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Forum: "Beitrag gelöscht wegen unsachlicher Diskussion"
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| na dann | | von: frauschnabel
erstellt: 02.07.2010 16:02:08 geändert: 02.07.2010 16:21:47 |
hätte ich bitte von Ihnen einmal aufgeschlüsselt, was ein Lehrer zu verantworten hat und was nicht.
Und kommen Sie bitte nicht mit guter Methodik und Didaktik und Empathiefähigkeit und solchen offensichtlichen Dingen, darüber brauchen wir zu diskutieren. Ich kann kein Bäcker werden, wenn ich einen Mehlallergie habe und kein Chemiker, wenn ich Angst vor Explosionen habe.
Ach und noch was, sie haben geschrieben, sie kennen noch anstrengendere Berufe....Tja, wer mag das entscheiden, welcher Beruf anstrengender ist als der andere, wohl nur der, der alle kennt, oder? Und das ist unmöglich, das ist also ein Totschlagargument nun kann gestrost in die Tonne getreten werden
P.S. die 28 Seiten meines Liks lohnen sich zu lesen, versuchen sie es
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| Hallo, Hugo11! | | von: landwutz
erstellt: 02.07.2010 18:40:16 |
Ist das nicht seltsam? Aus einer Familie hatte ICH den Sohn....Hauptschulabschluss und abgeschlossene Lehre.
Vier Jahre später schulte ich die Schwester ein, meine beste Schülerin seit langem, kam zum Gymnasium, machte vor 1,5 Jahren ein Praktikum bei mir und will immer noch Lehrerin werden.
Wer hat nun bei diesen beiden Kindern WAS nicht richtig gemacht?
Beide gehen immer noch lachend durchs Berufs-und Schulleben (Elternhaus:Arbeiter und Hausfrau).
Es liegt auch an den Kindern, nicht an den Lehrern, das weiß ich von meinen eigenen ach so unterschiedlichen Söhnen.Der, der in der Schule den steinigeren Weg gegangen ist, ist jetzt im Berufsleben gut drauf und verdient jetzt schon fast so viel wie ich mit fast 60.Der andere ( Superschüler) studiert mit 25 immer noch fleißig und erleichtert unsere Geldbörse, was der Ältere mit 2 abgeschlossenen Lehren nicht musste. |
| . | | von: palim
erstellt: 02.07.2010 21:06:42 |
Es ist wohl eher nicht so, dass LehrerInnen selbst ihre Leistung daran messen, wie viele SchülerInnen das Gymnasium erreichen.
Obwohl - wenn ich darüber nachdenke - es mag solche geben.
Es ist aber sehr wohl so, dass die Qualität von Schulen heutzutage ja gemessen werden soll und dazu (scheinbar) objektive Kriterien herangezogen werden.
Und in diesen geht es weniger darum, ob die Lehrkraft von den Schülern akzeptiert wird und Schüler als Individuen achtet,
sondern um Vergleichsarbeiten, Ergebnisse, Schulabschlüsse, Sitzenbleiber-Quoten etc. sowie an den vielen Verwaltungsaufgaben, Konzepten, Lernentwicklungsdokumentationen ...
Letztere haben nämlich - so scheint es mir zumindest - zur Zeit den Vorrang VOR dem Unterrichten und Fördern der Kinder.
Noch eine Anmerkung:
DEN LEHRPLAN mit DEN STUNDEN gibt es nicht, die LehrerIn entscheidet im eigenen Ermessen, wie sie mit den Kindern arbeitet, um diese möglichst nah an die geforderten Kompetenzen zu bringen (oder darüber hinaus).
Auch wenn der Focus nicht mehr darauf liegt, was man an Unterricht erteilt hat, sondern was die Kinder gelernt haben und anwenden können, hat die LehrerIn heute weniger Zeit die Kinder mit niedrigeren Vorkenntnissen zu den höheren Zielen (darf man nicht mehr sagen, Komptenzen heißt das nun) zu begleiten. Lernen erzwingen konnten LehrerInnen noch nie und werden es auch in Zukunft nicht können.
Die Grundhaltung von LehrerInnen, häufig darzustellen, dass sie mehr als fleißig arbeiten, liegt wohl daran, dass man immer noch häufig Menschen begegnet, die einem mittags einen schönen Feierabend wünschen und fragen, wie man denn die lange Zeit von 6 Wochen Urlaub im Sommer verbringt.
Hinzu kommt auch, dass die Arbeit immer schwieriger wird und Testergebnisse im Jahresabstand stets alle LehrerInnen über einen Kamm scheren und den Lehrkräften ganzer Bundesländer bescheinigen, sie hätten schlecht gearbeitet (ohne eben auf Bedingungen und Umstände zu achten).
Es besetreitet keiner, dass es auch LehrerInnen gibt, die ihre Aufgabe nicht so gut erledigen. Für diese KollegInnen springen häufig die engagierteren mit ein, weil die Schule ein Team ist, weil man kranken KollegInnen zusätzliche wichtige Arbeiten abnimmt oder weil man (viel zu oft) dann doch die Kinder und nicht die eigene Kraft im Blick hat.
Dass aber mehrere meiner Kolleginnen mit noch nicht einmal 50 ausgebrannt sind, eine wirkliche Verschnaufspause brauchen - und das in einem lieben Kollegium und keinem Brennpunkt-Standort - macht mir ehrlich gesagt Angst.
Danach fragt aber keiner. Lieber werden Statistiken gebastelt und Märkte erschlossen.
Dass es kein Lehrer-spezifisches Vorkommen ist, weiß ich, denn Bekannte aus ganz anderen Branchen erzählen exakt das Gleiche. Und auch sie denken über "Dienst nach Vorschrift" nach, haben keine Lust auf noch eine Neuerung und lassen ihrem Unmut mal Luft.
Wenn dort jemand Neues kommt, gibt es auch die Möglichkeit, ihn/sie gegen die Wand laufen zu lassen. Klischeehaft werden Sprüche wie "Der macht den Akkord kaputt" genannt.
Eine andere Möglichkeit ist, den Jüngeren Möglichkeiten zu geben, sich auszuprobieren und gemeinsam davon zu profitieren.
Palim |
| Ein guter Lehrer, | | von: janne60
erstellt: 03.07.2010 09:09:31 |
wird der nicht gern von den Eltern ernannt? Und zwar dann, wenn DEREN Kinder bei diesem Lehrer erfolgreich sind. Ist das Kind faul, frech, oder unterrichtsresistent, ist doch heutzutage in der Regel der Lehrer schuldig und somit ein schlechter Lehrer ("Der hat es nicht geschafft, dass mein Kind was lernt")
Das Bild vom Mechaniker möchte ich aufgreifen: Vielleicht kann der Mechaniker ein gut gepflegtes Auto an einer bestimmten Stelle besser reparieren als eine Schrottkarre, bei der er während der Arbeit merkt, dass außer dem EINEN Ersatzteil noch ganz viele andere Sachen gemacht werden müssten.
Ist er nun ein schlechter Mechaniker, wenn er am Ende des Tages dem Kunden sagen muss: Dein Auto konnte ich nur behelfsmäßig flicken?
@Hugo11: Ich hab mal eine Frage: du tummelst dich hier in einem berufsbezogenen Forum. Natürlich ist das dein gutes Recht und natürlich kann man auch mit Eltern trefflich über politische und erzieherische Fragen diskutieren (zumal es Lehrer geben soll, die gleichzeitig auch Eltern sind)
Warum aber stürzt du dich immer gerade auf DIE Themen, bei denen es sich mit Außenstehenden eben NICHT diskutieren lässt?
Manchmal habe ich den Eindruck, du lauerst nur auf den Moment (Hahaaaaa, da schreibt eine, sie langweilt sich in der Schule, HAB ichs mir doch gedacht), um Phrasen und Klischees daran abzuarbeiten.
Leonies Eingangsfrage war fachlicher Natur und keine Aufforderung zur politischen Grundsatzdiskussion. Aber das verwechseln Schülereltern sowieso oft. Nicht umsonst sind Lehrer, die mit den Lehrern ihrer eigenen Kinder zu tun haben, oft übervorsichtig, weil sie um die schmale Gratwanderung wissen. |
| Warum? | | von: hugo11
erstellt: 05.07.2010 09:33:39 |
Leonies Eingangsfrage war fachlicher Natur und keine Aufforderung zur politischen Grundsatzdiskussion.
Die hauptsächlichen Antworten, die Leonie auf ihre Fragen erhielt, waren sich einen privaten Ausgleich zu suchen, die Schule zu wechseln oder die Empfehlung es sich nicht mit den "alten" Kollegen zu verscherzen. Ich finde es traurig, wenn junge, engagierte Lehrer derart ausgebremst werden, nur weil viele um ihre Gemütlichkeit fürchten und die jungen, dynamischen Lehrkräfte scheinbar als Bedrohung oder Störenfriede empfinden.
Darüber sollte man meiner Meinung nach durchaus einmal eine politische Grundsatzdiskussion führen. Genau diesen Eindruck haben viele Schüler und Eltern von einigen Lehrern und genau darunter leidet u.a. die Einrichtung Schule und die Schüler.
Natürlich gibt es viele Probleme, die Schüler und Eltern zu vertreten haben, aber über das eine zu sprechen, bedeutet ja nicht, dass man das andere nicht ansprechen darf, muss oder sollte. Die Unfähigkeit zur Selbstkritik, Selbstreflektion und dem Benennen von Problemen innerhalb der Lehrerschaft ist schon bezeichnend. Kaum spricht man diese Themen an, wird sich vehement dagegen gewehrt und mit einem dicken Finger auf die Schüler und die Eltern gezeigt. So kann man meiner Meinung nach nicht kommunizieren. Was sollen davon nur die Schüler lernen?
Ich finde es ganz traurig, wenn eine junge Lehrkraft sagt, dass ihr der Beruf zu langweilig ist, weil sie ihn nicht so ausfüllen kann, wie sie es gerne möchte, weil sie sich von den anderen Kollegen ausgebremst fühlt. Und hier bei dieser Diskussion zeigt sich, dass dies wohl tatsächlich so ist. |
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