|
Forum: "Einheitsschule"
Bitte beachte die Netiquette! Doppeleinträge werden von der Redaktion gelöscht.
|
| neues nischt... | | von: unverzagte
erstellt: 19.05.2010 19:10:01 |
viele der scheinbar neuen strukturellen bemühungen sind um die 100 jahre alt bzw. ziehen ihre ideen von den bekannten reformpädagogen- und pädagoginnen, wie petersen, freinet, montessouri etc.
(und deswegen haben sie sich bewährt, basta.)
klippert oder wie der häufig zitierte mensch heißt, hat da mit sicherheit nur drauf aufgebaut.
ich brauch keine studien mehr, die mir irgendwas belegen oder widerlegen, um zu wissen, wie ich arbeiten möchte und was ich sinnvoll finde.
das hab ich im studium lang und für mich hinreichend gemacht, aber wenn es grundlegend neue geben soll- immer gern, aber danach suchen tu ich nich mehr.
da häng ich mich einfach aus dem fenster und schau mir meine erfahrungen mit den bisher erlebten schulsystemen an.
weiter bin ich müde, mich um ein besser oder schlechter von didaktiken, methoden etc. abzuhecheln, das hatten wir doch schon so häufig hier oder sollte ich mich irren? |
| Bitte unterscheiden: | | von: rfalio
erstellt: 19.05.2010 19:54:22 geändert: 19.05.2010 19:54:55 |
Methoden
und Systeme/Strukturen!
Wenn eine Methode erfolgreich ist, dann spricht doch nichts dagegen, sie auch in einem anderen System einzusetzen.
Leider wird häufig von der Methode aufs System geschlossen, ohne Begleitumstände qualitativ und quantitativ zu erfassen.
Konkret:
Finnland - Deutschland - Vergleich
Hier wird selten der Unterschied in der Klassenstärke, die geringere Zahl von Nichtmuttersprachlern, die verstärkte Ausstattung mit Hilfspersonal, die finanzielle Ausstattung! usw. berücksichtigt.
Vergleichbare Schulen, egal ob im drei-, zwei- oder eingliedrigem System gibt es in Deutschland kaum ( und dann sind es Privatschulen mit "handverlesenen " Schülern).
Eine zweite Beobachtung:
Warum schneiden gleiche Schulsysteme bei Vergleichtests der Bundesländer so unterschiedlich ab? Das legt doch die Vermutung nahe, dass es eben nicht am System liegt, sondern an Begleitumständen, oder?
Meine Befürchtung ist:
Eine Systemumstellung kostet Geld, viel Geld, und dieses Geld fehlt dann für die wirklich erforderlichen Verbesserungen! Es wird sogar das Gegenteil eintreten: Sparen, sparen, auf Teufel komm raus ("denn wir haben ja schon so viel Geld ausgegeben"). Die Rahmenbedingungen werden sich verschlechtern! (da spreche ich aus einem Vierteljahrhundert Schulpolitikerlebens).
Das ist der Hauptgrund (die Motivation, sopaed), warum ich dagegen bin!
rfalio
|
| @sopaed | | von: rhauda
erstellt: 19.05.2010 19:56:34 geändert: 19.05.2010 21:01:25 |
Ich bin sofort bereit, Strukturen zu ändern. Wer kann schon gegen etwas sein, das nachweislich besser ist als das Vorgängermodell?
Ich bin sogar dafür, dass man Dinge an Modellschulen ausprobiert (aber bitte unter realistischen Bedingungen und nicht mit Riesen-Lehrerversorgung, palastähnlichen Gebäuden und Dauer-Kotau der Lokal- und Landespolitik, wie das bei vielen Schulversuchen der Fall ist). Wenn sie sich bewährt haben, bin ich sogar dafür, das per ordre de mufti den Schulen an Veränderung aufzuerlegen, damit den Reformunwilligen Feuer unterm Allerwertesten gemacht wird.
Wogegen ich mich weigere: unerprobte Dinge, deren sittlicher Nährwert nirgendwo erwiesen ist und die noch keinerlei Nachhaltigkeit beweisen können, mit viel Brimborium und viel Geldmitteln und einem Wahnsinnspensum an Lehrerstunden einzuführen, um dann nach einigen Jahren festzustellen, das das alles völlig fürn A**** war. Mehr noch, dass man mehr Schaden angerichtet hat als Gutes getan. (Auf Anfrage könnte ich mehrere Seiten Beispiele liefern).
Wer sich regelmäßig die aktuelle Literatur zur empirischen Bildungsforschung reintut, wer die Namen derjenigen kennt, die die Bildungsdebatte als sogenannte "Experten" beherrschen, wird merken, dass die Experten größtenteils nur deshalb Experten sind, weil sie sich ständig gegenseitig zitieren und deshalb bei Google ganz oben stehen. Das hat mit Qualität noch nichts zu tun.
Leider hat sich die Presse auf diese Leute eingelassen - eben weil Presseleute nicht unbedingt Bildungsfachleute sind - und dann wird zitiert und bemüht, was das Zeug hält.
Die Politik - auch ja nicht Bildungsfachleute, sondern eben Politiker - hört natürlich auf die Presse. Die Mütter und Väter, die an Bildung interessiert sind aber die aktuellen wissenschaftlichen Debatten nur verkürzt oder gar nicht kennen, hören auch auf die Presse und die Politiker.
Logisch, dass Publikationen wie vom Max-Planck-Institut für empirische Bildungsforschung, dass Leute wie Dollase oder Ladenthin, selbst Koller und Baumert oder gar Fend nicht zur Kenntnis genommern werden und die wirklich aufschlussreichen Erkenntnisse in den Schubladen der Presse und auch der Politik verschlossen bleiben, denn man hat ja die Büchse der Pandora geöffnet und sich ganz fett aus dem Fenster gelehnt bei der Behauptung über das, was gute Schule und guter Unterricht ist.
Da KANN man jetzt nicht mehr zurück rudern.
PS in eigener Sache: Wer mich kennt und meine Abeit an meiner Schule, weiß, dass ich wegen meiner ständigen (größtenteils erfolgreichen) Antreiberei in Richtung Veränderungen auch "Revoluzzer" genannt werde. Meiner Erfahrung nach sind Lehrer ungeheuer veränderungsbereit und auch bereit sehr sehr viel Zeit zusätzlich zu investieren.
Es muss halt nur ein pädagogischer Nutzen in Sicht sein. Nur verändern um der Veränderung willen ist Schwachsinn. |
| Einheitsschule | | von: aidablu
erstellt: 20.05.2010 16:27:39 geändert: 20.05.2010 19:53:03 |
Nun man hat jetzt viele unterschiedliche Meinungen gehört, ich denke jedoch, das es nach wie vor keinen gemeinsamen Nenner für Schüler der unterschiedlichen Schulformen geben wird. Besser wäre es dieses Schulsystem wie es jetzt ist zu lassen, und die Dinge zu verbessern , die noch nicht so ganz rund laufen. Viel wichtiger wäre es kleinere Klassen zu schaffen, und mehr Lehrer an der Schule zu haben,damit nicht soviele Stunden ausfallen würden. Die ganze Sache würde warscheinlich auch einfacher , wenn man in allen Bundesländer das gleiche einheitliche Schulsystem hätte.Oft habe ich jetzt gelesen, das Kinder aus ferneren Ländern Probleme in der Schule haben würden. Aber was ist denn mit all den anderen Schülern?Leider ist es doch so das 80 % der Schüler in einer Klasse, Nachhilfeunterricht bekommen.Um den Anforderungen die an sie gestellt werden zu erfüllen.Besonders am Gymnasium mit G8 wird es für die Schüler immer schwieriger.Und was das System aus Finnland angeht.Das ist an unserer Grundschule kläglich gescheitert.Zum leidwesen der Lehrer und Kinder der weiterführenden Schulen. Das kommt aber daher, das hier in Deutschland das System nur in abgespeckter Form umgesetzt wurde.Wir haben hier viel zu große Klassen und nur einen Lehrer. Und nicht wie in anderen Ländern kleine Klassen und einen ganzen Stab an Lehrern unsw.für die einezelnen Schüler. Außerdem kommt auch hinzu , das wir das gar nicht umsetztn können, da hier ja laufend Schulen geschlossen werden. Das ist doch schon Paradocks genung. Die Klassen werden immer größer und immer mehr Schulen werden geschlossen. So kann das ganze System ja auch nicht funktionieren.Ich finde das 3 gliedrige Schulsystem ganz ok. Es müssten nur einige Dinge geändert werden und nicht immer unsere Kinder als Versuchskaninchen für irgentwelche neuen Methoden oder Schulsysteme benutzt werden.Dieses ständige hin und her und ausprobieren , nützt niemanden etwas und die Kinder sind immer die leidtragenden. |
Beitrag (nur Mitglieder) |
|
|