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Forum: "Wörtliche Rede im Aufsatz (GS)"
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| . | | von: palim
erstellt: 28.02.2010 20:10:00 |
Meiner Meinung nach muss der Aufsatzunterricht generell eine Erneuerung erfahren ... ohne euren Unterricht zu kennen oder beurteilen zu können.
Viele Lehrerinnen schreiben doch nach wie vor 1 Bildergeschichte als Übung, sagen dann, was besser zu machen wäre und flugs kommt die Klassenarbeit hinterher.
Dabei ist das Schreiben von Aufsätzen wirklich komplex.
Man übt die Redezeichen und das Schreiben Wörtlicher Rede und wundert sich dann, wenn die Kinder es anwenden.
In o.g. Fällen hilft gelegentlich
a) so einen Aufsatz monoton und ohne Punkt und Komma vorzulesen ... kann ja auch von einem anderen Kind oder fiktiv sein
b) Lesebuchtexte mit viel Wörtlicher Rede in GA farbig zu markieren und vorlesen zu lassen - damit die Schüler den Wechsel der Personen UND des Erzählers erkennen. Aber ACHTUNG: Auch in vielen Lesebüchern gibt es ERzählungen, in denen die WR wechselt, aber keinerlei Redebegleitsätze stehen
c) Texte ohne Satzzeichen, in denen ebenfalls die WR markiert werden muss und anschließend die Zeichen gesetzt werden ... Hier fällt dann wirklich auf, wer kein Verständnis dafür hat
d) Sehr deutlich an Beispielen zu erklären, dass es langweilig ist und mit der Geschichte gar nicht zu tun hat.
e) Verbote aussprechen - bei mir war letztes Mal folgendes verboten: "Wir gingen nach Hause und dann ins Bett"
Dass Bildergeschichten sehr komplex sind, ist seit längerem bekannt - sie eignen sich gerade nicht für die ersten Aufsätze.
Auch da kann man neue Wege gehen.
Es ist auch möglich, am Anfang der 3. Klasse erst mal eine schöne Geschichte zu einem freien Thema schreiben zu lassen, phantasievolle Themen zu nutzen, die im Unterricht auch beim Lesen eine Rolle spielen...
Ganze Sätze, Satzzeichen etc. lassen sich gut an Sachtexten üben, bei denen in der Regel ohnehin ein Raster hilft, den Aufsatz besser strukturieren zu können.
Bei unseren spracharmen Kindern helfen Wörterlisten, Phrasen, Satzanfänge, Synonyme, Wortfelder etc., die in der Klasse aushängen oder für den Aufsatz genutzt werden können ... es bleibt für viele Kinder schwer genug, einen runden Aufsatz zu schreiben, aber sie bekommen Anregungen und Wortmaterial, mit denen sie ihre Fähigkeiten ausbauen. Das geht leider nicht von heute auf morgen - schade!
Auch Schreibplanungen verschiedener Art können helfen - und nach neuen Richtlinien ebenfalls in die Bewertung mit einfließen.
Palim |
| Gründe | | von: ishaa
erstellt: 01.03.2010 00:16:10 |
für die genannten Phänomene liegen meines Erachtens auf der Hand. Die Kinder (jedenfalls meine HS 5er) lesen kaum, sehen aber ständig fern (oder Filme) und chatten. Das einzige, was in Wörtern beim Fernsehen daherkommt, sind die Dialoge. Den Rest, den sie nur sehen, in Wörter zu packen, das ist eine immense Aufgabe für sie.
Vielleicht sollten wir ihnen empfehlen, wann immer möglich, den Videotext für Sehgeschädigte dazu zu schalten...
Das "oke" kommt bestimmt aus einem Chat.Genau wie "net" für nicht oder "sista" oder "bro" für die Geschwister (beides schon in Deutsch- und Englischarbeiten gefunden, ist auf dem lokalen Seuchen-Chat weit verbreitet), ganz schlimm: "Paddy" machen. |
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