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Forum: "Verkehrte Welt?"
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| Erschreckende Welt | | von: ishaa
erstellt: 16.05.2010 01:05:53 |
würde ich eher sagen. "Früher" war Eltern wohl eher wichtig, dass der Nachwuchs in der Schule was lernte, heute soll er vor allem "Spaß" haben und das ganze möglichst stressfrei über die Bühne gehen. Leider schwenken (vielleicht vor allem überforderungsbedingt im HS-Bereich) immer mehr KollegInnen auf diese Linie ein. Das läuft dann wie zu Hause, man lasse den Nachwuchs gewähren und schon hat man keinen Stress. Sollen sie doch im Unterricht reden und essen und trinken, im PC-Raum chatten, eher in die Pause gehen etc. Und wenn das alles noch zu anstrengend ist, dann gehen wir eben einfach "raus" (Fußballspielen, abhängen, Eis essen...).
Auf dem Elternsprechtag habe ich dann die Eltern da sitzen, die meinen, ich würde ihr Kind ja auch ständig provozieren, kein Wunder, dass es dann ausrastet. Klar, in einigen Klassen wird es als Provokation aufgefasst, wenn ich erwarte, dass 15jährige 45 Minuten ohne Essen, Trinken, Pipimachen auskommen und ein 10minütiges Unterrichtsgespräch ertragen ohne sich aufjaulend über den Tisch zu werfen, weil das doch "alles Kacke" ist. Krönung des ganzen ist dann das süffisante Lächeln der Kollegin bei der Bemerkung: "Also ich komme mit denen immer wunderbar zurecht."
Schauplatzwechsel: Der letzte Zug am Abend (fährt bei uns schon so gegen Mitternacht): Eigentlich blöd, eine Fahrkarte zu lösen. Es wird nie kontrolliert. Junge Menschen sitzen mit laut schallenden Handys und der Bierkiste in der ersten Klasse, Füße auf den Sitzen... Einfach weggucken...
Ich finde diese ganze Entwicklung wirklich erschreckend.
Und, um mal zum Thema zurück zu kommen: Ich denke, die wenigsten Probleme mit Eltern haben wir, wenn alle, auch die SL, an einem Strang ziehen und da eine klare Linie fahren.
ishaa,
die händeringend eine solche Schule sucht.... |
| Disziplin | | von: bger
erstellt: 16.05.2010 13:21:57 |
Man lasse den Nachwuchs gewähren und schon hat man keinen Stress. Sollen sie doch im Unterricht reden und essen und trinken, im PC-Raum chatten, eher in die Pause gehen etc. Ich bin an einer Schule, an der diese Dinge verpönt sind und die meisten Kollegen in dieser Hinsicht an einem Strang ziehen. Die meisten, aber eben nicht alle. Und dann hört man die Schüler vom beliebtesten Lehrer der Schule schwärmen, der ja sooo verständnisvoll ist - und bei dem sie all das dürfen (nein, durften, der Kollege hatte - warum wohl??? - diverse Probleme mit dem SL und hat sich dann versetzen lassen...).
Insgesamt merkt man aber schon, dass die meisten Kollegen diese Dinge nicht durchgehen lassen, die meisten Klassen versuchen erst gar nicht mehr, darüber zu diskutieren. Und dann kommen die Eltern zum Elternsprechtag und machen all das, was wir unseren lieben Kleinen verboten haben: Käppi auf, Kaugummi im Mund usw. Und nach einem nervenaufreibenden Gespräch wird vor der Schultür mal eben dem vielleicht vierzehnjährigen Sprössling eine Zigarette zum Abreagieren gegeben...
Wenn ich einen Dreizehnjährigen wenige Minuten vor der großen Pause nicht auf die Toilette lasse, kann es mir passieren, dass ich prompt einen Anruf oder Brief mit einer Elternbeschwerde bekomme. (Nicht übertrieben, zweimal so passiert!) Arztbesuche, Fußballtraining, Frisörtermine, Geburtstage von Familienmitgliedern - all das habe ich in den letzten Jahren schon als schriftliche Entschuldigung von den Eltern für nicht erledigte Hausaufgaben erhalten! Das wäre noch vor 15 Jahren undenkbar gewesen. |
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