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Forum: "Lehrer = Vorbild??"
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| @thomas | | von: stella73
erstellt: 10.06.2004 20:27:25 |
denke ich nicht. bzw. hab ich andere beobachten gemacht und andere erfahrungen gesammelt. bei uns gibt es einige schülerInnen, die ziemlich in der drogenszene drinhängen, die rauchen nicht mal, haben nie geraucht. wir sind grad sehr hart am arbeiten, diese problematik in den griff zu kriegen. jedes kind raucht irgendwann mal, zumindest fast jedes. ob man dann ein "Abhängiger" wird oder nicht, hängt von vielen faktoren ab. vor allem der einfluss der familie ist hier ein sehr großer. genauso die frage nach der "oralen befriedigung" in der kindheit, so doof es jetzt klingt.
ich predige nicht wasser und trinke wein. ich sage meinen schülern klar, was rauchen für schäden anrichten kann, wie unappetitlich es ist, jemanden zu küssen, der nach raucht stinkt und welche kosten diese sucht verursacht. dass ich selber rauche, dient dann gleich zur demonstration des negativ-beispiels.
dennoch fehlt mir das entsetzen, wenn ich jugendliche rauchen sehe - denn ob jemand zum raucher wird oder nicht, kristallisiert sich erst später heraus. rauchen ist ein mitläufer-ding. genauso wie rassismus oder drogen. ich brauch dir doch nicht erklären, was es als erstes zu bekämpfen gilt?? und rauchen oder kiffen als einstiegsdroge - sorry, ein bisserl naiv, oder??? vielleicht zu wedekinds zeiten?!
aber wir müssen uns wohl damit abfinden, dass wir hier unterschiedlicher meinung sind, so wie ich das sehe?! |
| kluge sprüche... | | von: stella73
erstellt: 11.06.2004 14:47:34 |
findet man immer, wenn man sie sucht, nicht wahr!? ich kann leider nicht auf solche zitate zurück greifen, dafür aber auf ein paar facts aus meiner schule: von 25 schülerInnen rauchen im durchschnitt rund 5 bereits in der 4. Klasse Unterstufe (AHS! die zahlen an HS sind etwas höher), ein Jahr später sind es bereits 10-15. Wieder ein Jahr später (oh Wunder) sinkt diese zahl, ob der tatsache, dass die neugierde befriedigt ist und der gruppenzwang wieder abnimmt. jene, die zu diesem zeitpunkt noch rauchen, sind potentielle süchtler, dennoch reduziert sich die zahl erneut um ein minimum bis zur matura (abitur). die klassischen raucher kristallisieren sich im alter von 20 bis 25 heraus (ja, ja...) - meine wenigkeit gehört leider zu diesen.
aber: du hast recht, man wird leichter zum rauchen verleitet, wenn personen aus dem eigenen sozialen umfeld rauchen - in meinem fall war es nämlich sogar mein ex-freund - bei den schüler liegt rauchen meist in der familie - oder aber es wurde in der jugend schärfstens verboten. im gegensatz zum alkohol bringt rauchen nicht den effekt der hemmungslosikgeit mit sich, führt daher selten zum drogenmissbrauch, maximal "kiffen", was bekanntermaßen gesünder ist als nikotin. und ebenfalls erst ab einem gewissen quantum als einstiegsdroge bezeichnet werden kann/darf.
da ich im moment verzweifelt um eine schülerin kämpfe, die schwer auf koks ist - kannst du dir sicher vorstellen, dass rauchen für mich einfach nur schön ist. das mädl ist sowas von auf dem falschen weg und gespräche mit eltern und mediatorin waren bislang mehr als fruchtlos. in drei wochen sind ferien und wenn wir bis dahin nicht eine lösung gefunden haben, ist abzusehen, wie es für sie im sommer weitergehen wird...
lg. Stella |
| ??? | | von: langernick
erstellt: 11.06.2004 18:18:18 |
maximal "kiffen", was bekanntermaßen gesünder ist als nikotin.
Kannst du mir das mal erklären? Dass Kiffen gesünder als rauchen sein soll, ist mir wiklich neu...das Zeug wird ja schließlich geraucht
Naja, und was die Vorbild-Funktion angeht: Als ich noch geraucht habe, hab ich mirs zumindest in der Schule verkniffen - es gibt nichts schlimmeres als Lehrer, die nach Rauch stinkend im Unterricht erscheinen - das fand ich pers. schon als Schüler abstoßend. Und jeder von uns kennt die kleinen Räucherbuden, in die rauchende L. an Schulen eingesperrt werden da wundert man sich, dass die da noch lebendig rauskommen
Das ist aber, wie gesagt, nur meine persönliche Einstellung. Wer als Lehrer in der Schule rauchen will, soll das meinetwegen tun. Und hier gleich die Verbindung zu harten Drogen zu schaffen, ist wohl schon etwas übertrieben. Man kann ja schließlich auch als abschreckendes Beispiel dienen
Schließlich hoffe ich, dass du der Schülerin, die kokst (wo hat die eigentlich das Geld her?!?) gute Hilfe anbieten kannst und sie diese auch annimmt.
Viel Glück! |
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