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Forum: "Total faule Schüler, die ..."
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| Gute Idee | | von: missmarpel93
erstellt: 16.07.2010 08:33:56 |
Schulsozialarbeit, Programme der Landespolizei etc.
Es gibt eine reihe von Maßnahmenträgern, die Antigewalttrainings anbieten. Dabei darf man die Beratungslehrer an den Schulen auch nicht außer acht lassen.
hugo11, das Problem ist, es gibt weitaus weniger Plätze als Bedarf. Und wenn die Eltern die Schule nicht bei einer solchen Maßnahme unterstützen, dann ist das alles für die Katz. Findet das Sozialtraining währen der Unterrichtszeit satt, dann ist es diskriminierend, die Schüler vor der gesamten Schulöffentlichkeit dahin zu schicken. Da wird dann auch gerne mit den menschenrechten argumentiert. Findet das Training am Nachmittag außerhalb von Schule statt, dann ist es eine Privatangelegenheit und die Schule hat weiter keine (Sanktions-)möglichkeiten, wenn die teilnahme nur unregelmäßig oder gar nicht erfolgt.
Im übrigen, was glaubst Du wie viele Konferenzen über Ordnungs- und Erziehungsmaßnahmen lediglich mit pädagogischen Maßnahmen wie der Teilnahme an einem Antiaggressionstraining etc. abgeschlossen werden. Oder der Empfehlung mit dem Kind bei einem Kinder- und Jugendpsychiater vorstellig zu werden oder der dringenden Emfehlung Erziehungshilfe beim Jugendamt zu beantragen oder sich einer Familientherapie zu unterziehen.
Die Androhung der Entlassung bei schwerwiegenden Verstößen gegen die Schulordung wird doch meistens erst am Ende einer Vielzahl von anderen erfolglosen Maßnahmen ausgesprochen, deren erfolglosigkeit in den seltensten Fällen bei der Schule zu suchen ist. |
| Da ist sie wieder, | | von: janne60
erstellt: 16.07.2010 08:57:54 |
Volkes Stimme zum Thema "was Lehrer alles müssen"
Und da ist sie auch wieder: Lehrers Stimme "Das tun wir bereits alles!"
Ich kann wohl ohne Übertreibung sagen, dass 30 % meiner Tätigkeit daraus besteht, mit außerschulischen Instanzen zu kommunizieren, immer mit dem Ziel, SchülerInnen zu helfen, sei es in integrativer, in erzieherischer, in psychologischer, in finanzieller, in beratender Hinsicht. Oft sind in solchen Fällen die Eltern Totalausfall, denn wären sie es nicht, könnten sie sich ein gut Stück selbst um das Wohl ihrer Kinder kümmern. Dazu kommt erschwerend, dass Vieles gar nicht von den Lehrern ausgehen darf, so muss eine Integrationsmaßnahme für ein z.B. lernbehindertes Kind von den ELTERN gestellt werden. Man kann die Eltern beraten, man kann sie zuquatschen und schließlich überreden, und wenn eine Maßnahme dann endlich läuft (wohlgemerkt zum Wohl des Kindes), ist die Mitarbeit der eltern immer noch Voraussetzung für das Gelingen. Und wenn die Eltern dann nicht mitspielen, kann der Lehrer da gar nichts mehr machen.
Uns liegt nichts so sehr am Herzen wie das Wohl der uns anvertrauten Kinder und wir tun alles, was in unserer Macht steht. Warum Außenstehende immer glauben, wir täten nichts und wir müssten mehr tun, das gehört eben in die Klischeeschublade, aus der sich eben gern bedient wird, man findet ja landauf, landab genügend Leute, die sich dann mit ereifern. |
| Ich möchte an den Beitrag über Werte erinnern | | von: lupenrein
erstellt: 16.07.2010 14:03:23 geändert: 17.07.2010 16:13:30 |
Wenn die - richtigen Werte - nicht von den Eltern in frühester Kindheit glaubwürdig vorgelebt werden, ist die Chance ziemlich groß, dass wir Lehrer anschließend der Unfähigkeit bezichtigt werden.
Alles, was nach versäumter Wertevermittlung durch die Eltern im frühen Kindesalter kommt, ist leider nur der Versuch der Reparatur - manchmal unglaublicherweise sogar mit Erfolg.
Vor der Schule, vor dem Kindergarten muss offenbar eine Elternschulung erfolgen. Viele scheinen selbst ein Problem mit Werten zu haben.
Hier noch einmal die Werte (Zitat aus dem Artikel):
"Respekt, Wahrhaftigkeit, Fairness, Verantwortungsbewusstsein, Mitgefühl, Dankbarkeit, Freundschaft, Friedfertigkeit, Streben nach persönlicher Reife und die Fähigkeit, an etwas zu glauben" (Zitat Ende) |
| ausrastende Schüler | | von: jamjam
erstellt: 17.07.2010 21:26:30 |
Hi hugo,
ich finde du machst es dir zu einfach.
Man ist als Lehrkraft oft mit Schülern konfrontiert, die mehr oder minder agressiv reagieren, obwohl vorab genügend Angebote zur Unterstützung von Seiten der Lehrkraft gekommen sind. Nur werden diese oft nicht wahrgenommen.
Dazu kommt, dass diese (agressiven) Kinder ein anderes Selbstbild haben und eben nur bei Noten kurz an die Oberfläche der Realität kratzen.
Nach meiner Erfahrung fehlt den Kindern Selbstbewusstsein und Anerkennung von Seiten der Familie. Dazu kommt, dass sie wahrscheinlich zu Beginn ihrer Misere Hilfesignale ausgesandt haben, die aber niemand erkannt hat.
Ich finde auch diese Kinder überfordern uns Lehrkräfte, die wir ja in der Regle mehr als bloss 20 Kinder zu betreuen haben. Dafür gibt es Soziale Dienste. Diese sind nur völlig überfordert, da vollkommen unterbesetzt (wie wir Lehrkräfte).
Das Problem liegt nicht bei den überforderten Eltern, Lehrkräften und Sozialarbeitern, sondern an der hier herrschenden Politik, in der immer von neuem im Bildungs- und Sozialbereich gestrichen wird.
Gruß
jamjam,
die nach nur 8 Jahren im Beruf in solchen Fällen keine Hilfe für diese Kids mehr weiss, meine Kraftressourcen mit 200 Schülern, davon 25 als Klassenlehrerin, und drei eigenen Kindern sind da schnell überfordert. |
| @ jamjam | | von: hugo11
erstellt: 18.07.2010 09:17:18 |
Hallo jamjam,
was du schreibst, kann ich gut nachvollziehen. Ich würde mir wünschen, dass die Lehrerschaft das geschlossen und laut kommunizieren würde.
An der Schule meiner Kinder gibt es einen Jungen, der schon von mehreren Schulen geflogen ist und auch auf der jetztigen Schule extrem auffällig ist. Warum machen die Schulen bei der Aufnahme solcher Kinder nicht zur Auflage, dass diese psychologisch betreut werden?
Die Schulleiter müssten einen einheitlichen Fahrplan entwickeln, wie man mit solchen Fällen umgeht und diesen der Politik vorlegen. Ich meine, dass sich dadurch etwas erreichen läßt.
Ich denke, dass die Gelder für die Kinder-und Jugendhilfe oft an der falschen Stelle ausgegeben werden. Tausende von Kinder werden auf ADHS, ADS, Dyskalkulie, Hochbegabung, etc... geprüft. Kaum ein Kind mehr, welches nicht irgendwelche Frühförderungen oder andere Massnahmen in Anspruch genommen hat. Ich meine, dass hier jede Menge Geld verschwendet wird, welches an anderer Stelle sinnvoller eingesetzt wäre.
Grüße! |
Beitrag (nur Mitglieder) |
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