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Forum: ""Lehrer müsste man sein...""
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| zurück zum thema | | von: ankil_leipzig
erstellt: 28.04.2011 17:19:33 geändert: 28.04.2011 17:23:17 |
Ich glaube, dies ist mein erste Beitrag im Forum.
Wie dem auch sei, ich bin noch keine Lehrerin,
jedoch im 8. Hochschulsemester und demnach bald
fertig (ja, tatsächlich in Regelstudienzeit). Die
Behauptung, da hätt ich mir ja einen einfachen Job
gesucht, krieg ich noch nicht zu hören, dafür
schon andere: "Lehramt? Für mehr hat's wohl nicht
gereicht?"
"Diese Lehrämtler studieren doch nur Lehramt, weil
sie nix mit sich anzufangen wissen."
"Das Lehramtsstudium ist voll einfach."
ähm...hab' ich was verpasst? Ich besuche dieselben
Veranstaltungen wie meine "Fach-Kommilitonen",
natürlich mit Abstrichen, da ich ja noch irgendwie
meine Pädadogik-Veranstaltungen unterbringen muss.
Ich muss auch meine Praktika absolvieren..in den
"Ferien" , und genauso meine Klausuren,
Hausarbeiten und Abschlussarbeiten zusammentippen
wie andere auch. Ich könnt jedes mal ausrasten.
Ich habe keine 40 Stunden-Woche...ich habe 24
Semesterwochenstunden Veranstaltungen, das ist
nicht viel, das weiß ich. Nebenbei habe ich aber
seit dem 2. Semester immernoch 19-21 Stunden
gearbeitet, teilweise nachts, weil's anders nicht
ging. Dass ich beim Anblick der sinnlosen Folien meiner
Dozenten noch dazu gezwungen werde noch vieles
nachzuarbeiten (was nichtmal negativ ist...) und
nebenbei mal eben noch ins Ausland muss, n Latinum
nachhole, und eben auch lernen, nachbereiten und haufen
Zeug lesen und verstehen muss...sieht halt niemand. Ein
Beispiel: Letztes Semester musst ich für nur eines der
Seminare, die ich hatte 6 Bücher in 4 Monaten
lesen...das ist nicht schlimm, das ist nicht verkehrt,
aber es kostet mich eben auch Zeit..
Im Übrigen halte ich nicht viel von dem, was
in der Uni von mir verlangt wird, aber ohne dieses
krieg ich halt keinen Abschluss...also muss man da
durch. Aber ich denke, das ist in vielen (allen?)
Studiengängen so.
Und dann steh' ich da und hör mir an, ich würde
nichts leisten...heute nicht und später sowieso
nicht. Und im gleichen Atemzug kommt auch schon
für Lehramtsstudenten: "Bist du verrückt? Die
Kinder heutzutage möcht ich mir nicht antun."
Und wenn ich dann versuche zu begründen, warum mir
was an dieser Arbeit liegt - und das tut es, das
merk ich jedesmal wenn ich vor einer Klasse stehe
- werd ich für mein Weltbild von gebildetet,
höflichen, neugierigen Teenagern, die's mal zu
etwas bringen, belächelt...*seufz* Nein, das macht
keinen Spaß...und dabei bin ich noch nicht mal im
Beruf angekommen...ärgerlich...
Aber: ich werd's trotzdem tun, ich werde
Lehrerin...(im Übrigen für Englisch/Deutsch am
Gym) |
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