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Forum: "Ausgleichstag für Sonntagsarbeit in der Schule???"
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| .... | | von: ysnp
erstellt: 31.05.2010 13:34:42 geändert: 31.05.2010 19:57:43 |
Ich habe jetzt nicht alle Beiträge gelesen, aber dazu fällt mir ein:
Bei zusätzlichen Tagen sehe ich eher das Problem, dass die Regenerationsphase fehlt.
Wir haben vor ein paar Jahren an einer Schule wegen der Eltern manchmal samstags Bundesjugendspiele veranstaltet und dafür einen anderen Tag dann frei gehabt (Brückentag). An einer anderen Schule gab es Schulfeste samstags - ohne Ausgleich.
Der Mensch ist eben ein Gewohnheitstier und der Tag fehlt irgendwie.
Allerdings, der Lehrer hat den Vorteil übers Jahr gesehen, seine restliche Arbeit bis auf seine Pflichtanwesenheit einzuteilen. Außerdem muss er einen gewissen Pflichtanteil seiner Arbeit absolvieren, das andere ist Kür. Viele von uns machen aber gerne die Kür, weil das eben das Reizvolle unseres Berufes ausmacht.
Doch wissen wir wieder alle, dass die Grundrechnungen, auf denen unser Debutat (Unterrichtszeit und Vorbereitungs-/ Nachbereitungs-/Korrigierzeit) beruht, höchstens nur unter Einbeziehung der Ferien (mehr Ferien im Vergleich zu Urlaubstagen) einigermaßen passt, wenn man einmal einen Jahresschnitt ermittelt.
Eine genaue Rechnung, ob man für einen Tag dafür frei bekommen sollte, kann man nicht aufstellen.
Wenn man Pflichttage gegen Pflichttage verrechnet, dann ja.
Mir würde es hier eher um das Prinzip gehen: Ein zusätzlicher Pflichttag sollte eine Ausnahme bleiben und nicht zur Gewohnheit werden, denn nicht jeder macht so etwas mit Schwung und Elan und nur positiven Gefühlen; unter Umständen fühlt man sich von oben verflichtet und in die Zange genommen - das habe ich immer wieder erlebt. Außerdem, glaube ich, schüren zusätzliche Tage Ängste: Gibt man den kleinen Finger...
Aber was ist mit Konferenzen, Elternsprechtagen, verpflichtenden Fortbildungen, ständige Vorbereitungen von Projekten? Da kommt man ganz schön auf zusätzliche Stunden. Manche Schulen übertreiben es und erzeugen dadurch miese Stimmungen.
Der goldene Mittelweg ist gefragt, denn nur motivierte Lehrer bewirken Positives.
Wer nicht überfrachtet wird, kann seine Kräfte zum Wohl der Schule mobilisieren.
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@clausine:
Wenn die Teilnahme der Lehrer freiwillig war, dann nicht, wenn sie gezwungen war, dann müsste man darüber nachdenken. Falls ihr im Vorfeld für die Durchführung am Sonntag abgestimmt habt, dann ist die Sache eh schon gelaufen.
An unserer Schule würde man darüber abstimmen, aber auf einen Sonntag käme niemand und das fände auch keine Akzeptanz im ganzen Kollegium. Ein Sonntag als Arbeitstag prinzipiell zu sehen ist sehr fragwürdig. Hier ginge es dann nur über Freiwilligkeit. Wenn die Sache nicht notwendig gewesen wäre, dann sollte so etwas nur auf freiwilliger Basis stattfinden oder man hätte darauf verzichten sollen.
Man darf die Stimmung im Personal nie vernachlässigen.
Letzendlich hätte so etwas schon vorher genau abgeklärt werden müssen.
Jetzt muss man wohl in der augenblicklichen Lage eine zukunftsweisende Entscheidung treffen, die Stimmung mit berücksichtigen und evtl. beim nächsten Mal im Vorfeld von beiden Seiten sich anders äußern.
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| Zusätzliche Informationen: | | von: clausine
erstellt: 31.05.2010 16:23:22 |
Liebe KollegInnen,
ich freue mich über Eure rege Diskussion, an der ich erst einmal
abwartend und passiv teilgenommen habe.
Erst einmal: "Fremdschämen" muss sich hier keiner. Die
Kolleginnen, die die Idee mit dem Ausgleichstag aufgebracht
haben, haben diesen nicht gefordert, sondern freundlich
nachgefragt mit dem Hinweis, dass es so einen Tag "an anderen
Schulen immer gäbe". Das wollte ich mal verifizieren und dazu
einen Umfragewert einholen. Ich muss dazu sagen, dass es
überwiegend Kolleginnen mit reduzierter Stundenzahl waren,
eine Kollegin ist sehr religiös und hat auf ihr Recht auf einen
Gottesdienstbesuch hingewiesen. (Gibt es das?? Ich habe ihr
gesagt, dass es mir zwar leid täte, aber dass sie ausnahmsweise
mal am Samstag Abend in die Vorabendmesse gehen könne....)
Dieser besagte Sonntag bezog sich unmittelbar auf die folgende
Projektwoche, in der wir auch von den (bei uns auf dem Schulhof
wohnenden) Artisten und Zirkusleuten begleitet wurden. Sie
waren erst am Samstag Nachmittag angereist und konnten die
Fortbildung für uns Lehrerinnen nur an diesem Sonntag machen.
Der Tag war für alle verpflichtend.
Noch hinzu kam, dass wir am Ende der Projektwoche, am
Freitag, 4 Vorstellungen hatten (von morgens 8 Uhr bis abends
um 21 Uhr), mit anschließendem Aufräumen. Wir hätten diese 4
Vorstellungen auch aufteilen können, indem wir den Samstag
einbezogen hätten, aber da kam Euer Argument vom fehlenden
Erholungstag zum Tragen (abgesehen davon hatte ich an dem
folgenden Wochenende eine Fortbildung, auf die hätte ich
ungern verzichtet, das nur zum Thema Wochenendarbeit...)
Clausine |
| Ausgleich vs Unterrichtsausfall | | von: wabami
erstellt: 31.05.2010 17:45:29 |
Liebe Clausine,
du kannst hier ja lesen, welche Wellen deine Nachfrage geschlagen hat.
Den meisten ist auf der einen Seite klar, dass man für derartige Veranstaltungen (kann man das im weiteren Sinne Fortbildung nennen??) nicht Unterricht ausfallen lassen kann.
Auf der anderen Seite gibt es aber wegen der freien Gestaltung der sonstigen Arbeitszeit und unseres Status keine alternative Möglichkeit den zusätzlichen Aufwand angemessen einzuordnen, zu vergüten oder wie man das auch immer nennen mag.
Wenn eine derartige Diskussion, wie wir sie hier in 4teachers geführt haben, bei euch im Kollegium aufkommt, dann müsst ihr euch an die Nase greifen, dass ihr bei dem Beschluss der Projektwoche nicht ordentlich gehandelt habt.
Dort hätte man Beschlüsse zum Ausgleich des Mehraufwandes fassen können (dieses Jahr kein Schulfest, kleiner Pflicht- und restlicher Wahlteil, Kopplung mit pädagogischen Tag etc.)
Und jetzt heißt es eben beschlossen ist beschlossen.
Anfechtbar wäre der Beschluss als einfacher Mehrheitsbeschluss allemal - aber wir wollen ja auch nicht nachdenken, was rechtlich mit denjenigen ist, die an dem Sonntag einfach nicht erscheinen ...
wabami |
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