Hm, ich bin theoretisch der Meinung, dass der Tonfall sich über den reinen Satzbau steuern läßt. Wozu die Kommunikation per Brief oder ähnlichem in früherer Zeit ja auch in der Lage war. Und falls nicht durch den Satzbau allein, dann doch durch den Inhalt.
Zugegeben sei, dass man sich kennen muss, um das auch gut einschätzen zu können, weshalb es früher wohl auch Brief"Verkehr" hieß.
Ich tue mich schwer damit, da ich an Kliniken und Universitäten mit entsprechenden Leuten Umgang hatte, wo die Kommunikation sehr nüchtern und durchaus hierarchisch geführt wurde. In der Situation mit Smileys zu kommen wäre, als ob man vor der Institutsleitung kurz mal den Affen raushängen läßt - rein um die Situation aufzulockern, versteht sich.
Oder stell' Dir vor, Du verhandelst mit dem obersten Wesen Deiner Institution (aka Schulleiter) per Mail und er kommt auf einmal mit einem Brech-Smiley, weil er irgendwas nicht so richtig gut findet. Die Assoziation Schulleiter/Chatline-Smiley wäre schon etwas seltsam, oder?
Alles in allem kann ich aber behaupten:
... nichts wird so wahrgenommen, wie es ausgesprochen wird! ...