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Forum: "Fünftklässler entsetzt- Kaninchen wurde bei Projekt geschlachtet"
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| Fragwürdig... | | von: galadriel
erstellt: 19.04.2011 17:37:22 |
...finde ich vor allem die Pauschalisierung and er ganzen Sache.
Überspitzt hieß es in der Presse als Rechtfertigung ja: Kinder vom Land kennen sowas alle.
Ha ha ha! Ich lebe wirklich so richtig auf dem Land und kein Kind guckt hier normalerweise beim Schlachten zu. Schon gar nicht, wenn es um Haustiere geht, die vorher noch nett über die Wiese hoppelten.
Ich denke viele Aspekte wurden da völlig außer Acht gelassen. Natürlich sollten Kinder lernen, mit Nahrungsmittel umzugehen. Dazu gehört auch Respekt vor dem Leben und ein vernünftiger Umgang mit Fleisch. Aber muss das in der 5. KLasse sein?
Ich erinnere mich daran, dass wir in der 8. KLassr damals Rinderaugen seziert hatten. Das war ja schon ein Kampf! Und jetzt wird in der 5. Klasse geschlachtet? In der Schule??
Meiner Meinung nach passten da sowohl Zeit, als auch Ort und Information nicht.
Das Argument, dass "ältere" Semmester ganz normal mit so etwas umgegangen sind kann ich zwar nachvollziehen, aber man muss ja auch beachten, dass die Kinder von heute eben nicht die Kinder aus den 60ern sind. Es gibt so viele andere Umwelteinflüsse, die die Kinder prägen, dass man das alles nicht verallgemeinern darf.
Mein Vorschlag wäre, so etwas besser vorzubereiten und wie Skole schon schreibt an einem angemessenen Ort zu machen, ohne Gestreichle usw (denn DAS bedeutet für Tiere auch noch Stress!) und ich würde es auch später ansetzen, d.h. in Klasse 7 oder 8.
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| Ich gehöre auch zu denen | | von: caldeirao
erstellt: 19.04.2011 21:59:55 |
die entsetzt sind.
WAs hat das Schlachten des Kanninchen mit der Steinzeit zu tun? Mir ist das Ziel nicht klar?
Ich weiß auch wirklich nicht, was mich reifer und weiser macht, wenn ich weiß, wie ein Kanninchen geschlachtet wird. Ich selbst möchte da auch nicht zuschauen müssen.
Ich glaube auch, dass es andere Aspekte gibt, um den Kindern das Leben der Menschen in der Steinzeit nahe zu bringen.
Wenn man in die andere Richtung schaut, nicht die "verweichlichten", sondern die, die vielleicht daran Spaß finden (die soll es ja auch geben), den nimmt man damit vielleicht auch eine Hemmschwelle und sie greifen sich die nächste Katze oder Hund und tun das Gleiche. Vielleicht steigt ja auch die Neugier, es selbst auszuprobieren ... Nein ich will lieber nicht weiterdenken. |
| ich schließe mich sopaed da an. | | von: petty1412
erstellt: 20.04.2011 17:51:45 |
Sicher ist bei der ganzen Aktion einiges unglücklich gelaufen, aber ich weigere mich zu akzeptieren, dass man Kinder von 11 Jahren vor allem beschützen muss, was irgendwie mit dem Tod oder hier mit dem Tod von Tieren zu tun hat.
Und ich bin kein Nachkriegskind und ich bin auch nicht auf dem Lande aufgewachsen.
Und trotzdem habe ich mit 8 das erste Mal miterlebt, wie ein Huhn geschlachtet wurde und habe meiner Tante hinterher auch beim Rupfen und Ausnehmen zugesehen. Und wie gesagt, ich war 8 Jahre alt. Und habe die zwei Wochen lang zuvor unter anderem auch dieses Huhn regelmäßig gefüttert.
Hat es mir geschadet? Ich denke nicht. Ich bin auch kein Vegetarier geworden sondern gehe verantwortungsbewusst mit dem Thema Fleisch um. Auch meinen eigenen Kindern gegenüber.
Ich denke, die Sache wird einfach künstlich hoch gehalten und durch die Art, wie mit dem Thema umgegangen wird, stellt sich mir die Frage, ob die Kinder jetzt noch die Chance habe, die Sache richtig einzuordnen. Wenn die Erwachsenen so uneins bei dem Thema sind, verunsichert das die Kinder doch viel mehr. Sie finden dann einfach keinen Haltepunkt mehr, an dem sie die Aufarbeitung des Themas festmachen können. Sie werden doch zwischen den verschiedenen Meinung hin- und hergerissen. Darüber sollte man auch mal nachdenken.
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| Ein paar Gedanken | | von: oneida
erstellt: 21.04.2011 11:30:16 geändert: 21.04.2011 11:30:55 |
Auch wenn es in diesem Zusammenhang möglicherweise für Einige abschreckend sein mag, verweise ich hier mal auf: http://www.woz.ch/archiv/old/01/43/7325.html.
Darin wird unter anderem darauf eingegangen, dass es "früher" selbstverständlich war, dass neben Nutztieren unter Umständen (Nachbarn ziehen in Altenheim und müssen Tier zurücklassen, Ruhestörung durch Beller) auch Haustiere getötet wurden. Zudem hat sich möglicherweise auch das Bild vom Tier an sich und den möglichen Empfindungen geändert. Also Empfindungen, von denen wir als Menschen meinen, sie Tieren zugestehen zu können.
Einen Unterschied spielt bei der Frage ob es in Ordnung ist oder nicht auch die Frage nach dem Gesundheitszustand und möglichen Störrungen seiner Umwelt.
Für die Schule im Besonderen kann man das Thema Steinzeit sehr viel wirklichkeitsnäher mit der täglichen Ernährung abdecken: Pflanzen, Körner, Beeren. Der Abschiedsritus mit Streicheln ist in diesem Zusammenhang eher schädlich. Denn was ich im einen Moment gestreichelt habe, ist mir noch vertraut. Dass dieses Streicheln die letzte lebendige Begegnung mit dem Tier sein soll, wäre mir im Alter von 10 Jahren schwer begreiflich gewesen.
Außerdem gehe ich nicht davon aus, dass Kinder in dem Alter - nach heutigen Maßstäben - sich soweit vom gerade gesehenen in eigene Distanz bringen können. Nicht umsonst werden ja Gräueltaten aus der Menschheitsgeschichte eher in späteren Jahrgängen detaillierter behandelt.
Auf der anderen Seite herrscht möglicherweise auch in der Zeitung gerade so etwas wie ein Frühjahrsloch und die Journalisten reißen sich um solche Themen. Eigentlich hilft da für zukünftige Projekte nur: Vorabinfo an Eltern und Schüler mit Unterschrift und Hinweis darauf, dass an einem bestimmten Tag freiwillig andere Aufgaben vorbereitet werden können. |
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