot kann vieles kaputt machen.
Und mal eben aus der Industrie kommen und Lehrer spielen, das endet meist in einer Katastrophe. Wir hatten als Vertretungsreserve in den letzten
2 Jahren( es gibt ja wieder junge Lehrerinnen und die sind schwanger )genügend Leute, die wirklich mal meinten, ein bischen Lehrer spielen zu können.
Wir Kollegen waren entnervt, die Schüler waren entnervt, diese "Lehrer" waren entnervt.
Wir standen mehrmals vor einem Scherbenhaufen. Besser wäre es gewesen, den Unterricht ausfallen zu lassen!!!!!
Übrigens eine meiner neusten Beobachtungen im Umgang mit dem PC.Wir erteilen in der Klasse 9 eine Pflicht-AgComputer. Es geht rein um den Umgang mit Word, Excel, Powerpoint: Die Schüler waren motiviert, ich habe selbst von einigen Schülern noch Tricks gelernt, es war ein lockerer Unterricht.
Seit 2 Jahren lässt das Interessen nach, kaum einer bringt Vorwissen mit, der
Umgang mit der Installation von Programmen ist sehr eingeschränkt. Warum sollen wir das alles lernen? Wir wollen ins Internet....( nicht,um uns was Wissenswertes zu erarbeiten) wir wollen M;ails schreiben, wir wollen unseren Freunden geile Fotos schicken, wir wollen verbreiten, wer mit wem geht und dabei Eifesüchteleien schüren. Wer doch schön, wenn mal wieder einige eine Schlägerei einzetteln,das Leben ist doch sonst so langweilig.
Meiner Realschule benachbart ist eine Grundschule, wir haben vor 2 Jahren viele von diesen Kollegen kennengelernt, weil wir uns nach einem Brand in unserer Schule das Grundschulgebäude teilen mussten,Es waren nette, Leute, Leute, die sehr kreativ waren,kann nur positiv von ihnen reden.
Aber: Es gibt auch Grundschulen, wo LaissezFaire angesagtr ist. Habe jetzt in der Klasse 5 Schüler sitzen, die mehrstellige Zahlen nicht multiplizieren und teilen können!?!? Ich glaube aber nicht, dass diese Lehrer weniger intelligent sind als die von der Nachbarschule.
Ups, nun habe ich aber viel geschrieben, hoffentlich habe ich euch nicht überstrapaziert.
ES darf nicht heißen: Sind Grundscullehrer dümmer?
Wir müssen uns fragen, wie man dem Trend in der Gesellschaft entgegensteuern kann...Oder zeichnet sich hier der Untergang unserer Kultur an?
Wir benehmen uns wieder wie die Vandalen.
Die Vandalen haben ja auch nicht alles aus Zerstörungswut kaputt gemacht sondern weil sie mit dem, was andere kultivierten Menschen vorgaben, nichts anzufangen wussten. as zeichnet sich in unserer Gesellschaft doch ab. |
 Beitrag (nur Mitglieder) |
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